Donnerstag, 11. August 2011

It's the end of the world as we know it. Isn't it?

Das erste Mal in meinem Leben verspürt ich nach 9/11 richtige Existenzangst. Erst langsam begriff ich die Tragweite dieses Ereignisses. Ich dachte, es würde einen dritten Weltkrieg geben, und dass sich die Welt unwiederbringlich verändern und mein Leben nie mehr das gleiche sein werde.

Nun, abgesehen von den verschärften Kontrollen am Flughafen und paar anderen, kleinen Dingen hat sich wenig geändert, das meinen Alltag direkt betreffen würde. Und so ging es weiter: Angst vor der verschiedenen Tier-Grippen, vor einem Bankenzusammenbruch, vor diversem Zeug, aber nie mehr war die Furcht seither so gross, im Gegenteil, sie nahm mit jeder Schreckensmeldung ein wenig ab. Ist ja nichts passiert! Mich triffts eh nicht! Und das wird sicher halb so schlimm sein!

Nun, 10 Jahre später, findet also die angeblich "grösste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg" ohne uns statt, auf Facebook posten alle beeindruckende Ferienfotos, und niemand scheint sich irgendwie darum zu kümmern, dass uns vielleicht eine sehr üble Rezession bevorsteht, niemand spricht darüber. Vielleicht haben die Medien und die Politiker tatsächlich ein paar Mal zu oft "Wolf!" gerufen, oder vielleicht sind die Folgen einfach noch zu wenig absehbar, vielleicht ist die Materie zu komplex, oder vielleicht sind wir tatsächlich abgestumpft von all den schlechten Nachrichten (guter Artikel darüber hier). Während in der "Tagesschau" also gerade jemand den Teufel an die Wand malt, scherzen wir munter weiter und bestellen Kram im Internet.

Vielleicht wird ja wirklich alles nicht so schlimm. Vielleicht wird unser Alltag weitergehen wie bisher. Vielleicht aber wird unser Leben tatsächlich für lange Zeit nie mehr so schön und leicht sein wie gerade jetzt. Ist es dann richtig, sich jetzt noch nicht darüber den Kopf zu zerbrechen? Oder wäre es vielleicht nicht doch irgendwie gut, ein wenig über alles nachzudenken?

1 Kommentar:

  1. Was war schon wieder Fukushima und dem Goldpreis der in die Höhe schnellt? Hatte da jemand Hunger? Oder war's doch King Rodscher der 30ig wurde?

    Gibt's eigentlich so etwas wie eine mediale Waagschale?

    Hauptsache mein Internet funzt im Zug - dann kann der auch zu spät in Bern ankommen ...

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