Mittwoch, 11. Dezember 2013

Das wächst ja wieder


Kurzer Einschub aus aktuellem Anlass:

Es ist wieder passiert. Einmal mehr ging ich zum Coiffeur mit einer sehr konkreten Idee, wie ich danach aussehen möchte. Und einmal mehr sah ich danach völlig anders aus. Ich wollte Marion Cotillard und erhielt Lena Dunham, d.h. ich ging mit diesem Foto rein:

Und kam mit ca. dieser Frisur raus (minus die Farbe):

Dabei schien mich die Coiffeurin verstanden zu haben. Sie erklärte mir detailliert, wie sie es anstellen würde, und es klang alles nach meinem Geschmack. Doch schon während des Schneidens merkte ich, dass sich ein Unglück anbahnte. Da war es allerdings schon zu spät. Und als ich dann immer wieder ausrief: "Das ist so kurz!", meinte die Coiffeurin glaubs, ich sei eher über meinen eigenen Mut erschrocken als über ihre Missinterpretation meines Wunsches.

War ich nicht.

Natürlich verliess ich das Geschäft freundlich. Natürlich sagte ich nicht: Das war überhaupt nicht, was ich wollte, du Ignorantin. Es wäre eh zu spät gewesen. Ich lächelte und blieb höflich. Erst zu Hause erlitt ich einen kleinen Nervenzusammenbruch ("es könnte schlimmer sein", sagte meine Freundin J., und schickte mir dieses Foto - hihi)


Nun lautet mein Mantra: Das wächst ja wieder. Gerade gewöhne ich mich an die neue Frisur. Aber ich wundere mich schon, weshalb mir das immer wieder passiert. Ich kam schon mit rosaroten Haaren aus einem Friseurgeschäft in Berlin (ging dann zurück und sass noch einmal etwa 3 Stunden dort, um das ganze zu retten). Mit auberginen-farbigem Haar aus einem Berner Salon (gewünscht hatte ich mir einen Bronzestich). "Das hellt sich auf nach ein paar Wäschen", sagte die Coiffeurin.

Das Viel-zu-kurz-Problem ist auch schon mehrmals aufgetaucht; etwa, als eine Lehrlingsfrau immer wieder ausgleichen musste, weil sie keine gerade Linie hinkriegte und ihre Betreuerin im angesehenen Berner Salon zu beschäftigt war mit Tratschen, um das Malheur abzuwenden. Ich bekam zur Entschuldigung einen Gutschein. Den ich natürlich nie einlöste.

Der Tiefpunkt meiner Coiffeur-Pannenkarriere aber ereignete sich an meiner Hochzeit. Wie wichtig die Hochzeitsfrisur ist, muss ich ja nicht erklären, und so war ich auch wahnsinnig glücklich, eine Coiffeurin gefunden zu haben, von der ich dachte: Endlich eine, die mich versteht! Die genau weiss, was ich will! Die Probe verlief perfekt, ich war euphorisch, hätte sie abknutschen können und schrieb ihr verliebte SMS.

Das war verhängnisvoll. Denn als der Hochzeitstag schliesslich gekommen war, vertraute ich ihr blind. Selbst als ich dann doch ein bisschen skeptisch wurde, vermochte sie mich zu beruhigen: "Das muss ein bisschen fester sein als beim Üben, sonst fällt nach zwei Stunden alles auseinander!"

Erst auf den Hochzeitsfotos realisierte ich so richtig, dass ich eine komplett andere Frisur hatte. Und zwar die letzte, die ich hätte haben wollen: ein Vogelnest! OMG. Ich werde niemals darüber hinweg kommen.

Das Vorbild.
Das andere Vorbild.
Das Resultat.

Und hier hilft auch mein Coiffeur-Mantra nichts mehr. Das wächst ja wieder. Das wächst ja wieder. Das wächst ja wieder.

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