Freitag, 25. März 2011

Ahoi

Caramell ist mal wieder in den Ferien. Adieu!


(und an dieser Stelle natürlich sehr, sehr schöne Grüsse
an Frollein K. in N., The Sailor Queen!)

Grüsse aus der Pubertät

Ach ja, das ist noch einer von vergangener Woche, fand ich sehr schön, der blaue Himmel, die Idylle.



(aufmerksame Leser erinnern sich: "Manchmal, wenn eine Angelegenheit gerade überall in der Presse war, spielten wir das Ratespiel: "Und welche Haltung wird die 'Weltwoche' dazu haben?", und lagen fast immer richtig: hauptsache Anti-Mainstream, egal, obs Sinn macht oder nicht, egal, wie sehr man etwas konstruieren musste.")

Dienstag, 22. März 2011

Ou nein.

"Der lang ersehnte Name des fehlenden Headliners ist endlich bekannt. Jamiroquai zaubern am Samstagabend ihre «tanzwütigen Beats» auf die Gurten-Hauptbühne."

OMG. Und dann zaubern die auch noch "tanzwütige Beats" (wir bestellen die Zeichnung). Aber zugegebenermassen geiles Timing der Verlautbarung, paar Tage NACH dem Konzert im Hallenstadion.

Samstag, 19. März 2011

Herr und Frau Spiesser erleben ein sexuelles Abenteuer

Es ist immer ein bisschen anstrengend, wenn ich auf den 23.30-Zug nach Bern muss und im Hallenstadion ein Konzert war. Nach Katy Perry waren die Abteils gestopft mit Teenagern, das geht noch, die haben ja schliesslich auch eine offizielle Genehmigung, ein wenig doof zu sein und laut und anstrengend; das ist schon okay. Gestern aber: Jamiroquai. Und man kann sich vorstellen, wer da hingeht - so "ganz normale" Leute, um die 30, der klassische DRS3-Hörer und 20-Minuten-Leser, Menschen, die auch Jack Johnson und Norah Jones hören, Administrationspersonal, das mal was Bobbiges sehen will, Paare, die häbele, wenn ein Slow-Lied kommt, etc.

Ich hatte noch Glück gehabt, dachte ich zuerst, mir gegenüber eines dieser ganz normalen Paare, er könnte Patrick heissen, ein bisschen runder Kopf und dunkle Haare und vermutlich eine dieser Levi's mit leichtem Bootcut, der klassische stv. Teamleiter eines mittelständischen Unternehmens; sie könnte Jasmin heissen oder Stéphanie, langes, dünnes, blondes Haar, eine verblüffend schöne Tiger-of-Sweden-Tasche (ein Glücksgriff bei Company's, vermute ich), Kleidung, so normal, dass nichts davon in Erinnerung bleibt, das Gesicht ebenso. Denen eine Stunde vis-à-vis zu sitzen, würde schon gehen, glaubte ich.

Zuerst auch tatsächlich das normale Spiesser-Programm, ein paar iPhone-Videos vom Konzert gucken, auf denen man nichts hört als das Publikum; dann zeigt sie ihm das Wochenmenü in der Kantine ihrer Firma, einer Krankenkasse oder Versicherung, würde ich tippen, Schweinshalsbraten und Kroketten und Kürbissuppe! Für nur 10 Franken! - ich hörte nur ab und zu ein Fragment und kümmerte mich sonst um mein eigenes Zeug.

Irgendwann merkte ich aber, dass Jasmin nicht etwa im Schlaf selig lächelte, und dass auch Patrick nicht pennte, sondern dass er die Augen nur zu hatte, um zu geniessen - denn mit dem Arm, der um ihren Hals lag, streichelte er ihr die Brust. Über der Hand lag ihr Halstuch zur Tarnung. Ab und zu küsste er ihr das Ohr, wie das Männer tun, die in "GQ" mal gelesen haben, das Ohr sei im Fall eine erogene Zone.

Zuerst warf ich einen belustigten Blick, signalisierte: ich habs gemerkt, okay, jetzt bitte aufhören, und dachte, das Thema sei jetzt erledigt.

10 Minuten später wusste ich nicht mehr wohin gucken, weil die Geilheit der beiden förmlich im Abteil greifbar war. Zunächst war ich ja noch davon ausgegangen, dass die beiden meinten, es merke es niemand, aber dann hörte ich, wie sie ihm zuflüsterte: "Das spiegelt in der Scheibe, das sieht man", und er antwortete: "Na hoffentlich".

Mir war ein bisschen schlecht, als wir in Bern ankamen. An den Tag, an dem Herr und Frau Spiesser ein sexuelles Abenteuer im Zug erlebten, werden sich die beiden bestimmt noch lange erinnern. Eines Tages wird Patrick zu Jasmin sagen: "Weisst du noch, damals, nach dem Jamiroquai-Konzert? Da habe ich doch endlich mal wieder einen hochgekriegt."

Sonntag, 13. März 2011

Fachnast

Eigentlich hasse ich Fasnacht ja. Ein Fest, an dem alle Swisscom- und Krankenkassen-Angestellte mal endlich die Sau rauslassen; an dem jeder meint, ooch ja, ich piss einfach in den Hauseingang; und dann diese Guggen, und natürlich die Myriaden von Frauen in Polizistinnen-, Teufelinnen- und Krankenschwestern-Kostümen, die vor allem einmal im Jahr Schlampen sein wollen; plus, unmöglich zu verpassen, die rülpsenden, furzenden und grapschenden Männergruppen im Einheitskostüm.



Aber dann muss man sich nur selbst bisschen verkleiden (also bei mir ist das ja nicht mal richtig verkleiden, ich trag schliesslich auch im richtigen Leben so Federkleider und Lampenschirme und so), bisschen saufen und die Gäng packen - und es wird doch immer sehr lustig.

1A Verkleidungen:







Und zum Schluss noch der traurigste Anblick ever: Fixfertige Fasnächtler kurz vorm oder am Abkacken.