Samstag, 30. Januar 2010

Ein wenig Blabla ist schlechter als nichts.

Ich wundere mich manchmal darüber, wie wahnsinnig kurzfristig die Handlungen der Menschen ausgerichtet sind. Oder meine zumindest. Dass man lieber etwas gleich jetzt hat als was viel besseres, viel grösseres, viel netteres ein paar Dings - Minuten, Stunden, Tage, Monate - später. Dieses abgewandelte Spatz-in-der-Hand-Phänomen. Ich glaub, irgend ein Psychologe hat mal mit Kindern so ein Experiment gemacht, da erhielten die Kinder ein Marshmellow oder sonst etwas Süsses vorgesetzt, mit der Anweisung: Wenn sie es nicht essen würden, würden sie später noch viiieeel mehr Süssigkeiten kriegen. Leider weiss ich das Ergebnis des Experiments grad nicht mehr, aber so viel weiss ich: Wäre ich eines dieser Kinder gewesen, ich hätte nicht gewartet.

Ich komm da drauf, weil: Jetzt ist ja noch grad knapp Januar. Also hübsch viel Zeit übrig bis zum ersten Badibesuch. Und jedes Jahr denk ich irgendwann im Winter - ja, so eitel bin ich eben schon, gebts doch zu, ihr doch auch - dieses Jahr, Caramell, dieses Jahr hast du bis Juni tipptoppe 1a Bikinifigur. Von jetzt an einfach immer brav Kiesern, 2x die Woche, vielleicht sogar einmal eine Runde Joggen, auch schön, und nicht immer so viele Muffins und Cupcakes probieren beim Backen. Ist ja nun wirklich nicht so schwierig! Jetzt reiss dich mal am Riemen, Frollein! (Naja, nicht grad so, aber mir gefällt die Vorstellung, dass ich mir selbst eine solche Predigt halten könnte.)

Jedenfalls scheitere ich jedes Jahr kläglich* mit meinen tollen, voll easy Plänen. Und ich weiss bereits jetzt, dass ich im Zweifelsfall auch diesen Frühling wieder das Feierabendbier dem Fitnesstraining vorziehen werde, das Teigschüsselausschlecken dem öden Verzicht. Und im Sommer ärgere ich mich dann wieder, wieso ich das nicht hingekriegt habe**, ist doch echt keine Sache! Dieses Bisschen Sport! Dieses Bisschen Salat!

Und weil ich das jetzt schon weiss, überleg ich mir jetzt grad, es ganz zu lassen. Auch mit Vorsätzen und so. Vorsätze machen eh nur schlechtes Gewissen. Also. Wenn ihr mich im Sommer im Lorrainebedli seht, will ich keine blöden Bemerkungen hören. Das Fett wird in diesem Jahr nämlich Absicht gewesen sein***.



* So schlimm ist es nicht, wie es jetzt da klingt, ich wiege ja keine Tonne, und die Leute werfen mir auch noch nicht böse Blicke zu, wenn ich bei Starbucks Cheesecake esse, was ja ganz zweifellos die präziseste Definition von "fett" ist. Wir sprechen hier von meinem sehr subjektivem Empfinden in Sachen Figur und Form, und dieses unterscheidet sich ja bekanntlich nicht selten zumindest in seinem Grad von der Einschätzung Aussenstehender.

** Hier käme korrekterweise das so selten anwendbare, hübsche Tempus Futur II. Aber ich bin grad unsicher, wie das hier korrekt lauten würde - hingekriegt gehabt haben werde?

*** so ists aber jetzt richtig, oder?

Sonntag, 24. Januar 2010

Alle Schotten dicht & Viva Glasvegas











Cheers mates!

Donnerstag, 14. Januar 2010

Noch mehr News aus Keyword-Land

Teil 3 der weltberühmten Serie "Wonach die Leute bei Google suchen, bevor sie dann bei mir aufm Blog landen" (Teil 1 hier, Teil 2 hier):

1 jähriger hund fällt plötzlich tot um
Originell Onanieren
I nimm pille openair
caramel caramel kiff song
swiss award 2010 ivo sacchi (schon wieder!)
onanieren blogspot
hund fällt plötzlich um (anscheinend ein verbreitetes Problem)

und mein Lieblings:
bilder von selbstgebauten ersatz muschis

Mittwoch, 13. Januar 2010

Was ist nur aus MTV geworden

Love me, love me not

Finde heraus, ob du und dein Schatz zusammenpassen. Sende dazu SCHATZ, deinen Namen und den von deinem Schatz an 640 (CHF 1,50/sms). Z.B.: SCHATZ LEON ANNA. Bei diesem Service handelt es sich nicht um ein Abonnement.

Anita & Marco
Falsche Zeit! Marco wird nur mit dir spielen.

Pascal & Sabrina
Zwei Verliebte! Geniesse die Zeit mit Sabrina.

Anna & Pascal
Bald ein gutes Ergebnis! Anna ist ein ausgezeichneter Mensch.

Melanie & Ralph
Achtung schüchtern! Fürs erste will Ralph nur Spass.

Christian & Priska
Mach mal Pause! Priska wird sich deiner Liebe bewusst.

Michael & Leona
Die Liebe ist dein bester Verbündeter! Leona wird nur dich lieben.

Eric & Sandra
Dein Wille geschehe! Du hast Glück in der Liebe.

Sandro & Mario
Kein Moment der Liebe! Mario betrügt dich sowieso.

Melanie & Patrick
Das willst du nicht! Patrick hält dich für dumm.

Doris & Norbert
Es wird! Norbert ist aufrichtig in dich verliebt.

Monika & Herbert
Es wird! Herbert ist ein ausgezeichneter Mensch.

Manuela & Michael
Unmöglich! Michael denkt an jemand anderes als an dich.

Marco & Sara
Ohne Inspiration! Sara wird dich im Suff anrufen.

Heavy Hearts

"Es gibt ja so Tage, da hat man so 'nen inneren November." Das sagt der Stromberg, und ich finde diese Serie doof und klischiert und allzu Deutsch, aber diesen Satz hübsch. Den würde ich glatt in ein Poesie-Album schreiben, wenn mir heute jemand eines geben würde zum Reinzeichnen und Aphorismen reinschreiben. Das sollte man nämlich wieder machen, Poesie-Alben führen und austauschen, auch unter Erwachsenen, unter Arbeitskollegen etwa. Als Kind, schon damals ein Klugscheisser, wusste ich noch nicht, was Poesie ist, und ich glaubte, es heisse "Pösie-Album" (weil o + e = ö), und meine Gotte ist dann gar nicht drausgekommen, als ich mir ein Pösie-Album zum Geburtstag wünschte. (Dafür bin ich dann nicht drausgekommen, als wir bei ihr mal "Pasl" spielen sollten. Für mich hiess Puzzle eben (phonetisch): Putzlé.)

Mag mir nicht jemand sein Poesie-Album geben? Ich hätte ganz viel auf Lager zum Dreinschreiben, weil ich mich grad ein wenig in eine neue deutsche Musik verliebt hab dieser Tage, sie stammt von einem Sänger mit dem irreführenden Namen Gisbert zu Knyphausen, der ist natürlich aus Hamburg und nicht Berlin und seine Lieder haben sehr wahre Dings drin wie z.B.

Und wir trinken immer viel zu viel,
Und wir sehn gut dabei aus,
Ja wir trinken mit Stil
Und wir warten auf den Taumel der Nacht
Wenn das Licht ausgeht
Und unsere trunkene Seele erwacht

Ist das euch jetzt zu kitschig? Schon ein wenig, gell? Nun, ich bin ja normalerweise allergisch auf Kitsch, ich kriege davon beissenden Ausschlag, dafür bin ich sehr empfänglich für Pathos, und ich glaube, bisher juckt es mich noch nirgends. Aber vielleicht bin ich einfach im Moment auch so schrecklich anfällig für solchen Kram, weil: Heavy Heart.

Ich erklär das jetzt mal, so ganz tagebuchmässig.

Also. Ich stell mir das Leben ja so vor wie in den James-Frey-Büchern oder den Bright-Eyes-Liedern oder gewissen Filmen, deren Namen mir jetzt grad nicht einfallen. Es tut ein bisschen weh und überfährt einen manchmal und manchmal überwältigt es einen und lässt einen den Atem anhalten und manchmal ist es traurig und macht einen heulen oder auch nur dumpf an die Wand starren. Auf jeden Fall ist es intensiv und tragisch und romantisch und anstrengend und geht tief.

Aber das Leben ist eben kein Film, kein Lied und kein Buch, sondern im Grunde nur eine Aneinanderreihung profaner Handlungen und Ereignisse. Essen Schlafen Zähne Putzen Pinkeln Arbeiten Fernsehen Ausgehen Trinken. Und die Menschen sind auch überhaupt nicht so liebenswürdig wie in meinem Kopf drin, sondern dumm und schmutzig. Und damit kann ich irgendwie schlecht umgehen, mit der Sehnsucht nach einer Intensität, die anhält, was aber wiederum ja dem Wesen der Intensität ganz grundsätzlich widerspricht.

Was macht man da nur, mit solchen doofen Teenagerproblemen? Liebe Martha? Liebe Anna? Supernanny? Wenn mich jemand versteht, dann möge er mir einen Heiratsantrag machen, und wenn das jetzt jemand doof und peinlich findet, dann soll er halt was andres lesen, so.

("Und jetzt schau nicht so gequält - das sieht scheisse aus.")

Dienstag, 12. Januar 2010

(Esprit + Volleyball) = Babysöckchen

Langsam kommt Frollein wieder in die Gänge. Eine erste Weisheit ist bereits praktisch fertig entwickelt, wurde aber bisher erst an Tieren getestet, deshalb ist sie vorerst mit Vorsicht zu geniessen (und nur ganz leise zu lesen):

Frauen, die ihr Handy in Babysöckchen aufbewahren, spielen als Hobby Volleyball und kaufen ihre Kleider bei Esprit. Und sie sind das Pendant zu Männern, die die Plastikfolie auf dem Display ihres Handys drauflassen, damit es nicht verkratzt.

Ich muss jetzt wieder ins Labor und so. Weiterforschen. Unterdessen nur drei Wörter: Nobelpreis.

Mittwoch, 6. Januar 2010

Saletti

So begrüsste mich mal ein sauglatter Fernsehmoderator am Telefon. Wird subito geklaut.

Also Saletti, 2010. Du hast mich schon ganz schön in den Hintern getreten. Buchstäblich. Seit Silvester verzeichnet mein Körper nämlich an zwei seltsamen Stellen blaue Flecken, einer mitten auf der rechten Arschbacke (oder auf der linken? Wie ist da die korrekte Perspektive?), der andere auf der Innenseite meines Oberarms, so, als hätte mich jemand ein wenig zu fest angefasst. Vielleicht ja der Bandit, der mir die 100 Stutz aus dem Täschli geklaut hat, die sind nämlich weg, und ich hoffe doch sehr, sie wurden mir gestohlen. Und ich habe damit nicht etwa Eva Camenzind Nidecker zum Beispiel diverse Vodka Redbull bezahlt. Die war ja der Stargast an der leider eher schlecht bemusikten Silvesterparty in den Vidmarhallen (weil die hat jetzt einen Berner Freund). Aber ähm, nä-äh, diese Möglichkeit schliesse ich eher aus.

Aber das nur nebenbei und um von der Tatsache abzulenken, dass ich in den letzten Wochen so schrecklich untätig war, auf diesem Blog und überhaupt. Immerhin ist das Problem erkannt. Es heisst: zu wenig zu tun. Diese Festtage, auf die ich mich so gefreut hatte, waren ein Quell der Trägheit und des Nichtstuns, knapp noch hier und da eine DVD oder eine Serie geschaut (die politisch korrekte und gesellschaftlich anerkannte Form des Fernsehens), sonst: nichts, nichts, nichts. Und je weniger ich tue, desto untätiger werde ich, immer fauler, immer uninspirierter, bis ich schliesslich völlig blockiert bin. Die Blockade hält immer noch an, und jedes Wort, ja jeder Buchstabe, den ich tippe, regt mich so unglaublich auf, dass ich jetzt einfach eine von einem gescheiten Mann geklaute Theorie von mir gebe und sonst nichts mehr.

Die Theorie lautet so: Für unseren unheimlichen Wohlstand, den hohen Lebensstandard und das Glück, in der sauberen, tipptoppen Schweiz leben zu dürfen, zahlen wir natürlich auch einen Preis. Und der ist:

schlechtes Radio.

Sehr einleuchtend, finde ich (auf DRS 3 erzählte vorhin grad eine Frau am Telefon von ihrem Mann Roger, den sie Zauberstern nennt, und jetzt kommt ein Lied von Ritschi).

Bis hoffentlich bald lustiger.