Freitag, 29. November 2013

Ein schlauer Text zum Glück

Der von mir hochgeschätzte Martenstein hat eine super Kolumne über das Glück geschrieben. Ich hab sie gestern Nacht under the influence gelesen, da fand ichs den besten Text, den ich seit langem gelesen habe. Heute Morgen erschien er mir bei der zweiten Lektüre immer noch gut. Aber lest selbst.
"Die Suche nach dem vollkommenen Glück ist der Totalitarismus des kleinen Mannes."
"Ich will mich auch mal ärgern, ich will auch traurig und wütend sein. Wenn du krank warst und zum ersten Mal wieder spazieren gehst, wenn du gefeuert wurdest und einen neuen Job angeboten bekommst, wenn du alleine warst und jemanden gefunden hast, das sind die besten Momente"
Hier in voller Länge:
http://www.zeit.de/2013/48/harald-martenstein-glueck

Montag, 18. November 2013

Ein Gastro-Phänomen

Ein befreundeter Barbesitzer aus Biel hat mich kürzlich auf ein Gastro-Phänomen aufmerksam gemacht. Ich habs jetzt mal ein bisschen beobachtet. Und er hat recht.


Imbissbuden und Restaurants kaufen ja allesamt in der Prodega ein, dem Cash & Carry für grosse Mengen. Nun kann man als Prodega-Kunde einen interessanten Zusammenhang beobachten: Was auf dem wöchentlichen Prodega-Newsletter als Aktion angepriesen wird, steht dann auf den Mittagskarten sämtlicher Beizen. Sehr aufschlussreich besonders bei jenen Lokalen, die sich der Bioqualität ihrer Speisen und der persönlichen Bekanntschaft zu den Lieferanten aus der Gegend rühmen.

Achtet mal darauf, wo diese Woche zum Beispiel Rindsfilet (Schweiz/Import, diese Woche 32.90 Fr./Kg), Kalbs-Adrio (pasteurisiert, 1.35 Fr./150g), panierte Pouletschnitzel (Argentinien/Brasilien, tiefgekühlt, 13.90 Fr./Kg) oder Fleischvögel (1.25 Fr./90g, Karton à 42 Stück) auf dem Menüplan stehen. Es kann ja auch Zufall sein. Aber ja.

Ä Guete!

Sonntag, 17. November 2013

Wo ist Walter (Local Natives)


Faits divers

Väter, die gleich angezogen sind wie ihre Söhne (ca. 5 Minuten nacheinander fotografiert):


Leute, die an Foto-Ausstellungen Fotos fotografieren ("Genesis" von Sebastiao Salgado in Paris übrigens, sie wird auch im Musée de l'Elysée in Lausanne gezeigt)


Leute, die im Zug Fingernägel knipsen (1):

Süssigkeiten, die wieder heissen wie in meiner Kindheit (1):

Freitag, 8. November 2013

Ein Tag als Teenager

Das letzte Mal, als ich im Europapark war, war ich etwa 12-jährig und so mager, wie es 12-jährige Mädchen häufig sind (damals wünschte ich mir nichts sehnlicher, als zuzunehmen, dss dss...). Das Figurproblem ist in dem Zusammenhang wichtig, weil ich damals auf diesem Piraten-Schaukel-Schiff Todesängste ausstand: Immer wenn das Schiff ganz oben angelangt war, hatte ich das Gefühl, aus dem Sitz zu fliegen. Ich musste mich an der - viel zu wenig engen - Schranke mit all meiner Kraft festhalten, um nicht herauszufallen.

Damals schwörte ich mir: Nie wieder würde ich eine solche Bahn besteigen.


Nun waren wir wieder im Europapark. Fast zwanzig Jahre nach meinem letzten Mal. Eine Gang von zwölf Ü-30ern, die wissen, was cool ist (deshalb trugen auch 9 von 12 eine olivgrüne Jacke. Sie sahen aus wie aus dem Barbour-Katalog). Die das eigentlich eher ironisch meinten. Und die doch dann unverhohlen und aufrichtig Spass an den uncoolsten Sachen der Welt hatten. Schon an der Busfahrt mit dem solothurner Chauffeur (7 Uhr ab Schütz, Asterix-Füum im Fernseher). Und dann all diese Kindersachen wie Wildwasserbahn (die war vor zwanzig Jahren noch richtig abgefahren!) oder Riverrafting.

Natürlich ging ich dann doch wieder mit auf ein paar schlimmen Bahnen, nicht auf das Schaukelschiff zwar, dafür aber auf diese Holz-Achterbahn, die so gar nicht krass aussieht, sondern vielmehr gemütlich und sogar ein bisschen heimelig.

Well. Sie war es nicht.





Dienstag, 5. November 2013

Best of Leserkommentare

Ein sehr schöner Kommentar zum Ende des Kinos ABC im Zentrum von Zürich, mit einem absolut zwingenden Gedankengang (die Frauen sind schuld, dass das Kino schliessen muss):
Ich gehe davon aus, dass ein ausländisches Label reinkommt und die Bahnhofstrasse noch unattraktiver macht. Wieviele Kleider kann man eigentlich tragen? Sind unsere Frauen in Zürich nur noch am Konsum interessiert und glauben, dass das eine Stadt ausmacht? Ist das ein Ausweg für gelangweilte Ehefrauen? (...) - Y. Morel
 Das musste einfach mal gesagt sein, liebe Frauen!

Freitag, 1. November 2013

Huere verdammte huere Scheiss

Bärn, Bärn, Bärn isch ä Scheiss: Matto Kämpf hat eine Videokunst gemacht, und ich weiss nicht, gefällt die nur mir?


Noch ein Witz

Hi, hi, hi Der "New Yorker" ist mein Lieblingsheft. Das Abo war ein Hochzeitsgeschenk von unseren gebildetsten Freunden (gibt es überhaupt einen Superlativ von gebildet? Oh. Diese Frage ist so schrecklich entlarvend.) Manchmal macht mich das Magazin fertig, weil jeden Montag ein neues Heft im Briefkasten liegt und ich noch beim vor-vor-vorletzten bin und auch darin niemals alles lesen werde. Dann les' ich halt mal die Cartoons zum Anfangen.


Häufig so gelacht

Ach, das habe ich zwei Wochen lang ganz vergessen hier zu posten, vor lauter Kanalstress (Twitter, Facebook, Mail, Whatsapp, Blablabla - Kanalstress, ein gutes Wort, gibts das wohl schon? Sollte ich googlen, Notiz an selbst). Also eben: Dieses Interview mit Noel Gallagher mag zuweilen vulgär und schwarz/weiss und einfältig sein, aber es ist grosse Unterhaltung, und das ist nicht erst heutzutage eine Kunst, aber jetzt besonders. Häufig so gelacht. Meine zwei Lieblingsabschnitte:

Don't ask the man on the street! He's a c***! That's why he's the man on the street, not the man in the expensive restaurant eating f***ing mini sausages at four in the afternoon! 
(...)

I've written a novel.
What was it about?


About a guy who sees a girl...
Here we go. Already the shittest book of all time.




PS: Kanalstress hat in diesem Moment 222 Einträge bei Google. Findet mal bitte ein treffendes Wort, das weniger Einträge hat, und dann reden wir weiter.