Dienstag, 31. Juli 2012

Die Stunde der Hobbypolizisten

Endlich, endlich ist sie wieder offen, die Kornhausbrücke, und alle freuen sich; besonders die Velofahrer, die den Göppel bergab stossen mussten, weil das Brückengeländer auf der Ostseite "gemäss Angaben des Städtischen Tiefbauamtes nicht den Suva-Normen für Velofahrer" entspricht.

Nur jemand ist ein bisschen traurig, dass jetzt diese schöne, garantierte Motzgelegenheit vorüber ist: all die Berner Hobbypolizisten, die sich soooo freuten, dass sie mal ganz legitim und mit echter polizeilicher Unterstützung (ca. eine Million Bussen) so richtig spitz keifen durfte, weil natürlich unzählige Velofahrer trotzdem drüber fuhren. Donnerwetter, war das ein Gemotze und Hinterhergeschreie! Was kamen da für passive Aggressionen ans Tageslicht! Sogar die eigene Gefährdung durch in-den-Weg-stellen wurde in Kauf genommen, nur um die bösen Radler dazu zu bringen, dass sie gopfertoori vom Bike steigen. Manche schienen das als ihre Bürgerpflicht anzusehen. Und natürlich gabs eine Million Leserbriefe, das Zweitlieblingsinstrument der Hobbypolizei.

Jetzt darf man natürlich nicht sagen, "die wären damals in der ersten Reihe mar...".

Aber ganz kurz gedacht hab ichs schon. Nur ganz kurz. Und nein, ich bin im Fall ganz brav gelaufen. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Schreiben Sie mich!