Dienstag, 30. Dezember 2008

Grossu Irrtum

In Caramells Lexikon der populären Irrtümer steht unter B folgender Eintrag: Berge. Die verbreitete und politisch korrekte Trendmeinung lautet: In den Bergen ist es schön.

Fehler. In den Bergen ist es wüst, wie ein Besuch im Wallis (jetzt leider nur noch eine Stunde entfernt. Danke Cisalpino, der du uns die Reise von Zeit zu Zeit noch tapfer etwas herauszögerst, Danke) zeigt. Die Steilwände sind erdrückend, alles ist eine Variation der Würgfarben grau/braun/anthrazit, die Vegetation wird dominiert von diesen skelettösen Nadelbäumen, darunter stehen Industrie- und Gewerberuinen mit Dorfgraffitis dran, das Primarschulhaus heisst Sepp Blatter und die Hotels Killerhof oder Bergsunnu.

All dieses Elend mündet in einer ohrenkrebserregenden Sprache, welche Sätze als korrekt taxiert, die wörtlich übersetzt etwa lauten: „Ich bin krank gekommen.“ Eine Sprache, die zudem vor Us nur so strotzt, weil das U die Buchstaben gewordene Berglandschaft ist. Dass die Walliser, die inzwischen zur Mehrheit in Bern wohnen, total partymässig drauf sind und im Fall voll gmögig, echt!, wie ein weiteres Gerücht lautet, ist vor diesem Hintergrund nachvollziehbar. Nach einer gelungenen Flucht hat man allen Grund zu feiern.

Wer mit diesen Ausführungen gar nicht einverstanden ist, darf sich nun hoch offiziell schadenfreuen: Nach ihrem Aufenthalt in den Bergen ist Caramell prompt krank gekommen. Uuu, uuu, uuu.

Donnerstag, 25. Dezember 2008

More Modern Art (MoMA)











Mittwoch, 24. Dezember 2008

Backen ist das neue Schwarz

Dekorieren ist das neue Yoga
Yeah ist das neue Geil

Revolution!

Jump!

Crazy!
...gly noch mehr!

Freitag, 19. Dezember 2008

Fröllein Ibrahim und die Blumen im Schnee

Wenn es allen schlecht geht, haben sie Hochkonjunktur. Ihre Tieftöne erschallen durch die halbe Altstadt. Die Menschen, von der Finanzkrise gegeldbeutelt, bleiben vor ihnen ergriffen stehen und stellen ihre Migros-Papiersäcke in den Schneematsch.

Die Rede ist von Panflötenbands.

Seit der Baldachin auf dem Bahnofplatz steht, hat sich deren Bühne massiv (was für ein doofes Wort!) verprominentisiert. Jetzt stehen die vier bis fünf Lateinamerikaner nämlich am Schärmen und performen ihre Regentanzmusik mit Verstärker und crazy Akustik. Und niemand kommt daran vorbei. Ob man will (ich) oder nicht (fast alle anderen).

Die Fränzis und Vrenis aus Langnau und Langenthal beispielsweise verpassen ob so viel Kultur sogar manchmal den Zug. Weil: „Weisst du, die machen so echte südamerikanische Musik! Die sind so authentisch! Da zählen eben die Traditionen noch etwas, in Peru und Chile! Und das zeigt ja auch, ich bin so offen für andere Kulturen! Reisen ist mein Hobby! Und mein Lieblingsbuch ist im Fall ,Fröllein Ibrahim und die Blumen im Schnee'!“

Jetzt weiss ich endlich, wovon immer die Rede war, in den Medien und im Parlament und bei Southpark und einfach überall. Als sie alle von dieser gefährlichen Dings sprachen.

Dieser Pan-demie.

Fröllein Äppeeri


Jeeee olé oléeee! Der Blog ist fertig! Zur Feier des Tages fast exklusiv für BZ-Leser: Heute Freitag, 19.12.2008, um 14 Uhr: Eine crazysuperduper Kolumne mit dem Arbeitstitel "Madame Etoile und ihr Gespür für Schnee"!!!

PS: Zu Weihnachten verwandelt sich Caramel immer in ein Äppeeri
















Bild ChouChoux

Ein letztes Mal olé olé

Ich würde alles aussprechen, was sich sonst niemand traut. Ich würde die Missstände an der Uni anprangern, mit einem Augenzwinkern, trotzdem hart und kritisch. Ich würde die Menschen zum Lachen und zum Weinen bringen, und alle würden jeden zweiten Freitag Leserbriefe schreiben, weil dieses Uni-Versum so! krass! wäre, die Kolumne würde Thema Nr.1 sein in diesem Dings namens Blogosphäre und ausgezeichnet von einem Branchenfuzziverband – ja, die Welt wäre eine bessere.

So wäre es, wenn ich noch weiter kolumnieren würde.

Aber leider geht das nicht, denn das ist eine Uni-Kolumne, und ich bin bald fertig mit dem Studium, oder zumindest mal mit dem Arztgattinnenabschluss, dem Bachelor, und dann wird erst mal ’ne Weile nur gekrampft, adieu Uni, ciao überfüllter 12er-Bus, auf Wiedersehen nette Mitstudenten, auf Nimmerwiedersehen doofe Mitstudenten, tschesä verrückter Mann, der immer in der Mensa Zeitung liest und einen anmotzt, wenn man sich neben ihn setzen will, bye bye Rock-über-Hose, saluti unfähige Dozent(inn)en, adieu Klugscheisser, tschüüsss!

Und tschüs, du ganz liebe Kolumne, zu deren Ende ich gerne noch eine Leserfrage von Herrn A. aus B. beantworten will: «Liebe Frau Landsturm, wie machen Sie das nur, dass Ihnen immer so extra toll witziges Gedöns einfällt?»

Antwort: Oooch, ich habe da einen bubileichten Trick: Ich stelle mir die Leser einfach nackt vor.

In diesem Sinne: tschesä. Und ein allerletztes Mal - olé olé.



Mit dieser Kolumne verabschiedet sich Caramel Landsturm vom «Uni-Versum». Sie schreibt vielleicht künftig ab und zu etwas auf www.caramell.ch (ja, mit zwei L).

Neue «Uni-Versum»-Autorin wird die Studentin Nora Camenisch.

Donnerstag, 18. Dezember 2008

Endlich wieder scharf

Linsenträger sind wahnsinnig nervig. Immer muss man ihnen ins Auge gucken, weil: die Linse ist hinters Auge gerutscht! Oder: da ist was drin, ein Haar, ein Staub! Oder: Achtung, Achtung, mir ist die Linse rausgefallen, nicht bewegen, nicht drauftschalpen! Anstrengend.

Jetzt trage ich selber Linsen. Es war Zeit. Die Brille habe ich selten angezogen, weil unbequem und immer dreckig. Gleichzeitig musste ich aber die Augen immer blöder zusammenkneifen, um das Powerpoint-Zeug an der Uni zu lesen.

Schlimm wars zwar nicht. Jedenfalls nicht so schlimm wie bei jenen Männern, die, bevor sie mit ihrer Freundin ins Bett gehen, überlegen müssen, obs «noch etwas gibt» (O-Ton Linsenmann), um zu entscheiden, ob sie die Sehhilfen nun rausnehmen oder drinlassen.

Eben, so schlimm wars nicht. Aber trotzdem: Zeit für Frau Fielmann. Die machte dann all! die! ca. 43! Tests! nochmals!!, die wenig zuvor schon die Augenärztin gemacht hatte, olé, olé. Und nach viel Weinen habe ich schliesslich auch gelernt, wie man die Dinger aufs Auge drückt, wäh.

Jetzt ist alles soooo klar und schön, und ich möchte den ganzen Tag mit einem Pferd durch die Prärie traben und in die Weite gucken und… und ich würde ja jetzt noch gerne sehr lange weiter schwärmen, aber ich glaube, ich habe ein Staubkorn unter der Linse, könnten Sie mal nachgucken?

PS: Korrigendum zur letzten Kolumne: Der Kieser-Trainer ist im Fall sehr wohl Student. Das hat er mir gesagt, nachdem er mich enttarnt hatte. Ich war gerade schwitzend am Trainieren. Es war nur ein wenig peinlich.