Gestern war inoffizielle Eröffnung des "Bonsoir", dieses neuen Clubs, nach dem tout Berne entre 20 et 35 so lange gedürstet hat. Die Leute sahen ein wenig so aus, als wäre zuvor eine Trend-(oder H&M-Divided)-Bombe explodiert: Hornbrillen, Holzfällerhemden, individuell bedruckte T-Shirts sowie enge Hösli für die Herren, und - hallo 80er-Jahre: Diese engen Rüebli-Hosen, die bis über den Bauchnabel reichen und diesen schrecklichen Birnenarsch machen für die moderne Dame. (Immer wenn man denkt, es kann nicht mehr schlimmer werden, haut die Mode noch eins drauf.)
Wäre eine richtige Bombe explodiert - es stünde heute schlecht um den Schweizer Grafiker- und Mac-Arbeiter-Nachwuchs. Und sobald man jemanden fragte, wie ihm der Club denn gefalle, kam dieses: "Ach, ich bin ja nicht zum ersten Mal hier, ich habe beim Umbau dieses und jenes gemacht." Soll heissen: Es ist im Fall auch ein wenig MEIN Club, ich bin Teil davon, im Fall.
Also fragen wir halt Caramel: "Und, wie ist der Club?"
Hübsch ist der Club!
Es hat Leuchtkästen und so schöne altmodische Plakate und einen Kiosk, wo es Kinderüberraschungseier gibt und Deo und Kaugummi, warum hat das nicht schon längst jemand gemacht? Man sagte mir zudem, die Veranstalter hätten die Crème de la crème der Berner Barkeeper-Szene abgeworben (ich wusste nicht mal, dass es die gibt). Die DJs befanden, das DJ-Pult sei perfekt, weil oben Monitore und perfekte Höhe. Ich sah eine Dezibel-Anzeige und wurde informiert, dass die DJs Abzug bei der Gage kriegen, wenn sie über 100 gehen. Und wenns eine Busse gäbe, müssten die DJs die bezahlen (ob das stimmt?) Und die Bässe wummerten so, dass, wenn man ein Glas drauf stellt, dieses sich von einem Ende zum anderen bewegt.
Dann hat der Club ja dieses Friend-System, das einem das Gefühl gibt, man sei im Fall uhh wichtig, und das ist hübsch. Ich bin ein Topfriend und bilde mir wirklich ein wenig etwas drauf ein - Zack, Falle zugeschnappt! Dabei gibts wahrscheinlich auch noch Superfriends und Superduperfriends und Superdupertrooperfriends.
Aber Topfriend gibt auch schon hübsch was her zum angeben, man kann damit auf Rechnung saufen. Leider nur bis zum Ende des Abends. Ich fänds schöner, wenn man die Rechnung Ende Monat nach Hause geschickt kriegen würde. Dann könnte ich zum Chef gehen und sagen: Chef, ich brauche einen Vorschuss, sonst kann ich meine Alkoholrechnung nicht bezahlen. Das wäre dann mal ein Grund für eine Betreibung. Statt immer nur Nutten und Koks.
Aber eigentlich gibts nix zu meckern, Bonsoir ist super, endlich, juhui!, frohlocke ich in meinem Kopf, und bin so froh und fröhlich, dass mir nicht einmal ein ironischer Schluss einfällt. Also tschesä, Bonsoir.
Freitag, 13. März 2009
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
für nutten und koks gibts aber keine betreibung, da kommt die spezialabteilung von moskau-inkasso.
AntwortenLöschenGut designt Carrie!
AntwortenLöschenmeine rede....danke.
AntwortenLöschenespecially der mit dem birnenarsch...
express-yourself, dabei sieht jede zweite genau gleich aus...haha..
ist Herr CARAMEL LANDSTURM ein Koseng von Erich Hess? : l
AntwortenLöschenHerr Caramel ist ein Frollein, bitteschön! Der Name entstand en Trunkenheit, fernab jeglichen ideologischen oder historischen Bewusstseins... Tant pis!
AntwortenLöschenmerci..liebe caramell muss auch ich hier sagen.
AntwortenLöschenich liebe den punkt mit den engen hösli für jungs, meist in so u tollen, knalligen farben, am liebsten in der toptrendfarbe lila, einfach extra speziell für den herrn, oder.
und, der punkt mit den besten barkeepers, die extra abgeworben wurden, wo ja barkeeper sein in einem club sowas wahnsinniges darstellt - ich meine, da gibts echt bessere/stylischere orte (obwohl, wo wär das schon wieder in bern???)
haha. summa summarum muss auch ich wieder sagen, so schlecht ist das konzept auch wieder nöd.
merci allen supertroopermegatopfriends für eure wertvolle mitarbeit!