Mittwoch, 1. April 2009

Was ich nicht mag: Der Duft von frisch gemähtem Gras

Swisscom-Chef Carsten Schloter enthüllte letzte Woche im „Magazin“, dass er nicht gern Neid und Lügen hat. Was für eine Sürprise! Weil Neid und Lügen mögen nämlich sonst ganz viele Menschen!

Mal ehrlich: Wenn ich diese formidable Magazin-Rubrik „Bekenntnisse“ betreuen dürfte, würde ich bei der Anfrage an die Prominenten jeweils anfügen, sie sollen bitte alles wieder von ihrer Liste streichen, was eh jeder gut resp. eben nicht gut findet. Weil was sagt das über einen Menschen aus: „Ich mag keinen Krieg“? Mag irgendwer Krieg? Dann wäre das durchaus eine Aussage wert. So aber: Nullinformation.

Gern würde ich ja mal lesen, dass jemand schreibt:

Was ich mag:
Hunger
Armut
verkochte Spaghetti
Lügen
Oberflächlichkeit
Neid
früh aufstehen
Krieg

Was ich nicht mag:
Toleranz
Offenheit
Natur
Kinder
Delphine
den Gestank von Asphalt nach einem Sommerregen
Wandern
meinen Partner/meine Partnerin
Mozart
Tierbabys

Das wären mal richtige Bekenntnisse! Sollte ich dereinst einmal eine tragende Rolle in der Gesellschaft übernehmen (kleiner Scherz) und um eine Was-ich-mag-was-ich-nicht-mag-Liste gebeten werden, würde ich die einschicken. Und dann gäbs ganz viele Leserbriefe von Leuten, die würden schreiben: Ups, Sie haben da wohl was verwechselt!, und die Magazin-Redaktion müsste in kursiver Schrift ein Statement abgeben:

Liebe Leserin, lieber Leser
Es handelt sich bei den Bekenntnissen von Caramel Landsturm nicht um eine Verwechslung! Frollein Landsturm ist einfach eine ganz und gar provokative Künstlerin!


Ja, das wär mal ein Tabubruch.

Aber mich fragt ja keiner.

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