Samstag, 7. November 2009

Dermassen schön

Erst ist da diese Vorband, bei der niemand weiss, ob das jetzt Soundcheck ist oder einfach gad ganz experimentell. Zunächst sagt auch niemand was, weil man bei so schwierigen Sachen ja nicht als Idiot dastehen will, wenn man etwas doof findet, bloss weil mans nicht versteht. Allmählich wird das Publikum aber mutig und motzt, auf dem WC und an der Bar, nur hie und da schaltet sich jemand ein und verteidigt die Ehre des Duos: Die seien im Fall sonst extrem gut, aber das Keyboard sei kaputt. Ach so. Dann gehts ja.

Dann kommt die Band, und die Drei sind so wahnsinnig jung und sehen ein bisschen emo aus und so, als wären sie in der Schule Aussenseiter, die von den Cheerleadern und Footballspielern geplagt werden und die sich aus purer Verzweiflung angesichts der Doofheit ihrer Umwelt zusammengetan haben, um Musik zu machen, und so klingt auch ihre Musik.

Dermassen schön.

Plötzlich fangen trotzdem alle an zu würgen und husten, huch!, aha, Pfefferspray, ein paar Leute gehen raus, die Türen werden aufgerissen, wir so: hübsch, Platz, gehen wir weiter nach vorne an die Bühne.

Viel zu schnell ists vorbei. Und ich denke daran, wie schön es war, als die Leute noch keine Handys und iPhones hatten, um NONSTOPP zu filmen und fotografieren, und noch selbst gucken konnten.

Und auch an die Zeit, als die Leute noch keine Hände hatten, um doof im Takt mitzuklatschen.

2 Kommentare:

  1. die frage, die mich noch den ganzen nächsten tag beschäftigte: war das überhaupt ein konzert??? wäre ich nur nicht so abgelenkt gewesen, wüsste ich es vielleicht.

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