Dienstag, 28. September 2010

Kleine Abdankungsfeier mit Recyclingteil

Herbst ist ja auch schön. Mit Kürbis und Marroni und Wild und Pilzen hat er von allen Jahreszeiten eigentlich die feinsten Sachen zu bieten. Im Herbst wird man schön fett, und das ist super, weil wer ein kleinwenig fett ist, hat weniger Falten und ist zufriedener im Leben als Freizeit-Marathonläufer, diese quasi-religiösen Fanatiker. Sag ich jetzt mal.

Aber irgendwie ist es mir dann doch ein bisschen zu schnell gegangen mit Herbst. Zack - Sommer - zack - nicht mehr. Dabei hab ich noch viel zu wenig gebadet! Auf dem Boden rumgelegen! Eiskaffee getrunken! Pommes Frites gegessen! Sandalen getragen! (Gekauft habe ich genug.) Weisswein getrunken! (Hab ich neu entdeckt. Früher dachte ich immer: Weisswein = Apérosäure.)

Jetzt was machen wir bis nächstes Jahr? Bis das alles wieder geht?

Auto nehmen. iPod einstöpseln (Kabel gibts im Interdiscount). Und diesen Mix rein. Das ist der Sommerende-Dings von zwei meiner Gspänli. Die beiden kommen nicht nur draus bei der Musik, sondern auch bei dem, was sonst so schön ist. Z.B. bei schönen Orten.



Eines dieser Gspänli hat nämlich auch einen der schönsten Orte Berns entdeckt: die Mauer vor dem Landhaus. Da bin ich jetzt auch Fan von. Der Ort ist so schön, weil er kein offizieller Ort ist. Meist geht man an ihm vorbei. Er wird erst zu einem Ort, wenn man sich auf die Mauer setzt.

Dann sieht man, wie sich die Aare hier eng an die Altstadt schmiegt. Man starrt ein wenig ins Wasser, guckt mitleidig die Jogger an und hört Autos übers Kopfsteinpflaster rattern. Ab und zu hüpft jemand in die Aare. Jemand anderes nimmt einen Schluck Bier, macht einen tiefen Seufzer und sagt: Das isch Läbesqualität. Ein schönes Sommerritual, finde ich.

Diesen Sommer fuhr einmal die Polizei vorbei und machte grosse Augen. Wir sagten: Gump!, und die Gspänli sprangen. Was wiederum zwei amerikanische Touristen beeindruckte. Das darf man in Bern!

Dann fragten die Amis, ob man wieder am gleichen Ort rauskommt, wenn man hier in die Aare geht. Quasi Kreisfluss.

Darauf tranken wir noch eins.

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PS: Wer den letzten Teil schon mal gelesen hat: Kann gut sein. Macht aber nichts, oder?
PS2: Nochmal, hier gibts die schöne Sommerschlussmusik von den Männern mit dem guten Geschmack.
PS3: Das Bild ist auch von den Herren. Die können fast alles!

1 Kommentar:

  1. Vielleicht musste sich der Sommer zuviel von den sötigen Mixes anhöhren und hat darauf eben nur einen hurtichurz Auftritt hingelegt..

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