Freitag, 27. April 2007

Zwei! Wochen! Ohne! Ausgang!

Plötzlich war alles wie neu.

Das Bier schmeckte frisch und nicht so schal wie sonst.

Die Leute sahen nicht so aus, als hätte ich sie schon tausendmal in tausend Donnerstag-, Freitag- und Samstagnächten gesehen.

Die Gespräche mit Menschen, die ich wirklich noch nie bei Tageslicht gesehen hatte, waren plötzlich interessant und nicht so oberflächlich, wie sie mir noch bei meinem letzten richtigen Ausgang vorgekommen waren. Zum ersten Mal fühlte ich denn auch keinen Zwang, scheinheilig gleich wieder wegzuschauen, wenn ich eine solche namenlose Halbbekanntschaft erblickte.

Die Musik war gut, richtig, richtig gut.

Der Rauch war gar nicht so schlimm, und auch der Gedanke an die miefenden Kleider und den Kater vom nächsten Tag war plötzlich fast erfreulich.

Kurz: Als ich neulich nach langer Zeit wieder einmal im Ausgang war, schien alles wie neu und wie gut. Und ich kam zum Schluss: Ich sollte öfters mal eine Zeit lang nicht ausgehen. Denn erst wenn man etwas nicht mehr hat, weiss man doch, wie sehr man es eigentlich schätzt. Den nächsten Prüfungen im Juni sehe ich deshalb erstmals einigermassen optimistisch entgegen. Nicht weggehen ist gar nicht so schlecht.

Früher dachte ich immer, zwei Wochen ohne Ausgang müssten eine Ewigkeit sein.