Freitag, 19. Dezember 2008

Fröllein Ibrahim und die Blumen im Schnee

Wenn es allen schlecht geht, haben sie Hochkonjunktur. Ihre Tieftöne erschallen durch die halbe Altstadt. Die Menschen, von der Finanzkrise gegeldbeutelt, bleiben vor ihnen ergriffen stehen und stellen ihre Migros-Papiersäcke in den Schneematsch.

Die Rede ist von Panflötenbands.

Seit der Baldachin auf dem Bahnofplatz steht, hat sich deren Bühne massiv (was für ein doofes Wort!) verprominentisiert. Jetzt stehen die vier bis fünf Lateinamerikaner nämlich am Schärmen und performen ihre Regentanzmusik mit Verstärker und crazy Akustik. Und niemand kommt daran vorbei. Ob man will (ich) oder nicht (fast alle anderen).

Die Fränzis und Vrenis aus Langnau und Langenthal beispielsweise verpassen ob so viel Kultur sogar manchmal den Zug. Weil: „Weisst du, die machen so echte südamerikanische Musik! Die sind so authentisch! Da zählen eben die Traditionen noch etwas, in Peru und Chile! Und das zeigt ja auch, ich bin so offen für andere Kulturen! Reisen ist mein Hobby! Und mein Lieblingsbuch ist im Fall ,Fröllein Ibrahim und die Blumen im Schnee'!“

Jetzt weiss ich endlich, wovon immer die Rede war, in den Medien und im Parlament und bei Southpark und einfach überall. Als sie alle von dieser gefährlichen Dings sprachen.

Dieser Pan-demie.

3 Kommentare:

  1. Hoffentlich haben Sie mit Ihrer Kolumne Fränzi und Vreni aus Langnau und Langenthal (wo man noch "Tschese" sagt, ehrlich!) nicht auf Ideen gebracht. Sonst nämlich performen die beiden unter dem Baldachin bald auch Schweizer Tradition - so mit juchzen, alphörnlen, handörgelen und allem. Dann kann ich meinen Ohren zu lieben icht mehr aufs Tram warten, sondern muss zu Fuss gehen. Danke Fröllein Landsturm.
    DB

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  2. mmm, ich freu mich auf die güezi! musst langsam pressieren - ist ja schon der 22. gell?
    ande

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  3. Ist immer so ne sache mit diesen Panflöten.. :-P

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