Mittwoch, 11. Dezember 2013

Adventskalender (11): Eltern im Hausgang

("Bern Baby Burn" vom 15. September 2012)

Kinder breiten sich in meinem Bekanntenkreis aus, als wären sie ansteckend, und sie machen das Leben der Eltern reicher und komplizierter. Sie schmeissen den Kaffee um, sie wollen exakt dann essen, wenn sie eben Hunger haben, und sie schlafen genau dann, wenn es ihnen passt, selten dann, wenn es die Eltern gern hätten. Sie sind ja auch sehr doof. Ich zum Beispiel stellte mir als Kind vor, die böse Kreatur namens Marder, die ab und zu ein Kabel kaputt machte oder Eier stahl, sei ein kleiner Mann mit rechteckigem Kopf. Doof.

Kommt das Gespräch auf Kinder, versichern sich Unbekinderte, wie unkompliziert sie das handhaben wollen, wenn sie selbst mal ein Bébé haben. Kinder müssen sich den Eltern anpassen, nicht umgekehrt! Dann macht es halt mal später Mittagschlaf! Dann gibts halt mal Pommes frites statt Rüeblibrei!

Ja ja. Wir haben gut reden.

Vielleicht könnten wir etwas von unseren Vätern und Müttern lernen. Die waren in dieser Hinsicht ausnahmsweise ja mal cooler als wir. Heute liefe es wohl unter Vernachlässigung, wenn Eltern in den Ausgang gehen und die Kinder allein zu Hause lassen würden. So war es jeweils bei meinem Gspänli. Er suchte seine Mutter immer vergeblich im Korridor, wenn sie abends wegging. Dabei hatte sie doch gesagt, sie gehe in den Hausgang.

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