Freitag, 9. November 2012

Eine Woche, drei Ausflüge

Viel zu schnell geht das alles mit diesem Leben. Deshalb sollte man die freie Zeit nicht immer bloss mit dem Notwendigen verbringen, sondern viel häufiger mit dem Schönen. Staubsaugen, Einkaufen, Flaschen entsorgen, Bad putzen - kann warten! Mindestens alle zwei Wochen muss man einen ordentlichen Ausflug machen. Weil: Wer denkt am Ende schon daran, wie sauber die Wohnung immer war und der Haushalt in Ordnung? An all die ungezählten Samstage, die man mit Erledigungen herumgebracht hat?

Niemand.

Eben. Deshalb heisst das neue Motto: mehr Ausflüge. Schon das Verb ist so hübsch, ausfliegen. Es erweitert den Horizont, macht das Leben schöner und reicher und besser (fast ebenso wie keine Gratiszeitungen mehr lesen, was ich schon lange nicht mehr mache und inzwischen auch Pedro Lenz in einem "Zeit"-Interview empfiehlt, ich meine: Pedro Lenz, ich meine: "Die Zeit"!)

Also: Mehr Ausflüge. Meine drei der letzten Woche:

1. Bon Iver
Blödes Beispiel, weil ähm, also, ich fand das Konzert nicht so gut. Alles zu pomp und zu gross - die Halle, das Publikum, die Band, die Lichtshow, das Queen-mässige-Gitarrensolo, Herrn Vernons Angestellte, die vor dem Konzert hinter dem Mischpult einen Liegestütz-Wettkampf machten. Blöd. Da lob ich mir für einmal: die Platte. Aber das muss man ja zuerst mal herausfinden.

Das sind zwei Männer beim Liegestütze machen vor einem Konzert. Oh.
Herr Vernon mit elektrischen Kerzli. Romantic Shit.

2. Der Niesen
Oh, hier rauf fahren war schön, man muss umsteigen und sie haben schöne Poster und ein schönes Restaurant mit etwas gestressten Angestellten und oben ists sogar ein bisschen gefährlich, da könnte man easy runterfallen, aber irgendwie befreiend, dass es kaum Zäune hat. Schweiz in Hochform.




Fehler: Blöde Instant-Vermicelle-Dekoration. Wäh.
Wenn ich gruusige Caramellsauce wollte, ginge ich zu Starbucks.

3. The Gaslight Anthem
Gleicher Ort, besseres Konzert. Wieder dieser seltsame Konzertindustrieort Komplex in Zürich, diesmal mit schön schnörkellosem Rock'n'Roll - girls, cars and loud guitars, da kann man nichts sagen, eine schöne Sehnsucht wird geweckt und bedient, die Punkfans pogen, ein Nirvana-Cover hier, ein Cure-Cover da ("gute Bands zitieren, schlechte Bands kopieren"). Simpel, gut und heftig.




2 Kommentare:

  1. Gaslight Anthem habe ich neulich auch gesehen. Solider Rock n Roll. Ausflüge.. Habe letztes Wochenende einen gemacht mit meinem kleinen Fiat Panda. Sind vom ersten Schneematsch überrascht worden, wodurch ich lange auf dem Parkplatz stehen geblieben bin, weil ich mich nicht getraut habe, bei dem Wetter weiterzufahren. Also Anfang der Woche den Panda erst mal winterfest gemacht und zu Hause geblieben. Das mit den Ausflügen überlege ich mir nochmal :)
    lg Sunny

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  2. Beim dritten Bild musste ich schmunzeln (beim genauen Hinschauen sind es sogar 5!). Wie immer sehr treffend, Frau Landsturm.

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