Dienstag, 30. März 2010
Freitag, 26. März 2010
Fragment von gestern Abend
Wir so in einer Stadtberner Beiz, die meint, sie müsse auch noch so Konzerte veranstalten, um Leute anzuziehen, was ja erwiesenermassen ein grosser Blödsinn ist, solange der Service ungut ist. Nun, die musikalische Darbietung droht gerade so ihren Anfang zu nehmen; wir fühlen dunkle Wolken über unserer Gesprächskultur aufziehen. Da sagt ein mir bekannter, eigensinniger Herr:
Wir reden einfach weiter. Bis zum Tod.
Donnerstag, 25. März 2010
Mittwoch, 24. März 2010
Die Putzfrauenproblematik
Ich bin ein Freund professionell erbrachter Dienstleistungen und ein Bewunderer des Könnens von allerlei Handwerkern. Deshalb bin ich auch ein heimlicher Gegner des Do-it-yourself-Trends, dessen Ende leider noch nicht in Sicht ist. Zu sehr kann ich mich freuen, wenn jemand etwas absolut super kann, weil er das jahrelang gelernt und Jahre länger geübt und praktiziert hat: Haare schneiden, elektrisches Zeug installieren, Fingernägel anmalen, Computer programmieren, Umzug organisieren.
Ich finde, jeder soll das machen, was er kann, und man soll solche Dienstleistungen gefälligst nutzen; Selbermachen kommt quasi einer Geringschätzung der Fähigkeiten ausgewiesener Berufsleute gleich. Deshalb bringe ich meine Jacke zu dem freundlichen Mann in dieser seltsamen Passage vis-à-vis vom Olmo, wenn ein Knopf abgesprungen ist. Deshalb bin ich gern in Spitälern, weil man dort von lauter Fachleuten umgeben ist, die geheimnisvolle, komplizierte Dinge wissen und können, von denen ich überhaupt keine Ahnung hab. Deshalb nutze ich wenn immer möglich das Fachwissen meines Velomechanikers, statt selber Schlauch zu wechseln. Oder Schlauch zu pumpen.
Wer das jetzt schon übertrieben und was für Reiche und blöd findet, der macht jetzt besser die Augen zu. Weil ich überlege mir nämlich sogar: 1. jemandem meinen Finanzkram zu übergeben, damit die entsprechend geschulte Person meine Steuererklärung ausfüllen möge, sowie 2. eine Putzfrau zu beschäftigen, die alle zwei Wochen das tut, was Putzfrauen halt so tun.
Das Problem ist, dass diese Pläne mein nahes Umfeld spalten. Ein Teil findet so was dekadent, zu teuer, unnötig, und/oder kann sich nicht vorstellen, eine Putzfrau zu beschäftigen, "weil ich nicht mag, wenn jemand Wildfremdes in meinen Sachen rumschnüffelt". Aber "dekadent" ist das meist gehörte Wort.
Hmmm.
Ich bin innerlich zerrissen.
Einerseits finde ich: Ich arbeite ja auch und fänds doof, wenn die Leute ihre Zeitung selber machen würden (obwohl: machen sie ja eigentlich schon). Zudem soll mein durchaus verdientes Geld ja auch für was gut sein. In meinen Augen: um das Leben hübscher zu gestalten. Es bietet die Möglichkeit, sich in gewisser Hinsicht Zeit zu kaufen - jene Zeit, die man eben nicht braucht, um halbbatzig eine Steuererklärung auszufüllen oder die Badewanne zu schrubben. Frei wird Quality Time, die mit Menschen zu verbringen sei, die man gern mag und die einem intellektuell und humoristisch stimulieren.
Aber dann ist mit so nem Wohnungsputz ja auch immer eine gewisse Befriedigung verbunden. Dass man sich überwunden hat und dass es jetzt so schön ist. Aber ich glaube, dass es genug andere Bereiche im Leben gibt, aus welchen man solche Befriedigung ziehen kann.
Und das ganze ist auch eine Geldfrage. Aber da benutze ich sehr gern das wohl einzige Wort, das mir von zwei Semestern BWL geblieben ist: Opportunitätskosten. In der Zeit, in der ich die Steuererklärung ausfülle, könnte ich etwas Produktives machen und damit Geld verdienen. Und wenns sehr gut geht, übersteigt dieser Betrag sogar die Kosten für den Steuerberater.
Naja. Und irgendwie klingts ja auch noch ganz cool: Meine Steuererklärung? Hach, die erledigt mein Steuerberater.
Hach. Ich.weiss.es.nicht.
************************
PS: Ich hab noch schnell das Tool namens Hunch gefragt, und das findet mit 92-prozentiger Sicherheit, dass ich eine cleaning person anstellen soll. Und empfielt mir zu 51 Prozent, dass ich meine taxes eher nicht selber machen soll.
Ich finde, jeder soll das machen, was er kann, und man soll solche Dienstleistungen gefälligst nutzen; Selbermachen kommt quasi einer Geringschätzung der Fähigkeiten ausgewiesener Berufsleute gleich. Deshalb bringe ich meine Jacke zu dem freundlichen Mann in dieser seltsamen Passage vis-à-vis vom Olmo, wenn ein Knopf abgesprungen ist. Deshalb bin ich gern in Spitälern, weil man dort von lauter Fachleuten umgeben ist, die geheimnisvolle, komplizierte Dinge wissen und können, von denen ich überhaupt keine Ahnung hab. Deshalb nutze ich wenn immer möglich das Fachwissen meines Velomechanikers, statt selber Schlauch zu wechseln. Oder Schlauch zu pumpen.
Wer das jetzt schon übertrieben und was für Reiche und blöd findet, der macht jetzt besser die Augen zu. Weil ich überlege mir nämlich sogar: 1. jemandem meinen Finanzkram zu übergeben, damit die entsprechend geschulte Person meine Steuererklärung ausfüllen möge, sowie 2. eine Putzfrau zu beschäftigen, die alle zwei Wochen das tut, was Putzfrauen halt so tun.
Das Problem ist, dass diese Pläne mein nahes Umfeld spalten. Ein Teil findet so was dekadent, zu teuer, unnötig, und/oder kann sich nicht vorstellen, eine Putzfrau zu beschäftigen, "weil ich nicht mag, wenn jemand Wildfremdes in meinen Sachen rumschnüffelt". Aber "dekadent" ist das meist gehörte Wort.
Hmmm.
Ich bin innerlich zerrissen.
Einerseits finde ich: Ich arbeite ja auch und fänds doof, wenn die Leute ihre Zeitung selber machen würden (obwohl: machen sie ja eigentlich schon). Zudem soll mein durchaus verdientes Geld ja auch für was gut sein. In meinen Augen: um das Leben hübscher zu gestalten. Es bietet die Möglichkeit, sich in gewisser Hinsicht Zeit zu kaufen - jene Zeit, die man eben nicht braucht, um halbbatzig eine Steuererklärung auszufüllen oder die Badewanne zu schrubben. Frei wird Quality Time, die mit Menschen zu verbringen sei, die man gern mag und die einem intellektuell und humoristisch stimulieren.
Aber dann ist mit so nem Wohnungsputz ja auch immer eine gewisse Befriedigung verbunden. Dass man sich überwunden hat und dass es jetzt so schön ist. Aber ich glaube, dass es genug andere Bereiche im Leben gibt, aus welchen man solche Befriedigung ziehen kann.
Und das ganze ist auch eine Geldfrage. Aber da benutze ich sehr gern das wohl einzige Wort, das mir von zwei Semestern BWL geblieben ist: Opportunitätskosten. In der Zeit, in der ich die Steuererklärung ausfülle, könnte ich etwas Produktives machen und damit Geld verdienen. Und wenns sehr gut geht, übersteigt dieser Betrag sogar die Kosten für den Steuerberater.
Naja. Und irgendwie klingts ja auch noch ganz cool: Meine Steuererklärung? Hach, die erledigt mein Steuerberater.
Hach. Ich.weiss.es.nicht.
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PS: Ich hab noch schnell das Tool namens Hunch gefragt, und das findet mit 92-prozentiger Sicherheit, dass ich eine cleaning person anstellen soll. Und empfielt mir zu 51 Prozent, dass ich meine taxes eher nicht selber machen soll.
Bärli Bärli Bärli Bärli Bärli Bärli
Ich war heute zum allerersten Mal beim Bärenpark. So morgens um 10 rum und dann nachmittags um 15 Uhr rum seien statistisch gute Zeiten für die Bärli-Sichtung, sagte man mir. Mangels iPhone konnte ich nicht erst auf der Webcam gucken, ob die Tiere noch in der Höhle weilen oder nicht, also mal auf gut Glück. Weil ungeachtet dessen ist ein solch doch eher frühmorgendlicher Ausflug auch so höchst empfehlenswert. Die Stadt hat noch zu, und man kann ihr grad schön beim Erwachen und in den Augen reiben zugucken.
Wir waren etwa um halb zehn dort, und die Bärli pennten noch. Immerhin war Finn draussen, und ich war schon da ein bisschen beeindruckt. So live ist dann irgendwie schon krazy. Der "Daredevil" (Zitat Bärenpark-Tafel) strich ein bisschen herum und hin und her und liess seine Hunderte von Kilos über die Mauervorsprünge plumpsen. Ab und zu reckte er den Kopf in die Höhe und schnupperte, was ich durch langjährigen Konsum von Tierfilmen geschulte Quasi-Bärenexpertin als untrügliches Zeichen dafür deutete, dass auch Björk mit den Babys bald aus dem Loch kommen müsste.
Also gingen wir erst mal Kaffee trinken. Nein, nicht im Tramdepot, weil die haben dort a) blöde Kunden wie uns ja ohnehin nicht nötig und b) sowieso bis um 11 Uhr zu. Als wir dann zurückkamen - so um 11 Uhr rum - waren die Bärli draussen.
Ich brach in ein zwanghaftes Gejöhe aus. Es geht einfach nicht anders. Weiss nicht, was das ist, das diesen Effekt auslöst. Sozialisierung? Kindchenschema? Hormone? Keine Ahnung, aber man müsste ein Herz aus Stein haben, um die nicht obermegaschnusig (hihi) zu finden. Ich hingegen habe ein Herz aus Dynamit, und es explodierte ein paar Mal kurz hintereinander. Die beiden sind in echt noch viel munziger als sie auf den Fotos wirken, gallopieren rum, fallen auf die Schnauze, hängen sich ans Bein der Mutter, tapsen blöd umher. Es war wohl mit das Herzigste, was ich je gesehen habe. Bilder sind kein Ersatz; trotzdem schiessen alle fleissig Fotos - endlich machen sich die teuren Teleobjektive der Hobbyfotografen mal bezahlt.
Dann gingen die Bärli rein, und wir hätten gern Hunderte von Franken gezahlt für diese tolle Show, aber das geht ja nicht, weil man in Bern offenbar zu nett ist, irgendwo ein Spendenkässeli aufzustellen, wie gestern auch schon ein mir bekannter Herr schlau bemerkte.
In Bern muss man immer gleich einen doofen Pflasterstein kaufen und seinen Namen eingravieren lassen, wenn man was gut findet.
Dienstag, 23. März 2010
Ich brauche dringend Ostern wegen Zeit.
Frühling macht ja auch immer so Lust auf originell sein. Dann reisse ich Zeug an, das ich nach drei Wochen doof finde. Z.B. jetzt die alte Polaroidkamera wieder in Betrieb setzen, weil jetzt macht jemand wieder Filme dafür, die kann man hier bestellen, und mein erstes Motiv wird mein schönes Dakota sein.
Das wird dann wieder eine grandiose Enttäuschung, weil ich mir immer alles so toll ausmale, dabei kann ich ja überhaupt nicht fotografieren. Beim Fotografieren und überhaupt beim Zeug selber machen ist es so wie früher im Handarbeits-Unterricht: Nie kommts so schön raus, wie es die Lehrerin vorzeigte. Oder wie man es sich vorstellt.
Und der Weg ist nämlich überhaupt nicht das Ziel, das ist ein grosser Irrtum. Wie ein origineller Mann mal sagte: Das Ziel ist das Ziel.
Das wird dann wieder eine grandiose Enttäuschung, weil ich mir immer alles so toll ausmale, dabei kann ich ja überhaupt nicht fotografieren. Beim Fotografieren und überhaupt beim Zeug selber machen ist es so wie früher im Handarbeits-Unterricht: Nie kommts so schön raus, wie es die Lehrerin vorzeigte. Oder wie man es sich vorstellt.
Und der Weg ist nämlich überhaupt nicht das Ziel, das ist ein grosser Irrtum. Wie ein origineller Mann mal sagte: Das Ziel ist das Ziel.
Sonntag, 21. März 2010
Jetzt aber hopp.
Ich habe den Balkon startklar gemacht. Boden gewischt und gefegt, Möbel geputzt.
Ich habe eine Basilikum-Pflanze gekauft.
Ich habe den Schrank aufgeräumt. Drei Haufen gemacht: einmal Müll, einmal Flohmarkt und einmal Für die Grosskinder in einer Kiste im Keller aufbewahren.
Ich habe drei Bikinis angeschafft. Zwei billige und eines, das nicht gleich kaputt geht, wenn es einmal dem Aaresog ausgesetzt ist.
Ich habe die dünne Jacke hervorgekramt und die Sonnenbrille geputzt.
Ich schmiede Ferienpläne.
Ich sitze beim ersten Sonnenstrahl auf die Terrasse beim Pyri oder Ringgi und lobe die Sonne überschwänglich.
Ich habe ein neues Velo, das ich täglich fahre, ohne dabei Handschuhe zu tragen.
Ich denke ans Bärlauch-Sammeln.
Ich höre den ganzen Tag Lieder wie dieses und drehe die Stereoanlage voll auf.
Ich esse meinen Teller leer.
Also an mir liegts im Fall nicht, wenn der Frühling nicht kommt.
Ich habe eine Basilikum-Pflanze gekauft.
Ich habe den Schrank aufgeräumt. Drei Haufen gemacht: einmal Müll, einmal Flohmarkt und einmal Für die Grosskinder in einer Kiste im Keller aufbewahren.
Ich habe drei Bikinis angeschafft. Zwei billige und eines, das nicht gleich kaputt geht, wenn es einmal dem Aaresog ausgesetzt ist.
Ich habe die dünne Jacke hervorgekramt und die Sonnenbrille geputzt.
Ich schmiede Ferienpläne.
Ich sitze beim ersten Sonnenstrahl auf die Terrasse beim Pyri oder Ringgi und lobe die Sonne überschwänglich.
Ich habe ein neues Velo, das ich täglich fahre, ohne dabei Handschuhe zu tragen.
Ich denke ans Bärlauch-Sammeln.
Ich höre den ganzen Tag Lieder wie dieses und drehe die Stereoanlage voll auf.
Ich esse meinen Teller leer.
Also an mir liegts im Fall nicht, wenn der Frühling nicht kommt.
Freitag, 19. März 2010
Wahlkampfpropaganda, du nervst, geh doch selber zur Altpapiersammelstelle
Ist da die Post dran schuld? Und wenn nicht, was denken sich wohl die (potenziellen) Berner Politiker? Soll ich etwa jemanden wählen, der ganz offen- und absichtlich meine Wünsche ignoriert, ja sogar ganz einfach das Gegenteil dessen macht, was ich ausdrücklich will?
Oder wie muss ich das verstehen, wenn man mir trotz "Bitte keine Werbung"-Aufkleber den Briefkasten mit Propaganda zumüllt? Ist das etwa ein versteckter Wahlslogan? "Uns ist scheissegal, was du dir wünschst, also wähl uns!", oder "Ich gebe einen Shizzle auf deine Bitte und respektiere den Wählerwillen Null! Haaahaaa!"
Das wär ja schono frech.
Nun, normalerweise bin ich ja eine Verfechterin des streng ästhetisch orientierten Wahlverfahrens. Da es keine Partei gibt, die mir vollends entspricht*, und ich Politiker per se für einen suspekten Schlag Mensch halte, vertraue ich darauf, womit ich auch im Alltag gute Erfahrungen gemacht habe: Wenn jemand äusserlich okaye Werte hat, inklusive einen für Rathausverhältnisse einigermassen ansprechenden Stil in Kleidung und Auftreten, kann er oder sie auch innerlich nicht ganz verkehrt sein. Dieses bewährte Prinzip beruht auf Stereotypen, und auch die haben ihre unbestreitbaren Vorteile, gerade in einem komplexen Bereich wie der Politik.
Also ganz konsequent nach Äusserlichkeiten auswählen (weil alles andere ist doch genauso Zufallsgenerator. Oder noch mehr). Aber eben. Bezüglich der Ästhetik des diesjährigen Flyer-Jahrgangs erinnere ich nur stellvertretend mit Schaudern an Sändle und Christoph. Obwohl auch "Irène Marti Anliker kämpft weiter" (gegen diese schwarzen Kajal-Balken?) und das aufgestellte, peppige, freche SP-Trio "für Farbe und Leben in Bern" oder Gerhard "Ohrepänk" Wittwer oder diese Progr-Frau mit der Vogelnestfrisur durchaus eine eingehende Betrachtung verdient hätten.
So. Diesmal wähle ich jene Partei, von der ich bis zum 28. März keinen einzigen Flyer im Briefkasten hatte. Ah gibts nicht? Hmm.
*************************************
* Ich kenne eine Person, die gern eine umweltfreundliche, soziale Partei gründen würde, die eine rigide Ausländerpolitik verfolgt, ansonsten liberal agiert und die Steuern tief hält. Interessanter Mix, aber auch nicht mein Bier.
PS: Ebenfalls nicht mein Bier ist die Radio-DRS-Moderatorin, die gerade den dämlichen Halbsatz formulierte: "Sound, der sogar die Schneeglöckchen zum Headbangen bringt." Ich sag nur: Sprache, die sogar die Ohren zum Kötzlen bringt.
PS2: Ein einziges gutes Lied auf 1000 schlechte, und ich bin schon wieder versöhnt.
Mittwoch, 17. März 2010
Dakota I love you
Ich bin jetzt grad nicht ganz sicher, ob ich das schon irgendwo gelesen hab, wahrscheinlich ja schon, weil jeder Gedanke schon einmal von irgendwem gedacht wurde. Aber kennt ihr diesen Moment am Morgen? Wenn die Welt noch nichts ist? Und das eigene Leben auch? Alles ein leeres Blatt. Nur weiss und gar nichts. Vielleicht eine Viertelsekunde lang.
Nichts.
Erst dann fällt einem dann ein, huch, ich habe ja eine Million Schulden oder huch, ich bin gestern Vater geworden, oder huch:
Ich habe ein neues Velo.
Ich habe nämlich ein neues Velo. Und ich hab wahnsinnig Freude. Immer wenn ich dran denke, ziehen sich meine Mundwinkel unweigerlich nach oben. Olé olé.
Den Grund, weshalb ich so ausserordentlich Freude an dem Ding hab, begriff ich erst ein paar Stunden nach dem Kauf: Weil ich noch gar nie im Leben ein nigelnagelneues Velo besessen habe. Klingt jetzt ein bisschen selbstmitleidig. Aber ebenso wie man Kleider nachtrug, fuhr man in meiner Familie Velos nach. Erbte die kaputten, unmodischen, uncoolen Fahrräder von den älteren Geschwistern oder irgendwelchen Verwandten oder Bekannten. Spielt ja keine Rolle, wie das aussieht, das Velo, dachten wohl die Eltern, und sie hatten ja Recht.
Wenn man nicht jugendlich ist. Denn wenn man jugendlich ist und pubertär, will man nur eines, und zwar das Gegenteil dessen, was man später mal will: Gleich sein wie alle anderen. Das gleiche Neon-pink-weiss-grüne MBK haben wie die anderen. Oder das Schwarze mit den farbigen Farbklecksen.
Ich behaupte, ich habe dieses pubertäre Trauma inzwischen überwunden, nur ein ganz kleiner Schaden ist zurückgeblieben, und der äussert sich darin, dass ich in einen Gegenstand verliebt bin, mein Velo, mein Dakota, du simple, schwarze Schönheit mit funktionierendem Licht (auch so eine Premiere) für nur 550 Franken. Ich hab dich sehr, sehr gern, und wenn ich Lieder schreiben könnt, würd ich grad eins schreiben, daaaa, daaa, Dakoootaaaa.
Ich freue mich schon aufs Aufwachen morgen früh.
*******************************
Nachtrag: Aha, das Lifestyle-Magazin ist jetzt auch velofän.
Nichts.
Erst dann fällt einem dann ein, huch, ich habe ja eine Million Schulden oder huch, ich bin gestern Vater geworden, oder huch:
Ich habe ein neues Velo.
Ich habe nämlich ein neues Velo. Und ich hab wahnsinnig Freude. Immer wenn ich dran denke, ziehen sich meine Mundwinkel unweigerlich nach oben. Olé olé.
Den Grund, weshalb ich so ausserordentlich Freude an dem Ding hab, begriff ich erst ein paar Stunden nach dem Kauf: Weil ich noch gar nie im Leben ein nigelnagelneues Velo besessen habe. Klingt jetzt ein bisschen selbstmitleidig. Aber ebenso wie man Kleider nachtrug, fuhr man in meiner Familie Velos nach. Erbte die kaputten, unmodischen, uncoolen Fahrräder von den älteren Geschwistern oder irgendwelchen Verwandten oder Bekannten. Spielt ja keine Rolle, wie das aussieht, das Velo, dachten wohl die Eltern, und sie hatten ja Recht.
Wenn man nicht jugendlich ist. Denn wenn man jugendlich ist und pubertär, will man nur eines, und zwar das Gegenteil dessen, was man später mal will: Gleich sein wie alle anderen. Das gleiche Neon-pink-weiss-grüne MBK haben wie die anderen. Oder das Schwarze mit den farbigen Farbklecksen.
Ich behaupte, ich habe dieses pubertäre Trauma inzwischen überwunden, nur ein ganz kleiner Schaden ist zurückgeblieben, und der äussert sich darin, dass ich in einen Gegenstand verliebt bin, mein Velo, mein Dakota, du simple, schwarze Schönheit mit funktionierendem Licht (auch so eine Premiere) für nur 550 Franken. Ich hab dich sehr, sehr gern, und wenn ich Lieder schreiben könnt, würd ich grad eins schreiben, daaaa, daaa, Dakoootaaaa.
Ich freue mich schon aufs Aufwachen morgen früh.
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Nachtrag: Aha, das Lifestyle-Magazin ist jetzt auch velofän.
Samstag, 13. März 2010
Hallo Yoga, adieu Zorn
Nach einigen Jahren durch unsteten Lebenswandel bedingte Abstinenz mache ich seit ein paar Wochen wieder Yoga. Das hat sich irgendwie verändert. In dem Kurs früher waren noch lauter junge Tüpfis und Yummy Mummies, und vor allem: nur Frauen. Jetzt bin ich plötzlich mit lauter Ü-60-Jährigen am Üben, und manchmal hats fast mehr Männer als Frauen. Zum Glück habe ich also davon abgesehen, mit dem ironischen Augenzwinkern der popkulturellen Elite mein Tigerbaby-Kitsch-Badetuch mitzunehmen. Denn in der ersten Lektion hatten zwei Männer wirklich solche Tigertücher dabei, völlig unironisch, einer sogar eines mit weissen Tigern. Ich schmunzelte ganz für mich allein ein elitäres Schmunzeln.
Nach einigen Stunden mit einer Stellvertreterin, die alle gar nicht gern mochten, ausser ich, ist dann die richtige Yoga-Lehrerin wieder zurückgekehrt, von einem Segeltörn anscheinend, sehr braungebrannt. Yoga-Lehrerinnen haben es nicht leicht in meiner Anspruchswelt, denn sie müssen nicht nur Schlangenmenschen sein, sondern auch noch sehr gut aussehen: leuchtende Vorbilder will ich haben. Nun, ich bin nicht unzufrieden. Und meine älteren Mitübenden offenbar auch nicht, sie sind alle sehr angetan von der Frau Lehrerin und bringen ihr Schoggi mit und wollen ihr alle offenbar sehr gefallen, es ist wie früher in der Primarschule.
Insbesondere versuchten ihr alle zu schmeicheln, indem sie über die Vertretungslehrerin ablästerten. Nicht ohne plötzliche, völlig unnachvollziehbare Themenschlenker auf die eigene Gesundheit. Diese Menschen kennt man doch: Kein Anlass ist abwegig genug, um nicht plötzlich auf das marode Knie oder den schlechten Rücken zu sprechen zu kommen. Was ist wohl das Ziel solcher Jammertiraden? Aufmerksamkeit? Mitgefühl? Mitleid? Schön sind auch immer Fragen aufwerfende Satzfetzen, Beispiel von vor der Yogalektion: Jemand macht einen Scherz, alle lachen. Dann ein Mann im Fallschirmstoff-Trainingsanzug: "Das ist schön, ich habe ja sonst nicht viel zu lachen."
Erst kurz Pause. Wie wäre es nur, wenn darauf jetzt niemand eingehen würde! Dann aber fasst sich die Yogalehrerin ein Herz und fragt die Pflichtfrage: "Was ist denn?"
Ich beobachtete das Geschehen mit einigem Unbehagen. Doofer Kurs, doofe Mitschüler, doof, doof, doof. Ich war ganz und gar unentspannt, als dann endlich der Unterricht begann, bei dem ich mich gleich nochmals ärgern musste, weil die Yoga-Lehrerin nicht nur mit der Stimme sprach, die Birgit Steinegger benutzt, um jemanden nachzumachen, sondern auch die bei mir verhasste Technik des Mit-Du-Anredens anwandte: "Du nimmst jetzt das rechte Bein und ..." - so, als würde sie jeden von uns persönlich ansprechen, dabei weiss ja jeder, dass sie das nicht tut, sondern die ganze Gruppe, und solche Affektiertheit mag ich nicht! Warum nicht einfach: "Jetzt hebt ihr die Arme ..."?
Dann habe ich keine Zeit mehr, mich aufzuregen, weil Bein da, Arm dort, Kopf so, Fuss so, ich so: Aha, deshalb mache ich Yoga. Und dann macht mir die Yogalehrerin am Ende auch noch ein Kompliment, das das Wort "Körperspannung" enthält, ich freue mich wie eine Primarschülerin, und - hat irgendjemand meinen Zorn gesehen? Hallo?
Nach einigen Stunden mit einer Stellvertreterin, die alle gar nicht gern mochten, ausser ich, ist dann die richtige Yoga-Lehrerin wieder zurückgekehrt, von einem Segeltörn anscheinend, sehr braungebrannt. Yoga-Lehrerinnen haben es nicht leicht in meiner Anspruchswelt, denn sie müssen nicht nur Schlangenmenschen sein, sondern auch noch sehr gut aussehen: leuchtende Vorbilder will ich haben. Nun, ich bin nicht unzufrieden. Und meine älteren Mitübenden offenbar auch nicht, sie sind alle sehr angetan von der Frau Lehrerin und bringen ihr Schoggi mit und wollen ihr alle offenbar sehr gefallen, es ist wie früher in der Primarschule.
Insbesondere versuchten ihr alle zu schmeicheln, indem sie über die Vertretungslehrerin ablästerten. Nicht ohne plötzliche, völlig unnachvollziehbare Themenschlenker auf die eigene Gesundheit. Diese Menschen kennt man doch: Kein Anlass ist abwegig genug, um nicht plötzlich auf das marode Knie oder den schlechten Rücken zu sprechen zu kommen. Was ist wohl das Ziel solcher Jammertiraden? Aufmerksamkeit? Mitgefühl? Mitleid? Schön sind auch immer Fragen aufwerfende Satzfetzen, Beispiel von vor der Yogalektion: Jemand macht einen Scherz, alle lachen. Dann ein Mann im Fallschirmstoff-Trainingsanzug: "Das ist schön, ich habe ja sonst nicht viel zu lachen."
Erst kurz Pause. Wie wäre es nur, wenn darauf jetzt niemand eingehen würde! Dann aber fasst sich die Yogalehrerin ein Herz und fragt die Pflichtfrage: "Was ist denn?"
Ich beobachtete das Geschehen mit einigem Unbehagen. Doofer Kurs, doofe Mitschüler, doof, doof, doof. Ich war ganz und gar unentspannt, als dann endlich der Unterricht begann, bei dem ich mich gleich nochmals ärgern musste, weil die Yoga-Lehrerin nicht nur mit der Stimme sprach, die Birgit Steinegger benutzt, um jemanden nachzumachen, sondern auch die bei mir verhasste Technik des Mit-Du-Anredens anwandte: "Du nimmst jetzt das rechte Bein und ..." - so, als würde sie jeden von uns persönlich ansprechen, dabei weiss ja jeder, dass sie das nicht tut, sondern die ganze Gruppe, und solche Affektiertheit mag ich nicht! Warum nicht einfach: "Jetzt hebt ihr die Arme ..."?
Dann habe ich keine Zeit mehr, mich aufzuregen, weil Bein da, Arm dort, Kopf so, Fuss so, ich so: Aha, deshalb mache ich Yoga. Und dann macht mir die Yogalehrerin am Ende auch noch ein Kompliment, das das Wort "Körperspannung" enthält, ich freue mich wie eine Primarschülerin, und - hat irgendjemand meinen Zorn gesehen? Hallo?
Montag, 8. März 2010
Handy's unerwünscht
(Kuchendame im Hintergrund)
Am liebsten möchte man in einer Stadt leben, in der es Kuchendamen gibt. Und wenn es dort auch sonst etwas weniger langweilig wäre, auch länger als für ein Wochenende.
Sechs Dings zum Montag
1. Geschenk für alle, die schon immer gern mal "etwas mit Internet" machen wollten und noch keine Idee hatten: Hier eine Gratis-Idee. Der Welt (der Schweiz?) fehlt eine Website, auf der alle schwierigen Star-Namen und Film-Titel phonetisch geschrieben werden. Inspiriert von den in den vergangenen Tagen und Wochen gehörten Versionen von Avatar (Äweiter), Charlize Theron (Tscharläis Siiron), Shia LaBeouf (Schia LaBöff), Rihanna (Räihenna) sowie Beyonce (Bäionci). Echt jetzt.
2. Der Lauf der Dinge, 2010: http://www.youtube.com/watch?v=qybUFnY7Y8w. I like.
3. Seifenblasen bekommen eine bessere Spannung, wenn man dem Seifenwasser Zucker beimischt, sagt mein Chef.
4. Das Gurtenprogramm nimmt Formen an, sieht doch schon mal sehr, sehr nett aus:
2. Der Lauf der Dinge, 2010: http://www.youtube.com/watch?v=qybUFnY7Y8w. I like.
3. Seifenblasen bekommen eine bessere Spannung, wenn man dem Seifenwasser Zucker beimischt, sagt mein Chef.
4. Das Gurtenprogramm nimmt Formen an, sieht doch schon mal sehr, sehr nett aus:
5. Zwei hübsche Artikel aus dem Wust von Mist in den Sonntagszeitungen:
- Reportage über die "Blick"-Seite-1-Girls in der "SonntagsZeitung"
- Reportage über Mac-Arbeiter in Berlin in der "NZZ am Sonntag"
6. Für Kevinisten: Das Tattoo der Woche, Bild gestohlen auf dem Facebook-Profil von 32 Tattoo in Bern (dort hats noch weitere bemerkenswerte, Räusper...)
Schöne Woche, Tschesé!
Mittwoch, 3. März 2010
Back to the Moods
Ist schon fast ein bisschen uralt, im Internet, aber hier trotzdem noch, weil Tradition, ein Blick auf die Swiss Music Awards - mögt ihr das überhaupt noch lesen? Stand ja schon überall!
Sonst müsst ihr halt einfach die Augen zumachen.
Also. Die Verleihung hat gezügelt, vom Kaufleuten in den würdigen Schiffbau, und da kann man jetzt mal gar nichts sagen, das war alles tipptopp, tipptopper roter Teppich, tipptoppes Medienaufkommen, ich wusste gar nicht, dass es so viele Fernsehsender gibt in der Schweiz, aber das war wohl 20minuten.tv und so.
Nicht so tipptopp: dass es keine Getränke mehr gab, als wir (Caramel & Chouchoux) vornehm pünktlich erschienen, und wir im Moods Bier holen mussten. Auf dem Weg dahin sahen wir all die Promis, die halt da waren, könnt ja auf 20 Minuten schauen, wer das war. Nur soviel: Christy Bertarelli fiiit-fiiiuuu (Pfeifgeräusch), Nadja Schildknecht hatte sich den roten Teppich angezogen, DJ Antoine: im violetten Anzug, und wer hatte wohl Dave und Mia eingeladen, und erst noch auf diese Plätze? Nuhmte mich noch Wunder.
Dann wurde man in den Saal geschickt, woraus wir uns aber gleich wieder verabschiedeten, weil Plätze ganz hinten und kein Bier und keine Stimmung. Also zurück ins Moods, wo die Show live übertragen wurde. Einige sehr freundliche Menschen hatten die gleiche Idee gehabt, und es war schön und lustig. z.B. bei Big Zis' Dankesrede, Big Zis als Indianerin und einfach nur cool: "Danke an die 1200 Leute, die mein Album gekauft haben. Danke für den Jaguar und die 20-Zimmer-Villa und die 10-Meter-Yacht."
Oder als der Orange-Marketingmensch die langweiligste Rede seit Ivo Sacchi im vergangenen Jahr hielt und wir dachten, wenn er seinen Job gut macht, sagt er in jedem zweiten Satz "Orange", und als er dann von der Geburt seiner Tochter gefühlsduselte, stellten wir uns vor, sein Kind würde Oranschia heissen. Und ich weiss nicht warum, aber wir fanden das dann grad ganz lustig.
Oder als ein Berner vorbeilief, den man hier kennt, eine Art Manager, ihr wisst schon, und ich flüsterte: "Bitte mach mir kein Kind!" - Ich Clown.
Oder als es diese Pause gab, weil Kesha nicht auftrat, und plötzlich wie der Blitz ein kleiner Mann durchs Moods rannte, nach fünf Minuten wieder zurück, aber diesmal golden angesprayt: einer der Tänzer der vulgären Amerikanerin war zu spät gekommen! Deshalb die Verspätung. Hihi. (Wurde bei der Ausstrahlung auf Pro7 übrigens nicht vollständig rausgeschnitten, Überraschung.)
Oder als DJ-Zähne-gebleicht-Antoine mit den Plüschtieren tanzte, etwa so wie damals Ueli Maurer.
Oder als Baschi auf Xavier Naidoo machte. So mit der hohen Stimme. Und Augen zumachen und zu Boden blicken hilft auch nicht gegen Seele für Deutschland verkauft. Und wohl erst noch vergebens.
Dann war irgendwann mal fertig, genug Liebeserklärungen von Strelanie, jaaa, wir wissen jetzt, dass ihr das glücklichste, schönste und erfolgreichste Paar der Welt seid (nach Brangelina. Ups. Sorry), okay, wir sind voller Neid, wir explodieren gleich, PÄDABÄNG! ist jetzt gut?, und wir schauten uns mal vor dem Saal um.
Dort wartete der Pöbel. All die 20-Minuten-Leser und Blick-am-Abend-Leserinnen, die Tickets für die öffentliche Afterparty gekauft/gewonnen/irgendwas hatten. Sie hatten sich total herausgeputzt, und so sah es auch aus. Als wäre ein Orsay-Laden explodiert. Oder Tally Weijl. Spitze Pömps. Wolljäckli. Knöchellange Röcke mit Blumenmuster. Der Kontrast zu all den richtig angezogenen Menschen von vorher hätte nicht grösser sein können. Und wahrscheinlich hat man die Normalos (was für ein Kotzwort) gerade deshalb eingeladen: Dass die richtigen "Stars"
(I Herz Anführungszeichen) mal schauen können, wie cheap man sich anziehen muss, wenn man nicht mal genug Geschmack hat, um sich richtige Zeitungen zu kaufen.
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Sonst müsst ihr halt einfach die Augen zumachen.
Also. Die Verleihung hat gezügelt, vom Kaufleuten in den würdigen Schiffbau, und da kann man jetzt mal gar nichts sagen, das war alles tipptopp, tipptopper roter Teppich, tipptoppes Medienaufkommen, ich wusste gar nicht, dass es so viele Fernsehsender gibt in der Schweiz, aber das war wohl 20minuten.tv und so.
Nicht so tipptopp: dass es keine Getränke mehr gab, als wir (Caramel & Chouchoux) vornehm pünktlich erschienen, und wir im Moods Bier holen mussten. Auf dem Weg dahin sahen wir all die Promis, die halt da waren, könnt ja auf 20 Minuten schauen, wer das war. Nur soviel: Christy Bertarelli fiiit-fiiiuuu (Pfeifgeräusch), Nadja Schildknecht hatte sich den roten Teppich angezogen, DJ Antoine: im violetten Anzug, und wer hatte wohl Dave und Mia eingeladen, und erst noch auf diese Plätze? Nuhmte mich noch Wunder.
Dann wurde man in den Saal geschickt, woraus wir uns aber gleich wieder verabschiedeten, weil Plätze ganz hinten und kein Bier und keine Stimmung. Also zurück ins Moods, wo die Show live übertragen wurde. Einige sehr freundliche Menschen hatten die gleiche Idee gehabt, und es war schön und lustig. z.B. bei Big Zis' Dankesrede, Big Zis als Indianerin und einfach nur cool: "Danke an die 1200 Leute, die mein Album gekauft haben. Danke für den Jaguar und die 20-Zimmer-Villa und die 10-Meter-Yacht."
Oder als der Orange-Marketingmensch die langweiligste Rede seit Ivo Sacchi im vergangenen Jahr hielt und wir dachten, wenn er seinen Job gut macht, sagt er in jedem zweiten Satz "Orange", und als er dann von der Geburt seiner Tochter gefühlsduselte, stellten wir uns vor, sein Kind würde Oranschia heissen. Und ich weiss nicht warum, aber wir fanden das dann grad ganz lustig.
Oder als ein Berner vorbeilief, den man hier kennt, eine Art Manager, ihr wisst schon, und ich flüsterte: "Bitte mach mir kein Kind!" - Ich Clown.
Oder als es diese Pause gab, weil Kesha nicht auftrat, und plötzlich wie der Blitz ein kleiner Mann durchs Moods rannte, nach fünf Minuten wieder zurück, aber diesmal golden angesprayt: einer der Tänzer der vulgären Amerikanerin war zu spät gekommen! Deshalb die Verspätung. Hihi. (Wurde bei der Ausstrahlung auf Pro7 übrigens nicht vollständig rausgeschnitten, Überraschung.)
Oder als DJ-Zähne-gebleicht-Antoine mit den Plüschtieren tanzte, etwa so wie damals Ueli Maurer.
Oder als Baschi auf Xavier Naidoo machte. So mit der hohen Stimme. Und Augen zumachen und zu Boden blicken hilft auch nicht gegen Seele für Deutschland verkauft. Und wohl erst noch vergebens.
Dann war irgendwann mal fertig, genug Liebeserklärungen von Strelanie, jaaa, wir wissen jetzt, dass ihr das glücklichste, schönste und erfolgreichste Paar der Welt seid (nach Brangelina. Ups. Sorry), okay, wir sind voller Neid, wir explodieren gleich, PÄDABÄNG! ist jetzt gut?, und wir schauten uns mal vor dem Saal um.
Dort wartete der Pöbel. All die 20-Minuten-Leser und Blick-am-Abend-Leserinnen, die Tickets für die öffentliche Afterparty gekauft/gewonnen/irgendwas hatten. Sie hatten sich total herausgeputzt, und so sah es auch aus. Als wäre ein Orsay-Laden explodiert. Oder Tally Weijl. Spitze Pömps. Wolljäckli. Knöchellange Röcke mit Blumenmuster. Der Kontrast zu all den richtig angezogenen Menschen von vorher hätte nicht grösser sein können. Und wahrscheinlich hat man die Normalos (was für ein Kotzwort) gerade deshalb eingeladen: Dass die richtigen "Stars"
(I Herz Anführungszeichen) mal schauen können, wie cheap man sich anziehen muss, wenn man nicht mal genug Geschmack hat, um sich richtige Zeitungen zu kaufen.
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PS1: Newcomer des Jahres 2010 ist übrigens nicht wie letztes Jahr noch von mir vermutet Polo Hofer, auch nicht die nominierten Kings of Leon (Räusper, 4 Alben), sondern der "monströs langweilige" Milow (schönes Attribut gestohlen bei Frollein Meier, hier, und übrigens, die Rahel heisst Krebs und nicht Kern, äh ich meine, die Jaël). Und wer jetzt meint, der Milow habe nur gewonnen, weil er als einziger Nominierter an die Verleihung kam, der kriegt eine geklebt von mir! Eine Ehrenmedaille.
PS2: Ich hab das jetzt grad nochmals gelesen, so ein bitterer Eintrag, where is nur the love? Henu, mag jetzt nicht mehr nochmal neu, also denkt euch das einfach alles in ein wenig netter und liebevoller.
PS2: Ich hab das jetzt grad nochmals gelesen, so ein bitterer Eintrag, where is nur the love? Henu, mag jetzt nicht mehr nochmal neu, also denkt euch das einfach alles in ein wenig netter und liebevoller.
Dienstag, 2. März 2010
Aus dem Wilden Südosten
Ich find das ja sehr lustig. Und charmant. Aber irgendwie werde ich auch das Gefühl nicht los, dass die Mädels wohl ihre Gründe gehabt haben könnten.
(PS: Merci dearest Millefeuille)
Montag, 1. März 2010
Die Wahrheit über: Ausgang vor dem Rauchverbot.
Was haben der Boxer Riad Menasria, der Hockey-Goalie Martin Gerber und Mister Bern gemeinsam? Sie stecken nicht nur zusammen im unoriginellsten Textanfang aller Zeiten, sondern waren auch an der Mutter aller Partys. Am Samstag. Wieder in dem Keller. Diesmal mit lustiger Musik und ohne Strobo und ohne Strobofan-DJ, der sich am Strobo den Arm verbrennt, wie letztes Mal. Mit (Zitat) "dynamischen Preisen" sowie (die üblichen nervigen Doofen ausgenommen, ihr wisst schon) - schönen, angenehmen, vor Witz strotzenden Menschen.
Wie jenes Frollein, das seine Haare "mit dem Brennstab" in Form gebracht hat. Hihi. Brennstab. Fand ich in dem Moment sehr lustig. Wie auch die Idee, wie man testen könnte, ob es wirklich Martin Gerber ist: Einfach harte Gegenstände nach ihm werfen. Dann schauen, ob seine Reflexe funktionieren. Zum Glück kannten wir Menasria auf Anhieb. Dessen Reflexe hätte ich nicht testen wollen.
Aber was ich hier eigentlich machen wollte, ist, mit einem doofen Gerücht aufräumen. Das Gerücht geht so: "Seit man in den Clubs nicht mehr rauchen kann, stinkts viel mehr."
Stimmt überhaupt nicht. Im erwähnten Keller wurde geraucht wie, wie, weiss auch grad keinen guten Vergleich. Jedenfalls sehr. Und trotzdem stanks die ganze Zeit nach üblen Bierfürzen. Wääh. Vielleicht wars wegen dem YB-Match vorher. Oder vielleicht dachten die Grüsel, "Ach, hier wird ja geraucht, dann fällts nicht so auf, wenn ich mich bisserl gehen lasse."
Schon wieder diese Wellness-Mentalität! Sie ist der Quell allen Übels. Notiz an alle: So gehen lassen geht gar nicht.
Wie jenes Frollein, das seine Haare "mit dem Brennstab" in Form gebracht hat. Hihi. Brennstab. Fand ich in dem Moment sehr lustig. Wie auch die Idee, wie man testen könnte, ob es wirklich Martin Gerber ist: Einfach harte Gegenstände nach ihm werfen. Dann schauen, ob seine Reflexe funktionieren. Zum Glück kannten wir Menasria auf Anhieb. Dessen Reflexe hätte ich nicht testen wollen.
Aber was ich hier eigentlich machen wollte, ist, mit einem doofen Gerücht aufräumen. Das Gerücht geht so: "Seit man in den Clubs nicht mehr rauchen kann, stinkts viel mehr."
Stimmt überhaupt nicht. Im erwähnten Keller wurde geraucht wie, wie, weiss auch grad keinen guten Vergleich. Jedenfalls sehr. Und trotzdem stanks die ganze Zeit nach üblen Bierfürzen. Wääh. Vielleicht wars wegen dem YB-Match vorher. Oder vielleicht dachten die Grüsel, "Ach, hier wird ja geraucht, dann fällts nicht so auf, wenn ich mich bisserl gehen lasse."
Schon wieder diese Wellness-Mentalität! Sie ist der Quell allen Übels. Notiz an alle: So gehen lassen geht gar nicht.
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