Sonntag, 1. Dezember 2013

Die Welt, ein Dorf

Ich bin in einem Kaff etwa zehn Kilometer von Suberg entfernt aufgewachsen. Als ich klein war, gab es in meinem Dorf noch eine Gesamtschule (die ich sehr gehasst habe), eine Käserei (Mach-1-Glacé, mmh!), eine Viehzuchtgenossenschaft, einen Schützenverein und einen Krämerladen. Gibt es alles nicht mehr, und ich kenne die Nostalgie (und teils die Verklärung), mit der die älteren Dorfbewohner von den alten Zeiten reden, sehr gut.



Es ist der gleiche Ton, der in "Zum Beispiel Suberg" auch immer wieder zu hören ist. Jeder, der in einem Dörfli in der Schweiz aufgewachsen ist, kennt ihn. Deshalb ist "Zum Beispiel Suberg so aktuell. Er trifft ein weit verbreitetes Gefühl, dass in der Schweiz in den vergangenen 50 Jahren dem Wohlstand etwas Unwiderbringliches geopfert worden ist: die Gemeinschaft.

Selbst wenn man diese so nie erlebt hat und dem Dorfleben so früh als möglich entflohen ist: Man sollte diesen Film schauen gehn. Er gibt grossartigen Diskussionsstoff ab (gerade gestern wieder an einer Party zwanzig Minuten  lang mit drei Leuten darüber geredet). Und er ist lustig und liebevoll. In seiner Rückbesinnung auch ein bisschen ein Hipster-Film.

Kinoabend mit Eltern oder Grosseltern: tipptoppes Weihnachtsgeschenk.

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