Sonntag, 30. Dezember 2012

Unter den Wolken

So eine hätte ich auch gern daheim.


Aber mir reichts wohl nur für so eine.

Montag, 24. Dezember 2012

Olé

Wünsche schöne Feiertage und -Nächte. 
Und ein leichtes Herz im 2013.

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Ich wollt, ich hätt ein iPad mini

Ich wollte eigentlich bisher kein iPad, auch kein iPad mini; das sind für mich pure Konsumgeräte, darauf lässt sich nicht mal angenehm was schreiben. Aber jetzt, nachdem mich mein Gspänli P. auf diese Hüllen aufmerksam gemacht hat, hätte ich doch gern eines - einfach, weil die so schön sind. Und hey, man sieht damit stets aus wie einer dieser Moleskine-Hipster (selbst wenn man nur Youtube-Puppy-Videos schaut). Auch ein schönes Geschenk. Hier zu bestellen.


In der Cloud

Schöner Übergang: vom Feminismus zum Backen. Ähem. Ich denke sehr oft darüber nach, wie und ob das zusammengeht, Gleichberechtigung und Feminismus und Frauen machen Karriere und Politik - und gleichzeitig dieser selbst erwählte Rückzug ins Private, etwa ins schön eingerichtete Heim oder auch in die Backstube (hier war schon mal was darüber). Zu einer schlüssigen Analyse und einer klaren Haltung bin ich bisher allerdings immer noch nicht gekommen.



Aber vielleicht ist eben gerade der Witz, dass man über solchen Einteilungen stehen sollte. Soll jede und jeder tun, was sie und er gerne macht. Und ich backe in meiner Freizeit nun mal gern ab und zu eine Wolke. Heisst nicht, dass ich nicht hauptberuflich die Welt regieren könnte. Oder doch?

Funny Feminism

"Fast alles in meinem Leben mache ich halb aus Prinzip und halb wegen der Witze."
Nach "How to be a man" möchte ich ausserdem empfehlen: "How to be a woman" von Caitlin Moran (das ist die Musikkritikerin und "Times"-Kolumnistin mit der geilen Lady-Gaga-Reportage, z.B. hier nachzulesen). 


Sonntag, 16. Dezember 2012

Sonntag, hach

Heute hatten wir das erste Weihnachtsgeschenk im Briefkasten. So ein schönes: eine Recap-2012-CD von unserem Freund W. Perfekte Sonntagsmusik zu perfektem Sonntagszmorge.


Love & Peace & Happiness.

Freitag, 14. Dezember 2012

Geschenkt!

Noch auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken? Keine Ideen? Treue Leser erinnern sich an den Geschenkidee-Adventskalender vom letzten Jahr auf dem Caramell-Blog: Voilà.

Super Buch und eines meiner Lieblingsgeschenke für Männer.

Eine weitere Idee (klingt ein bisschen nerdig, ist aber top): Lammfellfinken. z.B. bei Ryffel Felle in Züri oder hier. Schön warm!

Und ich hab noch ein paar weitere Vorschläge, aber die kann ich jetzt nicht verraten, weil sonst meine liebsten Menschen schon hier lesen, was sie geschenkt bekommen werden. Nächstes Jahr dann halt. So und jetzt hopp! Vorweihnachtszeit geniessen und nicht nur rumstressen!

Dienstag, 11. Dezember 2012

Endlich werde ich entschädigt.


Hihi, am liebsten ist mir die Grussformel. Und der Betreff. Idioten.

Betreff: Ansager
Guten Tag,
Sie wurden genehmigt, um die Summe von € 80.000 Euro als Entschädigung erhalten. Für weitere Informationen kontaktieren Sie:
Kanzler des Schatzamtes
HM Treasury
E-Mail: hon.osbome1@hotmail.co.uk
Tel: +447024069146
Ansager
Mr. Henry Brian 

Freitag, 7. Dezember 2012

Diverse unzusammenhängende, schlechte Fotos


Trauriger Teddy vor der UBS in Bern.
Aus so einer normalerweise recht langweiligen Rubrik in der "Annabelle":
Marina Diamandis' extrem entspannende Antwort. Danke.
(Ihr "No-Go" übrigens: Uggs.)
Für all die Ärzte in meinem Umfeld. Also etwa zwei. Aus dem "New Yorker". Hihihihihi

Absolute Doofheiten auf Yogi-Tee-Tags.

Live in Italien. Nah-Englisch in einer San-Pellegrino-Werbung.

New 2 Floors. Nah-Englisch auf einem Plakat.

Apostrophe auf der Schütz.

Quittung mit Humor (grosse Biere haben übrigens grosse Lachis, so: :D)

Was sind Lebensbescheinigungen? "Ich bestätige hiermit, dass sie am leben sind."?

Hatte sie nicht mal ein Muttermal? Wo ist es hingegangen?

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Alle sind die einfach to-tal Fan

The XX im Volkshaus: Lange nicht mehr so ein total fan-es Publikum gesehen, selten so viele iPhones in der Luft, das war noch viel krasser als beim letzten Mal, aber da war auch nicht so crazy Justice-mässige Lichtshow. Ich hatte ein bisschen Mühe, ins Konzert zu finden, mir war anfangs alles ein bisschen zu gleich wie auf dem Album, aber irgendwann begann es mir zu gefallen, und es war völlig okay, die Steel Drums waren super, die Stimmen, die Blitze und das Geklöpfe sowieso. Warum man aber seit einiger Zeit nach Konzerten immer sofort aus dem Saal geschmissen wird, ist mir unbegreiflich (würde noch ein DJ ein bisschen auflegen, könnten die Veranstalter noch was an paar Bieren verdienen? Und es würden nicht alle gleichzeitig zur Garderobe rennen?) Aber das ist wohl so mit diesen modernen Konzerten, da gibts auch keine altmodischen Set-Listen mehr, das ist alles im Computer, da braucht man jetzt grad gar nicht nostalgisch werden.


Die kleinen Lichtli sind alles Handys.
Ich frage mich, wer diese Filme und Fotos alle ansehen will.
(Ihr? Hihi)

Jogging in Bern

Wie man darauf kommt, daraus ein Musikvideo zu machen, weiss ich auch nicht, aber auf jeden Fall sieht so Joggen in Bern aus. Eines ist ziemlich genau meine Route.


Montag, 3. Dezember 2012

Jeder Radiator zählt!

Bald gehts wieder los mit der Spendenaktion von SRF und DRS und ASDF, und es wird etwa so aussehen im Glashaus in Luzern, natürlich mit umgekehrten Vorzeichen. Say yes!


(Super Kommentar: "it's the wrong way to send our radiators to norway. we gotta teach the norwegians how to make their own radiators.")
(Danke Ph.)

Donnerstag, 29. November 2012

Und die Welt schaut zu

Ab und zu überlege ich mir, hier etwas persönlicher zu werden, also auch mal ein Foto zu posten, auf dem mehr von mir zu sehen ist als ein abgeschnittener Fuss. Personlisierung, das lernt man in der ersten Vorlesung Medienwissenschaft, bringt schliesslich hohe Einschaltquoten. Aber irgendwie verstecke ich mich sehr gern hinter dieser Teil-Anonymität. Zudem kippt so was ja sehr schnell ins Exhibitionistische (vgl. Facebook). Auch wenn ich problemlos über ganz vieles in meinem Leben schreiben kann: Ein wenig verklemmt bin ich immer noch. Besonders, was Bilder angeht. Und ich bin bisher gut gefahren damit.


Wer aber hunderttausend (statt nur hundert) Leser am Tag haben möchte, muss schon etwas mehr von sich zeigen. Es ist eine alte Debatte, aber da sie mich selber betrifft, beschäftigt mich manchmal schon, was manche Leute alles über ihr Leben teilen, mit einer anonymen Masse, potenziell mit jedem anderen Menschen der Welt. Manche Blogs lesen sich wie eine Reality-Show, gerade die hippen, amerikanischen Yummy-Mummys wie etwa Bleubird Vintage (hab sie kürzlich schon erwähnt).

Ich lese solche Blogs selber mit einer voyeuristischen Faszination, aber zur Zeit wirds gerade ein bisschen too much: Die liebe Mamma der 2-Jährigen Gemma hat ein Video ihrer Tochter gepostet, in dem diese nur in Unterhosen bekleidet ihre unglaubliche Herzigkeit vorführt. Und das ist erst der Anfang einer ganzen Serie von Videos. Die Kommentare dazu sind zu 90 Prozent im Stil von: "I'm dying...she is SO ADORABLE!!!!!!!!!!!!!" oder "I love it! Makes my ovaries ache!". Jegliche Skepsis wird sofort niedergeschrien.

Nicht so super, find ich. Ich bleib vorerst bei abgeschnittenen Gliedmassen.

Mittwoch, 21. November 2012

Ausgang ist manchmal immer noch super

Die Fotos sind schon ein bisschen alt, ich wollte sie eigentlich schon lange posten und dazu schreiben: 

Manchmal fägts im Ausgang mit 30 immer noch so wie mit 20. Selbst wenn man das Gefühl hat, nachtlebentechnisch könne einen nichts mehr überraschen. Der Trick ist: nur noch an gute Partys gehen. Am liebsten sind mir Feste an aussergewöhnlichen Orten, vor ca. zwei Wochen z.B. im Feuerwerk wars sehr schön, es hatte Hansi-Hinterseer-Bilder, schmächtige Typen (einer davon scheints ohne Fahrausweis) trugen "Drive"-Jacken, und die Leute an der Bar hatten sich Glitzer auf den Wangen geschmiert. Es war top.


(super Wein)



Dienstag, 20. November 2012

Zwei Gründe gegen Facebook


1. Die grassierenden Katzenfotos 

























2. Die grassierende Food-Pornografie

























(Copyright der Bilder by meine Facebook-Freunde. Nicht persönlich gemeint.)

PS: Gerade werde ich noch auf eine weitere, sehr saisonale Nervigkeit aufmerksam gemacht: Das grassierende Landschaften-über-dem-Nebel-Geposte.

Montag, 19. November 2012

Scones & Spiele

Unsere Freunde E. und T. hatten eine sehr schöne Nebelsamstagnachmittagsidee: Scones & Spiele, also backen und spielen. Am Ende wurde Scones & Spiele & Suppe & Saufen draus, und es war wirklich sehr nett und wird wärmstens zum Nachahmen empfohlen. (Schön auch immer die Bonmots, die einer simplen Runde "Tabu" entspringen - ich sage nur: Das Periodensystem der Frau.)








Hier hats ein Scones-Rezept. Wir haben die mit Buttermilch gemacht. In Muffin-Förmchen. Clotted Cream gibts im Globus in der Food-Abteilung, aber ich denke, Mascarpone würds ev. auch tun.

Mittwoch, 14. November 2012

I hate cilantro

Grad bei meinem Lieblings-"Ich bin eine New Yorkerin mit einem super Leben und Luxusproblemen und gutem Geschmack und kann noch so gut schreiben"-Blog gelesen (A cup of Jo): Offenbar ist die Abneigung gegen Koriander (cilantro) genetisch bedingt. Steht in der "New York Times", dann wirds ja wohl stimmen.

Ich hasse Koriander! Und ich kann nichts dafür!

PS: Weitere Lebensmittel, die ich hasse: fast alle Arten Käse, kalte Fleischerzeugnisse, Thunfisch aus der Dose sowie kandierte Früchte. Liste nicht abschliessend.

PS2: Weitere Blogs von Amerikanerinnen mit ach so perfektem Leben (ich schau die gern an, ist wie Reality-TV, auch praktisch mit Live-Geburten, aber in Pastellfarben): Bleubird Blog, Katie's Pencil Box

I like birds

Schon wieder ein Konzert! Diesmal im Bad Bonn zu Düdeldingen, ein sehr guter Ort, so ziemlich das Gegenteil des industriellen Komplex in Zürich, klein und abgelegen und lotterig und persönlich und unkommerzig, am Eingang kontrolliert der Chef die Tickets, auf dem WC dudelt ein Regionalradio („...ein Stern, der deinen Namen trägt...“) und nach dem Konzert pinkelt man vielleicht grad neben dem Bassisten der Band, so wie ich, lustig.


Die Band: Shearwater aus, ich sage jetzt mal, wahrscheinlich New York, und davor eine Frau mit Gitarre als Vorgruppe, Jesca Hoop, die mit sehr schöner Stimme ein bisschen schwierige Lieder sang, im ersten Song ging der Refrain etwa so: „I'm not a bird, I kill the bird“, was sehr lustig ist, weil Shearwater ist eine Vogelart und der Sänger ist ein Vogelfan. Was ich aber wiederum nicht wusste, als wir nach dem Konzert mit ihm sprachen (das kann man im Bad Bonn, no problemo), und so glaubte ich natürlich, es sei ein Witz, als er erzählte, er habe sein Fernglas dabei und schaue immer überall, was es für Vögel hat.

Aber es war kein Witz, und ich kam mich dann bisschen blöd vor.

Was ist das nur mit diesem Vogelbeobachten? Ist das das neue Hipster-Hobby? Warum tut man das? Einer meiner Lieblingsschriftsteller, Jonathan Franzen, ist ja auch Vogelfan. (Der Sänger, auch ein Jonathan, hat ihn schon mal im Central Park beim Vogelgucken gesehen.)

Ich bin irritiert.

Dienstag, 13. November 2012

Sehr geehrter Herr Tettamanti

Sehr kluge Rede vor den Aktionären und Freunden der "Basler Zeitung" von Constantin Seibt - nachzulesen hier.

(Aushang, von hier recycelt)
(PS: Hier mein eigener "Weltwoche"-Post von vor gut zwei Jahren. Natürlich nicht so gut, aber nach wie vor völlig zutreffend, dünkts mich.)

Freitag, 9. November 2012

Eine Woche, drei Ausflüge

Viel zu schnell geht das alles mit diesem Leben. Deshalb sollte man die freie Zeit nicht immer bloss mit dem Notwendigen verbringen, sondern viel häufiger mit dem Schönen. Staubsaugen, Einkaufen, Flaschen entsorgen, Bad putzen - kann warten! Mindestens alle zwei Wochen muss man einen ordentlichen Ausflug machen. Weil: Wer denkt am Ende schon daran, wie sauber die Wohnung immer war und der Haushalt in Ordnung? An all die ungezählten Samstage, die man mit Erledigungen herumgebracht hat?

Niemand.

Eben. Deshalb heisst das neue Motto: mehr Ausflüge. Schon das Verb ist so hübsch, ausfliegen. Es erweitert den Horizont, macht das Leben schöner und reicher und besser (fast ebenso wie keine Gratiszeitungen mehr lesen, was ich schon lange nicht mehr mache und inzwischen auch Pedro Lenz in einem "Zeit"-Interview empfiehlt, ich meine: Pedro Lenz, ich meine: "Die Zeit"!)

Also: Mehr Ausflüge. Meine drei der letzten Woche:

1. Bon Iver
Blödes Beispiel, weil ähm, also, ich fand das Konzert nicht so gut. Alles zu pomp und zu gross - die Halle, das Publikum, die Band, die Lichtshow, das Queen-mässige-Gitarrensolo, Herrn Vernons Angestellte, die vor dem Konzert hinter dem Mischpult einen Liegestütz-Wettkampf machten. Blöd. Da lob ich mir für einmal: die Platte. Aber das muss man ja zuerst mal herausfinden.

Das sind zwei Männer beim Liegestütze machen vor einem Konzert. Oh.
Herr Vernon mit elektrischen Kerzli. Romantic Shit.

2. Der Niesen
Oh, hier rauf fahren war schön, man muss umsteigen und sie haben schöne Poster und ein schönes Restaurant mit etwas gestressten Angestellten und oben ists sogar ein bisschen gefährlich, da könnte man easy runterfallen, aber irgendwie befreiend, dass es kaum Zäune hat. Schweiz in Hochform.




Fehler: Blöde Instant-Vermicelle-Dekoration. Wäh.
Wenn ich gruusige Caramellsauce wollte, ginge ich zu Starbucks.

3. The Gaslight Anthem
Gleicher Ort, besseres Konzert. Wieder dieser seltsame Konzertindustrieort Komplex in Zürich, diesmal mit schön schnörkellosem Rock'n'Roll - girls, cars and loud guitars, da kann man nichts sagen, eine schöne Sehnsucht wird geweckt und bedient, die Punkfans pogen, ein Nirvana-Cover hier, ein Cure-Cover da ("gute Bands zitieren, schlechte Bands kopieren"). Simpel, gut und heftig.




Sonntag, 28. Oktober 2012

Bon Hiver!

Super Sonntagssong im Schnee. So relatively fucked... Bis am Mittwoch dann!

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Kochen nach Farben: Rot

Mmmh. Hab grad super Borschtsch gegessen. I love Randen. Und ich liebe das Wort "Borschtsch". Damit startet die neue Caramell-Serie: Kochen nach Farben. Inspiriert von Millefeuille, die mal ein paar Tage nur weisse oder schwarze Nahrungsmittel ass (für ein Projekt, nicht, weil sie crazy wäre).

Heute also: Rot.

















Borschtsch (Rezept aus einem Heftli)

Zutaten für 4 Personen
2 Zwiebeln (oder 1 grosse)
400 g Weisskohl
2 Knoblauchzehen
1 Dose Tomaten
2 EL Tomatenmark
1 EL Kümmel
ca. 7 dl Gemüsebouillon
400 g Randen
400 g Kartoffeln
3 Wachholderkörner (hatte ich nicht, ist trotzdem gut geworden)
Pfeffer, Salz, Essig, Dill (hatte ich nicht, ist trotzdem gut geworden), Sauerrahm

Zubereitung
Klein geschnittene Zwiebel(n) in 2 EL Öl andünsten, Kohl, Kümmel und Knoblauch zugeben, weiterdünsten, schliesslich Tomatenmark, paar mal umrühren. Dann mit Bouillon und Tomaten auffüllen, rund 20 Min. köcheln lassen. Randen und Kartoffeln schälen und würfeln, zum Eintopf dazugeben. Noch einmal etwa 20 Minuten kochen, bis das Gemüse gar ist (aber nicht Matsch!). Den Borschtsch mit Salz, Pfeffer, etwas Essig und Zucker süss-sauer abschmecken. Ev. mit Dill, unbedingt aber mit Sauerrahm anrichten.

Freude ist das neue Cool

Mit horrender Verspätung eine kleine Kritik eines Konzerts, das in mir immer noch nachhallt.


Ich glaube, es war meine originelle Grossmutter, die mir mal sagte, sie möge Menschen mit grossen Mündern. Die seien weniger verkniffen als solche mit kleinen Müüli. Und darüber hinaus sei es schöner. Daran musste ich denken, als ich am Donnerstag den Sänger von We Are Augustines im Frison sah. Bei jedem einzelnen, schönen, schmerzlichen "Yeah!", und davon gibts viele in den Songs dieser Band, die gern ein bisschen theatralisch ist, also dieser Billy McCarthy vor allem, der sich auch mal mit Hut und Jeansjacke in Opernsängerpose wirft. Und die so fröhlich und kraftvoll spielte, wie ich das schon ein Weilchen nicht gesehen hatte.

Da wo der kleine Finger ist, könnte man den Mund sehen, aber eben.
Und das war jetzt nun wirklich eine Überraschung. Denn erwartet hatte ich, nach der Vorgeschichte dieses Billy McCarthy (die psychisch kranke Mutter hat sich umgebracht, als er 19 war, einige Jahre später auch der Bruder, ein diagnostiziert Schizophrener, der sich nach fünf Jahren Einzelhaft in Folsom Prison erhängte) - erwartet hatte ich einen traurigen Mann, der vielleicht ein bisschen schwierig ist und kein Wort zum Publikum sagt. Danke, Klischeevorstellung.

Es war dann super und eines der besten Konzerte ever, was bei diesen Erst-ein-Album-draussen-Bands ja nun wirklich nicht selbstverständlich ist (ich sage nur: Mumford). Es mag mit dem anstehenden Tourende nach 15 Monaten zu tun gehabt haben, aber die Band war freundlich, ausgelassen, emotional und machte dem Publikum die ganze Zeit Komplimente ("Ihr seht so gut aus! Und, ohne Namen zu nennen, das konnten wir nicht zu jedem Publikum auf der Tour sagen!" oder "Wir werden euch vermissen!", etwa zehn Mal.) Zumal diese Band aus Brooklyn stammt, möchte ich fast sagen: Freude ist wohl das neue Cool.

Und die Musik war grossartig und sie hatten einen der guten Bläser, einen Posaunisten (Trompeten + Posaune = gut, Saxophon + Klarinette = doof), der die ganze Zeit ein Gesicht machte, als wäre er grad an einer Fashion Show auf dem Laufsteg; und die Basslinien waren wundervoll und ich war sehr glücklich. Und hätte ich nicht noch heimfahren und am nächten Tag früh arbeiten müssen, wäre ich noch ganz lange tanzen gegangen in der Disco, wo der Bassist später noch als DJ auftrat. Hach. Danke lieber Manu für den guten Tipp, schade konntest du nicht auch kommen. Super Band. Hören. Videos schauen. Kaufen. Lieben.



PS: "It feels like running down the street, screaming out your diary" - Interview mit Billy McCarthy.