Manchmal liege ich so im Yoga und sollte mich unbedingt entspannen. Das ist immer am Ende der Stunde. Die Frau Lehrerin liefert dann jeweils eine detaillierte Anleitung, wie das geht, entspannen: Vorbereite deinen Atem. Lass los. Lass alle Gedanken gehen. Breite deine Schultern auf dem Boden aus. So Sätze halt.
Manchmal spielt sie auch extra Panflöten-Entspannungsmusik ab. Aber alles nützt nichts. Die Gedanken bleiben bei mir. Wir mögen uns normalerweise gern, ich und die Gedanken, und ich lasse Dinge nicht so gern los, wenn ich sie mag. Und ich weiss auch gar nicht, wie das geht, nichts denken. Einfach weiss im Kopf ist ja auch schon wieder was, nämlich weiss, oder? Das ist das Problem mit dem Nichts. Trotzdem versuche ich jeweils tapfer weiter, die Gedanken zu verscheuchen.
Dann denke ich: Ich muss WC-Papier kaufen.
Ich denke darüber nach, woran ich am nächsten Tag alles denken muss.
Ich denke über den Panflötenmusik-Entspannungs-Irrtum nach.
Ich denke über den Satz "Vorbereite deinen Atem" aus dem Mund einer gebürtigen Deutschschweizerin nach.
Ich denke über die subjektive Verzerrung von Zeit nach.
Ich denke darüber nach, dass das wie ganz schlimmer Sex ist: angespannt daliegen, im Kopf eine Einkaufsliste notieren und hoffen, dass es bald vorbei ist.
Aber hey, sonst ist Yoga im Fall super.
Mittwoch, 5. Mai 2010
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Yoga gibt's jetzt auch als Party. Schreibt jedenfalls Madame Tippmamsell:
AntwortenLöschenhttp://tippmamsellblogt.blogspot.com/2010/05/party-is-over.html