Donnerstag, 30. Dezember 2010

Reine Zeitverschwendung

So, jetzt kommt ein Beitrag über Winter und Schnee und Eis und das Salzen, und ob die Leute blöd sind, die drüber motzen, oder ob die Gemeinden blöd sind, oder ob... Hihi, kleiner Scherz, ich mag das nämlich selbst schon seit Tagen nicht mehr lesen. Zum Wetter braucht man keine Meinung zu haben, das ist einfach, und es gibt auch sonst genug Dinge, über die man sich aufregen kann.

Deshalb hier was ganz anderes. Und zwar fehlt in der vorzüglichen Jahresbestenliste, die ich derzeit am Ausfüllen bin (das ist im Fall wahnsinnig anstrengend und schwierig) die Rubrik "Bester Songtext des Jahres". Dabei hätte ich da einen tollen Eintrag. Und zwar diesen hier:

If I could have it back
All the time that we wasted
I'd only waste it again
Arcade Fire - The Suburbs (Continued)

In diesem Sinne, ihr freundlichen, schlauen Leser: Messi1000, dass ihr eure Zeit auf meinem Blog verschwendet, und ein gutes neues Jahr.
Herzlich, euer Frollein Caramell.

Sonntag, 26. Dezember 2010

Meine sehr guten Vorsätze

Nächstes Jahr will ich

eine Romy-Schneider-Biografie lesen,
keine Pflanzen mehr geschenkt kriegen (ausser Blumensträusse),
Zeug weggeben, verkaufen oder wegschmeissen,
ein 3.-Säule-Konto eröffnen und viel drauf einzahlen,
mehr backen,
in der Weihnachtszeit frei nehmen und Zeit haben,
jemanden finden, der meine Steuererklärung ausfüllt,
meine Versicherungssituation optimieren,
eine Lösung finden für meine Uni-Ordner-und-Bücher-Problematik,
regelmässig meine Grossmutter anrufen,
mein UBS-Konto auflösen und mich für eine neue Bank entscheiden (Raiffeisen?),
in einer fremden Stadt ein Konzert besuchen,
ein Scrabble-Spiel in der Brocki finden und viel spielen,
keine Fehler machen bei der Arbeit,
keine Fehler machen bei der Arbeit,
keine Fehler machen bei der Arbeit,
das Radiosender-Problem lösen (ev. mittels DAB-Radio in der Küche),
gewissenhaft und detailliert Agenda führen,
Bücher aus der Bibliothek ausleihen statt kaufen,
mein Velolicht flicken lassen.

(Jesses, klingt ja nach einem wahnsinnig langweiligen 2011.)

Holy Moly!

Wenn nach der Feierei alle voll sind von Essen und Besinnlichkeit und Wärme und Familie und unbedingt noch ein wenig blöd tun müssen, wenn das Tojo ausverkauft ist und (leider nur fast) alle dort sind, die alten Freunde und die neuen und die flüchtigen Bekannten und die Psychotanten und die Idioten, wenn man darüber diskutiert, was denn nun besser ist, Bon Jovi oder Brian Adams (Brian Adams natürlich), wenn alle ihr Weihnachtsgeld mit beiden Händen ausgeben, wenn man nie nur ein Bier in der Hand hat, weil man immer schon zwei neue in die Hand gedrückt bekommt, bevor das erste auch nur halb leer ist, wenn man zu "Cheri Cheri Lady" tanzt oder Frauen anguckt, die aussehen wie eine Chrugle und eine Regä und die zu "99 Luftballons" einfach total aus sich rauskommen, wenn man schon jetzt weiss, dass man am nächsten Tag nicht mehr alles wissen wird, wenn man SMS bekommt des Inhalts "dein dress ist schon gesprächsthema", wenn man überschwänglich wird und einem das Herz übergeht, wenn man nicht aus seinem Kreis raus will und gar keine Lust hat auf andere Gespräche und Gelabber, wenn man schliesslich erst am Morgen heimgeht, wenn man zum Zmorge Pizza isst und man fast den schönsten Wintertag verpasst,

dann, würd ich mal sagen, ist super Weihnachten.

Madrid

Eine ganz vorzügliche Stadt, das wusste ich nicht und war sehr erfreulich überrascht. Alles in Laufweite, hübsche Kaffeehäuser, eine Metro, ein Muji-Laden, angenehm unaufdringliche Menschen, viel Kunst. Für meinen Geschmack zu viel Fleisch und Fisch und zu viel Pelz. Erstaunliches Shoppingangebot, da wird gekauft, als ob es keine Eurokrise gäbe. Die elegantere spanische Alternative zu all den Barcelona-Städtereisen. Weit hinter San Sebastian, allerdings.







Olé!

Sonntag, 19. Dezember 2010

Gepflegte Unterhaltung

Und jetzt noch kurz drei Bilder vom hübschen MGMT-Konzert von kürzlich, dem letzten Konzert eines relativ vorzüglichen Konzertjahrgangs.

Mögen ihm und allen anderen Konzert-mit-dem-Handy-Filmern die Hände abfaulen, das wäre schön.

Mmmhh, Paprika-Chips

Ich hab dann doch auch noch ein Konzertfoto gemacht, weil der grad so erleuchtet aussah, der Herzige. Und das wärs dann auch schon. Shoes!

Freitag, 3. Dezember 2010

Der Superkuchen

Der "Kultur-Spiegel" hat einen schönen Artikel über den Cupcake-Trend geschrieben und diesen noch schöner illustriert, I like very much.



Wer beim Weihnachtsessen trotzdem mit Cupcakes blöffen möchte: hier bestellen.

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Qatarsis

Schon als Hakan Yakin nach Doha ging zum Tschutten, wusste ich: Das kommt nicht gut.

Ich war ja mal in Qatar. In Doha, etwa einen Tag und eine Nacht, vor gut zweieinhalb Jahren. Wir wurden sehr gastfreundlich empfangen. Am Flughafen nahmen wir ein Taxi, die Fahrt sollte "fourteen Dollars" kosten, nach der Ankunft beharrte der Fahrer allerdings darauf, "Forty" gesagt zu haben. Egal, auch vierzehn wären viel zu viel gewesen für die knapp fünfminütige Fahrt. Henu, mir heis ja.

Im Hotel fragt man den holländischen Fussballtrainer, der dort wohnt (die Katarer träumten schon damals von der grossen Fussballzukunft), was man denn in Doha so machen müsse. Er empfielt als grösste Sehenswürdigkeiten und einzige Aktivitäten: ein Einkaufszentrum, eine Hotelbar, in der Alkohol ausgeschenkt wird, und die Corniche, die Strandpromenade, die sei schön.

Also auf zur Strandpromenade, das Taxi kostet ein Trinkgeld. Jetzt was macht man an einer Strandpromenade ohne Kafi, ohne Beiz, ohne irgendwas? Man picnict. Picnic ist riesig in Doha. Da lässt man sich auch nicht von der mehrspurigen Autobahn stören, die gleich hinter der Promenade durchführt.

Dort fährt aber interessanterweise kein Taxi, immer noch keins, immer noch keins, immer noch keins, und so läuft man neben der Autobahn, guckt sich die Stadt an, kommt endlich zurück ins Hotel und schaut Al Jazeera und denkt: Das ist einer der letzten Orte auf der Welt, an dem ich wohnen möchte.

Hat jetzt nicht mit der WM-Vergabe zu tun. Ist mir nur grad so eingefallen.

Bisher der beste Winter seit sehr lang.

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Zu Weihnachten wünsche ich mir einen neuen Radiosender


"Da fährt man am Morgen auf schwarzen Strassen zur Arbeit und hört, dass in Genf die Hölle los ist wegen des Schnees", sagte vorhin Anna Maier, meine Amwenigstenlieblings-Moderatorin von DRS3. "Aber heute kommt der Schnee noch in der ganzen Schweiz."

Kleine Übersetzungshilfe: Mit "die ganze Schweiz" meint sie Zürich. Weil an ganz vielen anderen Orten hats ja schon längst geschneit, aber das kann sie ja unmöglich wissen. So geht das bei den Wetteransagen auf DRS3. Die Moderatoren schauen halt, wies vor dem Studiofenster aussieht, und das ist die Welt. Ihre kleine, wichtige Welt.

So hat sich mein Radio-Ärger heute morgen dort fortgesetzt, wo er gestern Abend aufhörte: bei den Moderatoren. "Sounds" wurde gestern von Simon Steuri moderiert, von dem ich wünschte, er möge wieder bei der Hitparade kunomässig cool tun statt in meiner Lieblingssendung, der einzigen mit guter Musik, so auf wahnsinnig affektierten Berner zu machen.

Lieber Weihnachtsmann, ich wünsche mir einen Radiosender mit guter Musik, nicht so selbstverliebten Moderatoren und guten, regelmässigen Nachrichtenblöcken und ab und zu Hintergrundsendungen.
Alles Liebe,
Deine Wutbürgerin