Ich mag den Ron-Orp-Newsletter zu einem grossen Teil auch wegen des Wulff-Morgenthaler-Cartoons. Und heute war eines meiner Lieblings aller Zeiten drin. Falls es öpper nicht gesehen hat, hier:
hier gestohlen.
(Mehr zum Thema unter "Fröllein Ibrahim und die Blumen im Schnee")
Dienstag, 30. November 2010
Sonntag, 28. November 2010
Rowdys, überall Rowdys
Ich bin auch ein Velorowdy. Ich fahre ständig bei Rot über die Ampel. Vor meinem Haus hats ein Trottoir, aber leider keine Trottoirabfahrt, sodass ich immer noch ein paar Hundert Meter darauf fahre, bevor ich ohne gröbere Erschütterung runterkomme. Regelmässig werde ich deswegen von älteren Menschen angemotzt, aber das macht nichts. Ich denke dann immer: Ist doch schön, wenn die sich über mich aufregen können, dann müssen sie für einen Moment lang nicht an die schmerzende Hüfte oder die undankbaren Grosskinder oder die kleine AHV-Rente denken. Vielleicht können sie sogar einen wütenden Leserbrief schreiben.
Ich kann ihren Ärger im Übrigen nachfühlen. Als Velofahrerin ärgere ich mich ständig über Fussgängerrowdys, die einfach auf die Strasse latschen ohne sich umzusehen. Oder über Autorowdys, die vor mir rechts abbiegen, ohne in den Rückspiegel zu gucken.
Wenn ich mal Auto fahre, nerven mich dafür die doofen Velofahrer, die zu zweit ohne Licht nebeneinander fahren. Und die Fussgänger, die bei rot über die Ampel vor dem Bahnhof rennen.
Was ich wiederum auch mache, wenn ich selbst zu Fuss unterwegs bin - nur, um mich dann über die arroganten Autofahrer aufzuregen, die bei Dunkelorange noch über die Kreuzung rasen. Und dann diese dämlichen Velofahrer, die sollen gefälligst für mich bremsen!
Ich sag jetzt mal was: Es ist alles eine Frage der Perspektive.
Donnerstag, 25. November 2010
Zitat des Tages
"Als ich die städtischen Abstimmungsvorlagen studierte, hab ich mir gewünscht, Ricardo Lumengo würde per Zufall an meiner Haustür klingeln."
Glück geseint!
Habt ihr den neuen Bischof gelesen? Er war scheints in einem Medien-Seminar. Dort lernte er wohl so poppige Formulierungen wie "Die Kirche ist ein Global Player" oder "Wir haben eine Message zu verkünden, und das ist die Message von Jesus Christus." Yeah! So klingt Theologie.02!
Bei mir landet der damit nicht. Weil ich bevorzuge schöne alte Wörter. Mein Grosi und ihre Schwestern geben sich etwa gegenseitig ein "Ärfeli", wenn sie sich sehen. Das heisst bei ihnen so was wie: eine herzliche Umarmung. So ein hübsches Wort! Das hab ich in mein Wörter-Museum aufgenommen. Ich mag auch "Vagant" oder "Längizity" oder "Gspäänli". Oder so lautmalerische Verben wie "gramüsele" oder "tschudere" oder "gingge" oder "tschädere". Ich mag "härze" und "plagiere" als Tätigkeiten, oder das harmlose "buebig" als Adjektiv. Erst neulich hab ich gelernt, was das "Vogulisi" eigentlich für eine ist! Huiuiui!
Mit mir an der Front muss sich kein Sprachforscher je Sorgen machen, das Berndeutsch sterbe aus. Überhaupt mit meiner Generation! Weil meine Generation ist ja wie erwähnt wahnsinnig rückwärtsgewandt. Sitzt auf alten Möbeln, hört alte Platten, macht nach alt aussehende Fotos, trägt alte Kleider, yeah, weil retro, das ist noch echt. Und genauso freuen wir uns sehr an alten Wörtern. Wir sind super Konservatoren.
Eine entfernte Bekannte (d.h. Facebook-Freundin) von mir hat gerade einen Aufruf zur Rettung der Präposition gestartet. Weil, ihr kennt das: "Ich bin ersch Bushaltestell!" "Bisch du Mac?" Ich kann mich ja auch an diesen Auswüchsen der Sprache laben. Sehr geschmunzelt habe ich neulich im Tram, als ein Mädchen zu einem anderen sagte: "Ja, da wirdi o immer huere hässlech." (Sie sagte auch: "Im Breitsch wohne im Fau nume Buure." Hihi.) - Absolut kein Grund zur Beunruhigung. Das sind im Wortsinn Randphänomene, die sich nicht durchsetzen werden.
Nun, und wie halten wir es mit der Hochsprache? Am liebsten ist mir ja jenes Deutsch, das viele Leute bemühen, wenn sie mit Ausländern reden. Sie glauben, man verstehe sie besser, wenn sie genauso falsch reden wie ihre Gesprächspartner, die es hingegen nicht besser wissen und so natürlich auch nicht lernen, dass man Verben z.B. konjugieren könnte ("Du so machen und das dort rüberstellen!"). Schön auch der Moment, als im Kleiderladen die Chefin ihre asiatische Angestellte mit den Worten verabschiedete: "Ciao Fresh, wir schauen dann morn, ob du ender kannst nach Hause." Was dann wieder ein Argument für mehr Hochdeutsch an den Schulen wäre. Von mir aus kann man gut schon im Kindergarten damit anfangen, man sollte ausnutzen, dass es kleine Kinder lieben, Hochdeutsch zu sprechen. Ich damals auch. Wir spielten Nachmittage lang in jener Sprache, die wir uns als Hochdeutsch vorstellten. Es war in unseren Ohren die Sprache der Erwachsenen. "Glück geseint!"
Aber natürlich gibts auch immer genügend Anlass, für Frühenglisch zu plädieren. Mich persönlich streifte der Gedanke kürzlich in Interlaken, als ich am Bahnhof auf einem Plakat las: "Fuck me, i'm a celabertie!!"
Yeah. Das ist öppen mal eine Message!
Bei mir landet der damit nicht. Weil ich bevorzuge schöne alte Wörter. Mein Grosi und ihre Schwestern geben sich etwa gegenseitig ein "Ärfeli", wenn sie sich sehen. Das heisst bei ihnen so was wie: eine herzliche Umarmung. So ein hübsches Wort! Das hab ich in mein Wörter-Museum aufgenommen. Ich mag auch "Vagant" oder "Längizity" oder "Gspäänli". Oder so lautmalerische Verben wie "gramüsele" oder "tschudere" oder "gingge" oder "tschädere". Ich mag "härze" und "plagiere" als Tätigkeiten, oder das harmlose "buebig" als Adjektiv. Erst neulich hab ich gelernt, was das "Vogulisi" eigentlich für eine ist! Huiuiui!
Mit mir an der Front muss sich kein Sprachforscher je Sorgen machen, das Berndeutsch sterbe aus. Überhaupt mit meiner Generation! Weil meine Generation ist ja wie erwähnt wahnsinnig rückwärtsgewandt. Sitzt auf alten Möbeln, hört alte Platten, macht nach alt aussehende Fotos, trägt alte Kleider, yeah, weil retro, das ist noch echt. Und genauso freuen wir uns sehr an alten Wörtern. Wir sind super Konservatoren.
Eine entfernte Bekannte (d.h. Facebook-Freundin) von mir hat gerade einen Aufruf zur Rettung der Präposition gestartet. Weil, ihr kennt das: "Ich bin ersch Bushaltestell!" "Bisch du Mac?" Ich kann mich ja auch an diesen Auswüchsen der Sprache laben. Sehr geschmunzelt habe ich neulich im Tram, als ein Mädchen zu einem anderen sagte: "Ja, da wirdi o immer huere hässlech." (Sie sagte auch: "Im Breitsch wohne im Fau nume Buure." Hihi.) - Absolut kein Grund zur Beunruhigung. Das sind im Wortsinn Randphänomene, die sich nicht durchsetzen werden.
Nun, und wie halten wir es mit der Hochsprache? Am liebsten ist mir ja jenes Deutsch, das viele Leute bemühen, wenn sie mit Ausländern reden. Sie glauben, man verstehe sie besser, wenn sie genauso falsch reden wie ihre Gesprächspartner, die es hingegen nicht besser wissen und so natürlich auch nicht lernen, dass man Verben z.B. konjugieren könnte ("Du so machen und das dort rüberstellen!"). Schön auch der Moment, als im Kleiderladen die Chefin ihre asiatische Angestellte mit den Worten verabschiedete: "Ciao Fresh, wir schauen dann morn, ob du ender kannst nach Hause." Was dann wieder ein Argument für mehr Hochdeutsch an den Schulen wäre. Von mir aus kann man gut schon im Kindergarten damit anfangen, man sollte ausnutzen, dass es kleine Kinder lieben, Hochdeutsch zu sprechen. Ich damals auch. Wir spielten Nachmittage lang in jener Sprache, die wir uns als Hochdeutsch vorstellten. Es war in unseren Ohren die Sprache der Erwachsenen. "Glück geseint!"
Aber natürlich gibts auch immer genügend Anlass, für Frühenglisch zu plädieren. Mich persönlich streifte der Gedanke kürzlich in Interlaken, als ich am Bahnhof auf einem Plakat las: "Fuck me, i'm a celabertie!!"
Yeah. Das ist öppen mal eine Message!
Dienstag, 23. November 2010
My own private Arbeitsdilemma
Also ich will mir ja selbst nicht öffentlich zu nahe treten. Aber manchmal ist bisschen Seele rausstülpen ganz aufschlussreich.
Nun: Ich habe eine neue Stelle. Die Stelle ist sehr gut. Die Bezahlung auch. Die Mitarbeiter sind zum überwiegenden Teil intelligente, freundliche Menschen. Der Arbeitsort ist zentral, wenn auch weit weg von meinem Wohnort. Die Arbeit ist spannend, herausfordernd und stimulierend und zeitigt Tag für Tag ein für Hunderttausende ersichtliches Resultat. Ich habe im Bewerbungsverfahren scheints 80 Mitbewerber/innen ausgestochen. Ich erhalte soweit gute Rückmeldungen, bin insgeheim ein wenig stolz und stehe ausserdem mehrheitlich ziemlich zufrieden hinter dem Produkt.
Also warum wünschte ich manchmal, ich würde stattdessen in einer Fabrik Kekse abpacken?
Das ist nämlich bisschen ein Grunddilemma meines Arbeitslebens. Zwar will ich einen superigen, fordernden Job, will Karriere und Prestige und Geld und Blabla. Aber ab und zu wirds halt schwierig, wenn ein Fehler passiert oder man kritisiert wird oder sonst alles zu viel.
In diesen Momenten hätte ich lieber einen stupiden Job ohne Verantwortung und Publizität, oder, wenns ganz schlimm kommt, ein kleines Loch, in das ich mich verkriechen kann. Ich leide dann unter tiefsten Selbstzweifeln und bin überzeugt, dass sich alle ganz schrecklich in mir täuschen und einfach nur meinen, ich könnte irgendwas. Alles bloss ein riesiger Irrtum, dem nur noch niemand auf die Schliche gekommen ist. In der Nacht sind die Gedanken dann besonders hartnäckig und lassen mich nicht schlafen. Und ich verfluche mich für meine zeitweiligen Ambitionen und wünschte, ich wäre mit weniger zufrieden.
Ermunternde Stimmen reden mir gerne zu, diese Qual sei eine nützliche. "Diese Selbstzweifel treiben dich an. Du wirst nie selbstzufrieden sein und dich immer weiterentwickeln wollen. Das gehört zu dir. Ohne dieses Hinterfragen wärst du nicht dort, wo du heute bist", sagen die Optimisten. Sie meinen es gut.
Jaja. Aber Gopf. Vielleicht wäre es ja ganz schön, mal ein wenig selbstzufrieden zu sein? Gibt es Männer, die so ein Problem haben, oder ist das ein Frauendings? Oder ist einmal mehr nur das darüber Reden weiblich?Kann man so was beheben, soll man so was beheben? Ist dieses Problem charakter-, gen- oder erziehungsbedingt? Ist das alles bloss dämliches Jammern auf hohem Niveau?
Gern hätte ich eine psychologische Fachkraft an meiner Seite, die mir solche und wichtigere Fragen beantwortet. Aber dafür ist der Job dann doch nicht gut genug bezahlt.
Nun: Ich habe eine neue Stelle. Die Stelle ist sehr gut. Die Bezahlung auch. Die Mitarbeiter sind zum überwiegenden Teil intelligente, freundliche Menschen. Der Arbeitsort ist zentral, wenn auch weit weg von meinem Wohnort. Die Arbeit ist spannend, herausfordernd und stimulierend und zeitigt Tag für Tag ein für Hunderttausende ersichtliches Resultat. Ich habe im Bewerbungsverfahren scheints 80 Mitbewerber/innen ausgestochen. Ich erhalte soweit gute Rückmeldungen, bin insgeheim ein wenig stolz und stehe ausserdem mehrheitlich ziemlich zufrieden hinter dem Produkt.
Also warum wünschte ich manchmal, ich würde stattdessen in einer Fabrik Kekse abpacken?
Das ist nämlich bisschen ein Grunddilemma meines Arbeitslebens. Zwar will ich einen superigen, fordernden Job, will Karriere und Prestige und Geld und Blabla. Aber ab und zu wirds halt schwierig, wenn ein Fehler passiert oder man kritisiert wird oder sonst alles zu viel.
In diesen Momenten hätte ich lieber einen stupiden Job ohne Verantwortung und Publizität, oder, wenns ganz schlimm kommt, ein kleines Loch, in das ich mich verkriechen kann. Ich leide dann unter tiefsten Selbstzweifeln und bin überzeugt, dass sich alle ganz schrecklich in mir täuschen und einfach nur meinen, ich könnte irgendwas. Alles bloss ein riesiger Irrtum, dem nur noch niemand auf die Schliche gekommen ist. In der Nacht sind die Gedanken dann besonders hartnäckig und lassen mich nicht schlafen. Und ich verfluche mich für meine zeitweiligen Ambitionen und wünschte, ich wäre mit weniger zufrieden.
Ermunternde Stimmen reden mir gerne zu, diese Qual sei eine nützliche. "Diese Selbstzweifel treiben dich an. Du wirst nie selbstzufrieden sein und dich immer weiterentwickeln wollen. Das gehört zu dir. Ohne dieses Hinterfragen wärst du nicht dort, wo du heute bist", sagen die Optimisten. Sie meinen es gut.
Jaja. Aber Gopf. Vielleicht wäre es ja ganz schön, mal ein wenig selbstzufrieden zu sein? Gibt es Männer, die so ein Problem haben, oder ist das ein Frauendings? Oder ist einmal mehr nur das darüber Reden weiblich?Kann man so was beheben, soll man so was beheben? Ist dieses Problem charakter-, gen- oder erziehungsbedingt? Ist das alles bloss dämliches Jammern auf hohem Niveau?
Gern hätte ich eine psychologische Fachkraft an meiner Seite, die mir solche und wichtigere Fragen beantwortet. Aber dafür ist der Job dann doch nicht gut genug bezahlt.
Sonntag, 21. November 2010
Drei Dings, die überhaupt nichts miteinander zu tun haben
Der Tiger predigte sehr energisch aus der Bibel.
Muss ich glaub wieder mal kaufen. Für alle und alles und mit 3500 Schönheiten.
Und dann noch dies: Ich wünschte mir, mich würde einmal jemand fragen, welches ich die hassenswerteste Band der Welt finde. Leider fragt mich nie jemand. Sonst würde ich nämlich sagen: Die Black Eyed Peas.
Muss ich glaub wieder mal kaufen. Für alle und alles und mit 3500 Schönheiten.
Und dann noch dies: Ich wünschte mir, mich würde einmal jemand fragen, welches ich die hassenswerteste Band der Welt finde. Leider fragt mich nie jemand. Sonst würde ich nämlich sagen: Die Black Eyed Peas.
Freitag, 19. November 2010
Soviel wie doof
Das Schlimmste von der Welt ist: eine Stunde Zug fahren ohne etwas zu lesen. Schlimmer ist nur, dann den "Bla" zur Hand zu nehmen und darin Zeug zu lesen wie: "Titel des fünften Studioalbums der 22-Jährigen: 'Loud', was übersetzt soviel wie "laut" heisst."
Merci.
Auch für die schönste Trennung des Tages:
Tsch-
äppät
PS: Ich wollte aus Verzweiflung sogar zum ersten Mal im Leben ein Handy-Game spielen. Aber ich kam nicht draus bei der Anleitung.
Merci.
Auch für die schönste Trennung des Tages:
Tsch-
äppät
PS: Ich wollte aus Verzweiflung sogar zum ersten Mal im Leben ein Handy-Game spielen. Aber ich kam nicht draus bei der Anleitung.
Dienstag, 16. November 2010
Montag, 15. November 2010
Sonntag, 14. November 2010
Jung, scheisse und zum Glück nicht repräsentativ
Also, ich hab da wohl was verpasst in meinen Ferien. "Jung, wild & sexy" ist völlig an mir vorbei. Jetzt einmal TV angeschaltet und voilà:
"Es würd mi ächt interessiere, öb Thailänderinne ä engeri M*schi händ als anderi. Das säged alli. Aber i cha mir das nid vorstelle. Ich meine, Frau isch Frau. I ha leider no nie ä Thailänderin gha. Viellech sötti halt mal eini packe."
Also ich bin irgendwie grad ein bisschen fassungslos. Aber das nervt mich dann auch wieder, weil das ist ja wohl die Idee dieser einigermassen inszenierten Sendung. Deshalb bin ich jetzt einfach nur insgeheim ein bisschen erleichtert, kannte ich in meiner Jugend niemanden, der so war.
"Es würd mi ächt interessiere, öb Thailänderinne ä engeri M*schi händ als anderi. Das säged alli. Aber i cha mir das nid vorstelle. Ich meine, Frau isch Frau. I ha leider no nie ä Thailänderin gha. Viellech sötti halt mal eini packe."
Also ich bin irgendwie grad ein bisschen fassungslos. Aber das nervt mich dann auch wieder, weil das ist ja wohl die Idee dieser einigermassen inszenierten Sendung. Deshalb bin ich jetzt einfach nur insgeheim ein bisschen erleichtert, kannte ich in meiner Jugend niemanden, der so war.
Sonntag, 7. November 2010
Wir sind die neuen 80-Jährigen
Warum zeigt kein Sender am Sonntag paar Serien? Oder BBC-Dokumentationen? Oder blöde Reality-TV-Formate, in denen man dummen, armen, hässlichen Menschen dabei zuschauen kann, wie sie ihr Leben versauen? I love Hartz-IV-TV!
Damit ich halt wieder mal bloggen muss.
Am Freitag waren wir an einer Party in Züri. Nur hurti. Da ist uns was aufgefallen. Also das hätte uns auch an mancher anderer Party auffallen können (ausser, dass woanders wohl nicht Dave Marshal und Stress zusammen aufgetaucht wären, findich no geil). Also es war ja auch nicht das erste mal, dass wir das dachten, aber einfach ein gutes Beispiel:
Die Hobby-DJs spielten da gerade lauter 90s-Scheiss. "Ice, Ice Baby" und "Time of my Life" und so Sachen. "Damals schlecht, heute schlecht", meinte mein Gspänli. Aber dass wir das trotzdem gern hören, ist typisch unsere Generation. Wir sind heute schon so, wie die Menschen normalerweise mit 80 Jahren sind: Total rückwärtsgewandt. Wir suhlen uns wahnsinnig gern in den Erinnerungen an unsere Jugend. Wir ziehen uns an, wie wir uns mit 12 angezogen haben, aber im Zweifelsfall meinen wir natürlich auch das: total ironisch. Wir finden Sicherheit im Blick zurück, weil wir weder wissen, was noch kommt, noch uns damit befassen mögen.
Dazu passt das Bedürfnis nach gemütlicher Echtheit, hier sehr sehr schön beschrieben:
"(...) zusammen mit der Echtheit sehnten wir uns nach Einfachheit, Übersichtlichkeit und Bescheidenheit. Wir ließen unsere Gärten verwildern, kauften Einweckgläser bei Manufactum und antike Holzrahmen auf dem Flohmarkt, in die wir vergilbte Fotos unserer Urgroßeltern steckten. Wir kochten Marmelade ein, häckselten Ingwer vom Markt, buken Krustenbrot und hackten Holz für den neuen, äh, alten Kachelofen. Endlich fühlten wir uns wieder wie echte Menschen mit einem richtigen Leben. Wie in den Dokumentationen im Dritten Programm, wie früher eben, als es noch mehr Metzgereien als Waxing-Salons im Viertel gab. (...)"
(Der ganze Artikel: http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/34916)
Weitere, tiefere und stringentere Gedanken dazu kann ich mir jetzt leider auch nicht machen, weil ich einen schrecklichen Kater habe, aua aua aua. Und weil SF jetzt die Dokumentation "Wisente und Wölfe" zeigt, u.a. tolle Zeitlupenaufnahmen von galoppierenden Wisenten, dazu klassische Musik und ein ernster Sprecher.
Also Tschüss, Ciao Ciao, Tschüü.
Eure SuMaWuScha (mein Lieblingswort aus meiner frühen Jugend: Super Maximale Wunderschabe).
PS: Am Samstag war ich dann da. Das war eigentlich noch hübsch.
Damit ich halt wieder mal bloggen muss.
Am Freitag waren wir an einer Party in Züri. Nur hurti. Da ist uns was aufgefallen. Also das hätte uns auch an mancher anderer Party auffallen können (ausser, dass woanders wohl nicht Dave Marshal und Stress zusammen aufgetaucht wären, findich no geil). Also es war ja auch nicht das erste mal, dass wir das dachten, aber einfach ein gutes Beispiel:
Die Hobby-DJs spielten da gerade lauter 90s-Scheiss. "Ice, Ice Baby" und "Time of my Life" und so Sachen. "Damals schlecht, heute schlecht", meinte mein Gspänli. Aber dass wir das trotzdem gern hören, ist typisch unsere Generation. Wir sind heute schon so, wie die Menschen normalerweise mit 80 Jahren sind: Total rückwärtsgewandt. Wir suhlen uns wahnsinnig gern in den Erinnerungen an unsere Jugend. Wir ziehen uns an, wie wir uns mit 12 angezogen haben, aber im Zweifelsfall meinen wir natürlich auch das: total ironisch. Wir finden Sicherheit im Blick zurück, weil wir weder wissen, was noch kommt, noch uns damit befassen mögen.
Dazu passt das Bedürfnis nach gemütlicher Echtheit, hier sehr sehr schön beschrieben:
"(...) zusammen mit der Echtheit sehnten wir uns nach Einfachheit, Übersichtlichkeit und Bescheidenheit. Wir ließen unsere Gärten verwildern, kauften Einweckgläser bei Manufactum und antike Holzrahmen auf dem Flohmarkt, in die wir vergilbte Fotos unserer Urgroßeltern steckten. Wir kochten Marmelade ein, häckselten Ingwer vom Markt, buken Krustenbrot und hackten Holz für den neuen, äh, alten Kachelofen. Endlich fühlten wir uns wieder wie echte Menschen mit einem richtigen Leben. Wie in den Dokumentationen im Dritten Programm, wie früher eben, als es noch mehr Metzgereien als Waxing-Salons im Viertel gab. (...)"
(Der ganze Artikel: http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/34916)
Weitere, tiefere und stringentere Gedanken dazu kann ich mir jetzt leider auch nicht machen, weil ich einen schrecklichen Kater habe, aua aua aua. Und weil SF jetzt die Dokumentation "Wisente und Wölfe" zeigt, u.a. tolle Zeitlupenaufnahmen von galoppierenden Wisenten, dazu klassische Musik und ein ernster Sprecher.
Also Tschüss, Ciao Ciao, Tschüü.
Eure SuMaWuScha (mein Lieblingswort aus meiner frühen Jugend: Super Maximale Wunderschabe).
PS: Am Samstag war ich dann da. Das war eigentlich noch hübsch.
Montag, 1. November 2010
Doofe Marketingpeople
Wer wagt, gewinnt, blabla, und wer eine Idee hat, wird kopiert. Und wer jahrelang hübsche Ideen hat und die auch noch teuer verkauft, der muss sich nicht wundern, wenn ihm der ärgste Konkurrent alles abguckt. Zum Beispiel das Ladenkonzept. Oder wo hab ich das nöimen schon mal gesehen? Heller, grosser, freundlicher Laden mit Glasfront, Compis zum Anfassen und benutzen und nette Leute zum Zeug fragen?
Genau.
PS: Hat eigentlich jemand auf den Bildern unten Hugh Hefner entdeckt?
Genau.
PS: Hat eigentlich jemand auf den Bildern unten Hugh Hefner entdeckt?
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