Sonntag, 13. Februar 2011

Lucky ones are we all til it is over



Das waren noch Zeiten, als eine derart absurde Sendung am Sonntagmorgen im Schweizer Fernsehen lief.

Aber das nur nebenbei. Hier jetzt zum Zweck dieses Beitrags, eine der allseits verpönten Konzertkritiken aus Publikumssicht. Gestern waren nämlich Band of Horses in der Roten Fabrik, und es war sehr schön, und das schönste daran war, dass mich fast nichts genervt hat. Sonst nervt mich ja fast immer was, wenn ich mich in einer grossen Menschenmenge aufhalte, da kann man nichts machen. Aber diesmal? Ohne zu übertreiben: super Konzertpublikum. Gerade mal eine einzige Person hab ich gesehen, die ein Handyfoto machte (das aber dafür mit dem grössten Handy der Welt, siehe Foto unten), niemand klatschte unaufgefordert mit, und der Typ, der vor mir stand, roch sogar nach frisch geduscht. Vielleicht lags auch an unserem vorzüglichen Platz (an der Bar), aber ich muss sagen, das war ein ganz hervorragendes Konzertpublikum.

Jetzt was war wohl anders als bei anderen Konzerten? Mein Gspänli meinte, das sei halt, weil Band of Horses weniger bekannt seien als z.B. Mumford and Sons. Glaube ich angesichts der Menschenmenge gestern nicht. Ich denke, es liegt daran, dass das keine Mitsing-Band ist, so bleibt die doofe Mitsing-Fraktion schon mal weg. Ausserdem haben die keinen Hitparaden-Hit, der ein anderes gewisses Segment der Bevölkerung anziehen könnte. Es bleibt: der angenehm uneventige Teil der Menschheit.

Ach ja, eine Doofheit gabs dann doch noch, als ich mal 5 Minuten alleine an der Bar stand: Einer dieser viel diskutierten Deutschen in Zürich versuchte eine ganz miese Anmache. Die ging so:
"Und, waahs gut, das Konzeät?"
"Ist ja noch gar nicht fertig. Aber ja, super."
"So richtig unterhaltsam?"

Ich wurde dann glücklicherweise von der Gang gerettet, die mich in weiser Vorahnung irgendwas Fadenscheiniges fragte. Und wunderte mich dann noch ein wenig. "So richtig unterhaltsam?" Hallo?

Die Musik war übrigens auch ganz super.

"Einer von der Band sieht ein wenig aus wie ein Pfosten, he?"
Ja, und der Sänger sieht bisschen aus wie der eine von den
Round Table Knights.

Big.

Könnte ein gutes Konzertjahr werden. Aber ich will ja nichts verschreien.

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