Mittwoch, 14. November 2012

I like birds

Schon wieder ein Konzert! Diesmal im Bad Bonn zu Düdeldingen, ein sehr guter Ort, so ziemlich das Gegenteil des industriellen Komplex in Zürich, klein und abgelegen und lotterig und persönlich und unkommerzig, am Eingang kontrolliert der Chef die Tickets, auf dem WC dudelt ein Regionalradio („...ein Stern, der deinen Namen trägt...“) und nach dem Konzert pinkelt man vielleicht grad neben dem Bassisten der Band, so wie ich, lustig.


Die Band: Shearwater aus, ich sage jetzt mal, wahrscheinlich New York, und davor eine Frau mit Gitarre als Vorgruppe, Jesca Hoop, die mit sehr schöner Stimme ein bisschen schwierige Lieder sang, im ersten Song ging der Refrain etwa so: „I'm not a bird, I kill the bird“, was sehr lustig ist, weil Shearwater ist eine Vogelart und der Sänger ist ein Vogelfan. Was ich aber wiederum nicht wusste, als wir nach dem Konzert mit ihm sprachen (das kann man im Bad Bonn, no problemo), und so glaubte ich natürlich, es sei ein Witz, als er erzählte, er habe sein Fernglas dabei und schaue immer überall, was es für Vögel hat.

Aber es war kein Witz, und ich kam mich dann bisschen blöd vor.

Was ist das nur mit diesem Vogelbeobachten? Ist das das neue Hipster-Hobby? Warum tut man das? Einer meiner Lieblingsschriftsteller, Jonathan Franzen, ist ja auch Vogelfan. (Der Sänger, auch ein Jonathan, hat ihn schon mal im Central Park beim Vogelgucken gesehen.)

Ich bin irritiert.

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