Sonntag, 19. April 2009

Lounges sind in der Gastrofamilie die koksenden Cousins, Salz ist das Benzin der Alkohol verarbeitenden Industrie.

Liebes Tagebuch, wir haben uns lang nicht mehr gesehen, bist du böse?

Ach, dann ist ja gut. An diesem Wochenende war ich zweimal im Ausgang, in zwei Städten, einmal wars ein bisschen öd (die Affiche war super, Solange la Frange, die rocken ja wie verruckt, aber irgendwie wollte nicht recht geile dirty Club-Stimmung aufkommen, meine das nur ich, liegts an mir? Oder an zu viel Laufkundschaft? Oder an der Übersicht?), das andere Mal wars sehr nett, in Zürich nämlich, da hats noch Clubs und Spunten und Nutten und am Sonntag um fünf Uhr Morgens siehts in der Langstrasse aus wie in der Spitalgasse höchstens am Zibelemärit.

Aber was ich sagen wollte: Der Kebabstand in der Aarbergergasse ist verschwunden! Da ist jetzt eine LOUNGE. Lounges sind die koksenden Cousins unter den Lokalen. Lounges sind gerade deshalb provinziell, weil sie so verbissen urban wirken wollen. Niemand will eine Lounge. Wir wollen dreckige Spelunken mit Plastiktischtüchern und übel gelaunter Bedienung.
Und vor allem wollen wir um vier Uhr morgens Kebab essen, das braucht der Körper, er benötigt Mineralstoffe. Salz ist das Benzin der Alkohol verarbeitenden Organe. Und überhaupt, was ist denn das für ein Zeitpunkt, erst macht ein neuer Club auf in der Strasse, dann geht der Kebabstand zu, dabei ist das die perfekte Symbiose! Wäre ich nicht so müde, täte ich mich nun noch ein bisschen empört aufführen, aber so schreibe ich halt nur: doof.


PS: Noch was: Den besten Kebab Berns gibts im Fall (leider nur zu christlichen Öffnungszeiten) an der Landoltstrasse 1, also sozusagen auf dem Weg vom/zum Marzili. Echt 1A supertop.

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