Samstag, 22. Februar 2014

Hey Homies

Nach fünf Tagen krank daheim nehmen die Langeweile-Ticks langsam überhand. Heute aktuell: obsessiv Einrichtungssachen googlen. Ich nuhmte dann bitte einmal alles vom dänischen Label Ferm, Danke (in Bern bei Patina Möbel in der Mittelstrasse, hier weitere Läden, Fotos von der Website gestohlen).






Ici c'est bien, épisode III

Ich finde ja Biel immer noch insgeheim gut, gerade waren wir dort wieder, im Centre Pasqu'Art, die Fotos von Beat Schweizer aus Dikson schauen, und dann - eher zufällig - noch die sehr metaphorische Schau von Barbara Probst, ein sehr guter Ausflug, wir waren praktisch allein im Museum, und das an einem verregneten Samstagnachmittag.
Item. Ich mag Biel.





(hier die früheren Episoden: I und II.)

Paar unzusammenhängende Fotos

Cinderellas Bally-Schuh liegt übrigens auf dem Salzkasten beim Kursaal.  
Ungarische Bartwichse: sehr hübsch. Ein perfektes Geschenk für Hipster. Gibts bei Klötzli Messer beim Zytglogge. Bitte, gern geschehen für den Tipp.
Die arme!
Mein Strassenmusik gewordener Albtraum: ein Saxophon-Quintett.

Achtung Achtung! Dies ist eine Durchsage von den höchsten Engelwesen!

Ein künstlerisches Werk der Bloggerin als Kind (um nicht zu sagen: ein Schlüsselwerk, hö hö), das die frühen Ambitionen als Autorin untermalt.

Die Erdbeersaison ist anscheinend schon vorbei. Im Coop ist bereits Ausverkauf. Wird ja alles immer früher.

Ist ja sehr nett, aber ehrlich gesagt auch ein bisschen: too little, too late. Wo wart ihr nur alle vor der Abstimmung?
Über Schönheit lässt sich nicht streiten.

Unter den Palmen des Schweizerhofs solls ja auch das beste Wiener Schnitzel von Bern geben, behaupten einige (ich behaupte ja, das beste gibts im Zimmermania, aber dort hats keine Palmen)

Samstag, 8. Februar 2014

Kunst hilft

Kunst rettet einen ja manchmal ein bisschen. Eine schlimme Woche, viele Sorgen und ein Kopf, der vor Gedanken platzt - und dann ein Konzert, ein Theaterstück, eine Ausstellung, ein Film oder ein Buch, und alles ist wieder gut, man hat wieder Energie und Inspiration und Freude im Herzen. Vergesst die Ratgeberliteratur und die Experten, die gegen Stress und Burnout zu gesunder Ernährung und Yoga und Spaziergängen raten. Greift zu Kunst. Sie hilft.

Paar Sachen, die ich gerade wärmstens empfehle.

Ausstellung:
Markus Raetz im Kunstmuseum Bern (Druckgraphik und Skulpturen). Die Werke enthalten alles, was ich an Kunst liebe: Eine Aussage. Poesie. Humor. Und professionelles Handwerk.

(Das Video ist von einer Ausstellung in Basel, aber die Werke, die darin auftauchen, sind auch in Bern zu sehen.)

Theater:
"Maria Stuart" im Stadttheater. Jesses, ich war totmüde, und ja, ich bin sogar einmal kurz eingenickt, kurz vor Marias Tod. Und das Schiller-Deutsch war auch wahnsinnig anstrengend, man müsste das Stück zuvor (wieder) lesen oder zumindest die Geschichte schnell rekapitulieren.

Und doch: super Inszenierung (sagt der Theater-Banause). Das Bühnenbild! Die Schauspieler! Die Kostüme (diese Eier!) Und die Themen könnten ja gerade nicht aktueller sein. Ich meine Hallo, Geschlechterdebatte und Karrierediskussionen, Frauen und Macht.
"Das Weib ist nicht schwach! Es gibt starke Seelen in dem Geschlecht – Ich will in meinem Beisein Nichts von der Schwäche des Geschlechtes hören." (Elisabeth)

Roman:
"Sweet Tooth" von Ian McEwan (auf Deutsch: "Honig"). So einen Schluss hab ich schon lang nicht mehr gelesen. Vielleicht auch noch nie. Ja, wahrscheinlich noch nie.

Film:
Im ABC, dem Kino meines Herzens, läuft gerade noch "Only Lovers Left Alive" von Jim Jarmusch mit Tilda Swinton. Ich mag die ja eigentlich nicht so sehr und halte diese Hipstermeinung, wonach sie eine schöne Frau sei, für Quatsch, aber in diesem Film wächst sie einem ans Herz, so wie einem der ganze Film ans Herz wächst, wenn man sich mal an diese Langsamkeit gewöhnt hat und daran, dass eigentlich gar nicht so viel passiert. Ausser Romantik. Oh, ich war voll Romantic Shit, als ich aus dem Kino kam.

Ausserdem gut fürs Herz: "Blue Jasmine", und zwar nicht wegen des unsäglichen Woody Allen, die Story ist nämlich dünn (und auf die momentanen Schlagzeilen mag ich hier jetzt sowieso nicht eingehen), auch nicht wegen der Nebendarsteller, auch wenn die super sind, Sally Hawkins etwa (das ist die aus "Happy-Go-Lucky", den muss ich mal wieder schauen) und die beide Bösewichte aus "Boardwalk Empire",  sondern einzig und allein wegen der fabelhaften Cate Blanchett, oh, sie ist schön und lustig und einfach umwerfend. Zudem gibt es kein billiges Happy End. Wie erfrischend.

So. Und jetzt zum Sport.

Samstag, 1. Februar 2014

Bern, du Dorf


Woran man merkt, dass Zürich eine Weltstadt ist und Bern ein Furz in der Landschaft? Daran, dass es nur eine richtige Bar gibt? Oder einen guten Laden? Daran auch.

Aber das wahre untrügerische Anzeichen ist: Es existiert in Bern kein einziges Frühstückslokal, das diesen Namen verdient. Zmorge gibts in Bern grundsätzlich nur am Wochenende, und dann bekommt man hier bestenfalls ein Gipfeli mit Anke und Gonfi. Ein "grosses" Frühstück hat noch ein Ei dabei und kaltes Fleisch und Käse. Der Gipfel (sic) der Originalität ist ein Schälchen Humus, immerhin, ich liebe ja Humus sehr, aber ehrlich, Berner Gastronomie: Ist das alles, was dir einfällt?

Meh.

Zürich hingegen. (Ich weiss, Zürich-Lob kommt in Bern ganz schlecht an, das ist wegen des Minderwertigkeitskomplexes, dann werden abgeschmackte Sprüche laut wie "das beste an Zürich ist der Zug nach Bern, höh höh höh.") Zürich spielt frühstückstechnisch in einem anderen Stadion, wenn nicht gar in einer anderen Liga oder Sportart. Mir fallen auf Anhieb mindestens drei Cafés ein, die ein einfallsreicheres, ausgefeilteres und feineres Zmorge anbieten, als ich es in Bern jemals gegessen habe. Da gibt es Avocado-Fächer mit Sauerrahm. Orientalische Häppchen. Crêpes. Müesli. Und das j.e.d.e.n. T.a.g.!

Ja ja, jetzt sagt ihr natürlich: Bern ist auch ein Vielfaches kleiner als Zürich! Das rentiert hier nicht, die Nachfrage ist viel zu klein! Aber ein Angebot vermag doch auch eine Nachfrage zu generieren, nicht nur umgekehrt, das habe ich doch richtig gelernt in meinem Grundstudium in all den endlosen Stunden Makro und Mikro?

Ist mir schon klar, Zürich spielt denk ein bisschen Grossstadt mit diesem Angebot. Aber: Wenn man nur lange genug so tut als ob, werden manche Dinge plötzlich Wirklichkeit. Wer nur lange genug lächelt, fühlt sich besser; wer so tut, als wäre er sportlich, wird es mit der Zeit - und Städte, die sich geben wie Grossstädte, sind es irgendwann auch. Merk dir das, Bern.

Jeden Tag frühstücken bis spät ist selbstverständlich ein Hipster-Anliegen, das hat mal jemand in Berlin gesehen und mitgebracht. Wer seinen Dienstagsbrunch auf Instagram stellt, signalisiert auch: Oh, ich bin im Fall ein Freigeist und Mac-Arbeiter und mein eigener Chef und arbeite am besten nachts an meinen "Projekten", ich kann es mir (zeit- und geldmässig) leisten, an einem Wochentag stundenlang in einem Café zu sitzen, so ist halt mein Leben! - Ehrlich, wer kann das schon mit einem 9-to-5-job, und das sind ja dann doch noch die meisten hier.

Trotzdem. Es wäre schön, wenn es mal endlich jemand versuchen würde.  Ich wäre die erste und eine treue Kundin eines richtigen Berner Zmorgelokals. Und ich würde wahnsinnig Werbung machen, versprochen. Es wäre ein kleiner Schritt für die Welt, aber ein riesiger Schritt für Bern in Richtung Stadt.



PS: Kunden, die diesen Artikel gut fanden, mochten auch diesen da: Have I told you lately that I love breakfast?

PS2: Fotos aus der Serie
Untitled (Random Words Sounding Deep And Meaningful), 2012/2013, © C. L.




Love Is To Dance

Mein Lieblingslied dieser Tage. Hmmm