Sonntag, 7. Februar 2010

Eine lang herbeigehungerte Alternative

Am siebten Tage sollst du ruhn und Kaffee trinken und sämtliche Sonntagszeitungen lesen. So stehts schon in der Bibel. Bisher hatte man aber in Bern Schwierigkeiten, diesem Gebot zu folgen, weil das fast nur im Adriano's ging. Und das hat bekanntlich nur beschränkt Platz, ausserdem müssen die Leute auf Schemeln sitzen, und "kein erwachsener Mensch sollte auf einem Schemel sitzen müssen", um eine mir sehr sympathische Person zu zitieren.

Jetzt aber werden wir alle gute Christen, also hoffentlich nicht alle, nur die von uns, die nicht rumnerven, und verbringen unsere Sonntage in dieser Bar: Volver am Rathausplatz. Also vielleicht auch die Dienstag-, Mittwoch-, Donnerstag-, Freitag- und Samstagabende und Nachmittage, ausgenommen einige letzte Abstecher in die Cinebar oder gelegentliche Stunden auf dem Fensterbänkli beim Ädu.

Puh, da merk ich grad, wie sehr ich nach hübschen Berner Lokalen hungere, wenn ich so euphorisch werd. Es gibt nämlich scheints durchaus Kritikpunkte an der Bar, denn "eine echte Tapas-Bar serviert die Tapas gratis zum Getränk, nänänänä", mäkelt da schon jemand. Ich drehe sofort die Musik ganz laut auf, denn davon will ich nichts hören.

(Die Musik ist Tocotronic, hier, den doofen Kavka einfach wegdenken, und der fabulöse Text lautet:

Was du auch machst
Mach es nicht selbst
Auch wenn du dir den Weg verstellst

Was du auch machst
Sei bitte schlau
Meide die Marke Eigenbau

Heim und Netz
Werkerei
Stehlen dir deine schöne Zeit

Wer zu viel selber macht
Wird schließlich dumm
Ausgenommen Selbstbefriedigung

Damit bin ich sehr einverstanden, DIY ist sooo yesterday, für alles gibt es Profis, und die sollte man beauftragen und fürstlich entlöhnen.)

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