Donnerstag, 30. Juli 2009

von was ist mein baby einseitig blind, allwissendes Google-Orakel?

Hui, da hab ich ja mal was Hübsches entdeckt. In meiner Zähler-Maschine, die so anzeigt, wie viele Leser dieser Blog hat, gibts ein super Dings. Das heisst "Keyword Analysis" und zeigt, was die Leute bei Google suchen, bevor sie bei dann auf Caramell landen. Das Ergebnis hat mir bestätigt, dass Google wirklich der beste Arbeitgeber der Welt sein muss. Weil nebst all den hübschen Boni und Mitarbeiterfithalteprogrammen muss man da wohl immer nur lachen bei der Arbeit. Was die Leute für Zeug suchen!

z.B.:

"alle gucken mich ständig an warum" (dann findet man auf Google u.a. diesen Eintrag)
"brasilianerinnen" (dann kommt man hierhin)
"aarbergergasse bordell öffnungszeiten" (...hierhin)
"missge" (...hierhin)
"von was ist mein baby einseitig blind" (...hierhin)
"la shate mi cantare deutsche übersetzung" (...hierhin)
gleich mehrfache Anfragen: "onanieren" (...hierhin)

Am meisten Treffer aber landete... tatatataaa... "Dr.Kevin Brown" und der Flugzeugabsturz der Alaska Airlines, Flug 261! Ich dachte immer, also auf diesen Scheiss fällt ja nun wirklich niemand rein. Aber tatsächlich gibts wohl Leute, die glauben, dass ihnen ein gebrochen Deutsch schreibender "Dr. Kevin" mehrere Millionen überweisen will. Aber so naiv sind sie natürlich doch wieder nicht, und prüfen die Angaben - super Idee! - mittels Google-Recherche total akribisch nach.

So, ich muss jetzt mal noch selbst was googlen, und zwar "ich spring gleich in die aare, was macht den kater weg in 5 minuten?".
Adieu!

PS: Die Ergebnisse waren ernüchternd.

Dienstag, 28. Juli 2009

Lang klebe das Sticker-Tattoo!

Ich bin ja froh, war ich nie ein Teddy. Ich glaubs, die heissen so, oder? Die, die schon Elvistollen und Jeansjäckli (bei den Herren), rote Lippen, Fingernägel und Karoblusen (bei den Damen) trugen, als das bei "Friday" noch nicht auf der "In"-Liste stand.

Was würde ich mich aufregen ob all den Szenehopsern, die sich jetzt flächendeckend mit Ankern, Schwalben und hawaiianischen Blüemli volltätowieren lassen. "Die Tattoos sind ein Teil von mir, das hat nichts mit Modetrends zu tun!", rufen nun die Szenehopser. Ich: "Papperlapapp", respektive "Schnauze, Fury!"

Alles Trendkack. Ich frag mich, wie das in 10 Jahren mal sein wird. Werden Meerjungfrauen und Sterne dann jenen Status haben, den Arschgeweihe und Oberarmbänder* heute haben?

Das wär lustig. Hihihihi.


*Man kann bei Diskussionen über Sinn und Unsinn von Tattoos ja nicht genug häufig den Namen "Michelle Hunziker" erwähnen. Michelle Hunziker Michelle Hunziker Michelle Hunziker. Super Mausi - aber dieses Armband!

Dienstag, 21. Juli 2009

Mir geht es fein, Dr. Kevin, Danke.

Lieber Freund
Wie geht es Ihnen heute? Ich hoffe, fein,
Ich bin Dr.Kevin Brown Von Harlsden, North West London, hier in England. Ich arbeite für Natwest Bank Corporation London. Ich schreibe Ihnen aus meinem Büro. In meiner Abteilung, die der Assistent der Geschäftsleitung (Greater London Regional Office), entdeckte ich eine verlassene Summe von $ 12,5 Millionen USA-Dollar (zwölf Millionen fünfhunderttausend Usa-Dollar) in einem Konto, das gehört zu unseren ausländischen Kunden Late Mr.Thompson Morrison amerikanischer Staatsbürger, die leider verloren, sein Leben in den Flugzeugabsturz von Alaska Airlines Flug 261, die zum Absturz am 31. Januar 2000, einschließlich seiner Frau und einzige Tochter.

Die Wahl der Kontaktaufnahme mit Ihnen weckt der geographischen Natur, wo Sie leben, vor allem aufgrund der Sensibilität der Transaktion und die Vertraulichkeit ist. Jetzt hat unsere Bank wartet einer der Verwandten zu kommen, die für die Forderung, aber niemand hat das getan. Ich persönlich wurde nicht erfolgreich bei der Suche die Verwandten für 2 Jahren, ich suche Ihre Zustimmung zu präsentieren, wie die nächsten Angehörigen / Wird Zuschussempfängers mit dem Verstorbenen, so dass die Erlöse aus diesem Konto im Wert von 12,5 Millionen Dollar bezahlt werden können.
Dies wird ausgezahlt oder geteilt in diese Prozentsätze, 60% auf mich und 40% für Sie. Ich habe sich alle notwendigen rechtlichen Dokumente, die verwendet werden können, um diese Behauptung wir machen. All I Need ist es, in Ihrem Namen zu den Dokumenten und legalisieren sie vor dem Gericht zu beweisen,
Sie als legitime Empfänger. Alles, was ich jetzt brauchen, ist Ihre ehrliche Zusammenarbeit, die Vertraulichkeit und das Vertrauen, dass uns dieser Transaktion durch. Ich garantiere Ihnen, dass diese ausgeführt wird, im Rahmen einer rechtmäßigen Anordnung, die Schutz vor einer Verletzung des Gesetzes.
Bitte, mir die folgende: wir haben 5 Tage, um sie durch.
Das ist sehr, sehr URGENT PLEASE.
1. Vollständiger Name
2. Ihre Telefonnummer
3. Ihre Kontakt-Adresse.
4. Alter.
5. Core Job / Beruf
Nachdem sich durch eine methodische Suche entschied ich mich, um Kontakt mit Ihnen hoffen, dass Sie diesen Vorschlag interessant. Bitte auf Ihrem
Bestätigung dieser Nachricht und Angabe Ihrer Interesse liefern Ihnen weitere Informationen zu erhalten. Bemühen sich, lassen Sie mich wissen, Ihre Entscheidung, anstatt mich warten.
Grüße,
Dr.Kevin Brown.

Mittwoch, 15. Juli 2009

Hopp de Bäse.

Jetzt kommentiert also der Sascha Ruefer auch noch die Spiele der Schweizer Nationalmannschaft. Halleluja.

Zur Einstimmung, Vorbereitung und Erinnerung: Hier lesen.

Dazu passt ein anderer SF-Moment: Ein Satz neulich aus der Hauptausgabe der Tagesschau (dazu liefen Bilder vom Open Air Frauenfeld). "Sprechgesang, fette Beats und breite Hosen: Das ist Hiphop."

Genau.

Dienstag, 14. Juli 2009

Früher war alles gleich

In Bern ist es ja ein bisschen in, das Gurtenfestival doof zu finden. Kommerz!, schreien alle ganz laut, und diese Preise!, und mir hats dort einfach viel zu viele Leute!, und früher war es viel cooler, z.B. damals als noch Björk und Nick Cave und so auf dem Gurten auftraten, ja, das waren noch Zeiten!, Blalblalaa.

Ich sage: Papperlapap, ich war damals auch da, und es war schon damals teuer, anstrengend und 80 Prozent der Bands waren doof oder hatten ein Dauerabo. Also früher war alles gleich.

Und doch sage ich jetzt mal sehr uncool: Ich freue mich wahnsinnig. Fast so wie als Kind auf Weihnachten und Silvester. Weil Gurten ist ein wenig wie Skilager. Ab ins Gondeli und weg von allem. Tschesé Stadt, tschesé alles. Hallo Ausnahmezustand, hallo Ferien. Wer braucht denn schon Schlaf? Ich lieg dann mal bisschen ins Gras und trink ein Bier. Wer hilft mit? Du mit dem witzigen Hut lieber nicht, und du mit der Kanye-West-Brille bitte auch nicht. Ach, und Leute, die "Güsche" sagen, bleiben mir bitte ebenfalls vom Leib.

Nie ist es so schön, in Bern zu wohnen, wie an diesem Wochenende. Gepäck ins Chörbli und in zwei Minuten von der Talstation mit dem Velo - zack - wieder daheim. Vielleicht ein wenig schlafen. Vielleicht noch in die Aare. Ganz bestimmt das falsche Anziehen, zu heiss oder zu kalt. Macht doch nichts!

Am Montag sind wir sowieso alle krank und depressiv.


PS: Notiz an selbst: Einkaufen gehen. Buchstabensuppe. Vitaminbrausetabletten mit Orangen-Geschmack. Tomatensaft. Alka Selzer.

Samstag, 11. Juli 2009

Haken im Zahnfleisch, Rache im Herzen

Von Zeit zu Zeit denke ich: Ich hätte Anästhesiefrollein werden sollen. Das wäre ein guter Beruf, und sehr nützlich sowieso. Zum Beispiel könnte man dann Leuten, die man nicht so mag, bei einer schweren Operation etwas zu wenig Betäubungsdings in die Spritze mixen, und zack! hätte man eine ganz tolle Rache.

Gedanken wie diese zogen durch mein Hirn, als ich kürzlich bei der Dentalhygienikerin lag. Zu diesen Beruf werden glaubs nur Frauen zugelassen, ich hab emel noch nie von einem Dentalhygieniker gehört. Wenn jemand die fragt: Und was machst du so beruflich? Dann können sie antworten: Ich kratz den Menschen das Maul blutig. Das tat die nämlich grad. Zuvor hatte sie mir mit säuselnder Stimme angeboten, "und wenns zu fest weh tut, sagen Sies einfach." Logo. Einfach sagen? Mit aufgesperrtem Kiefer? - Klar, Bitch. Wenn ich mich dann schmerzverzehrt im Stuhl wand, sagte sie ganz freundlich: "Das händ Sie jetzt chly gspürt, gälled Sie?"

Meine Hände verkrampften sich, auch wenn ich es nicht wollte, und ich werde Siemens zeitlebens negativ konotieren, weil das Logo auf der Zahnarztlampe prangt. Sehr schlechtes Marketing. Hinzu zu Blut und Schmerz und dem doofen Staubsauger im Mund, der den Sabber ableiten soll, sich aber immer wieder in der Backe oder an der Zunge festsaugt, kommt diese Angst, plötzlich den Mund nicht mehr zu zu kriegen, weil er zu lange auf war, Kiefersperre, fertig. Dazu rumpelts und polterts neben meinem Ohr, das kommt vom Bauch der Zahntante, die hat wohl Darmprobleme. Oder Hunger. Wie kann man nur an Essen denken, wenn man mit verschiedensten Haken im Mund eines Menschen rumwerkt und dabei ab und zu, hups!, im Zahnfleisch entert?

Irgendwann ists dann überstanden, Mund geht sogar wieder zu. Ich tröste mich ein wenig mit dem positiven Effekt, der wieder für einige Wochen anhalten wird (jeden Tag zahnseidelen), aber das geht nach einer Weile auch vorbei. Ein wenig wie Mütter offenbar den Geburtsschmerz vergessen und dann doch wieder schwanger werden, wirds mich wieder anscheissen, Zahnseide zu verwenden.

Dafür, und das vergesse ich nicht, werde ich mich irgendwann zur Anästhesieschwester umschulen. Wenn sich die Zahnfee dann einer Darmoperation unterziehen muss, weil ihr Bauch immer viel zu laut rumpelte, werd ich sie ein wenig wach bleiben lassen. Und wenn sie sich dann windet, werd ich nur ganz freundlich sagen: "Das händ Sie jetzt grad chly gspürt, gälled Sie?"