Montag, 3. August 2009

Think different

Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass es ca. 6 mal schwieriger ist über etwas Schönes zu schreiben als über was Doofes. Das mit den Studien ist jetzt zwar erfunden, das Ergebnis stimmt aber, wie ich aus zuverlässigen Schätzungen weiss. Wenn ich jetzt zum Beispiel schreiben würde: Das war ja jetzt wohl das unglaublichste, wunderbarste Wochenende, das es je gab, dann klingt das um Meilen kitschiger und schwächer als: So ein beschissenes Wochenende gabs noch nie.

Deshalb schreib ich jetzt mal einfach das Gegenteil dessen, was ich wirklich denke, dann klingts viel cooler und ihr wisst dann aber trotzdem was ich meine. Okay? Okay.

Also. Das Wochenende fing schon voll beschissen an. Mit dem Zaffaraya-Fest. Also eigentlich würd ich ja gern auch mal so leben, so im Wohnwagen und so, hey, Adventure!, aber das Fest an sich ist total doof und stimmungslos und es hatte viel zu viele Leute. Und eine behinderte Pseudo-Rap-Band namens Allschwil Posse, ich meine H.A.L.L.O., wie doof sind denn die? Auf Baseldeutsch rappen? Und diese Texte sind auch überhaupt nicht lustig. Dann taten sie so frech gegens Publikum "Mir sind Allschwil und ihr sind all schwul." Also ich find das ja homophob, die sollte man anzeigen. Und die Leute, die ich alle an dem Fest traf, wollte ich alle gar nicht sehen, und so hatte ich schon bald genug, obwohl ich gar nichts getrunken hatte und auch nicht totmüde war.

Am nächsten Tag musste ich in die Aare hüpfen, wäh, dieser verbislete Fluss! Ich ging ins Marzili, weil dort sind die Leute viel angenehmer als in der Lorraine-Badi, irgendwie entspannter, und es hat auch weniger davon, und zudem muss man dafür nicht so nervig dem Fluss entlang durch die Stadt fahren. Ich quälte mich also in die Badi, ass labrige Pommes Frites mit Currysauce (iiigiiittt!!) und dachte: Das Leben ist ein Arschloch.

Und so doof gings dann auch am Abend weiter - mit einem behinderten Fest bei unangenehmen Zeitgenossen, immerhin mit schönen Chlepfern, die ein paar heisse Typen todesmutig in die Menge abfeuerten, cool, aber sonst: Würgikofski. Einige Stationen später landeten wir an einer Mongo-Waldparty ohne Atmosphäre und mit viel zu wenig Leuten und niemand wollte bis am Morgen bleiben und ich fands ganz, ganz, ganz schrecklich.

Und am Sonntag musste ich dann auch noch an den YB-Match, oh Gott, wie primitiv! Und das Wetter war ja auch so blöd. Ich zumindest fands überhaupt nicht lustig, dass es höllen regnete und das Spielfeld zeitweise zu einem See wurde. Und dann diese doofen Fan-Lieder! Ich musste nicht lachen, ich find ja sowas einfach nur unterentwickelt. Vor allem dieses besonders doofe "Eure Mutter zieht LKWs / Auf DSF / Die ganze Nacht / Von 12 bis 8".

Hoffentlich werde ich nie, nie mehr sowas Furchtbares erleben müssen wie dieses Wochenende. Ich glaubs, ich werd jetzt gleich schwanger, dann passiert das nicht mehr.


PS: Die Kirche findet Schwule inzwischen nicht mehr so doof und signalisierte dies gestern mit einer symbolischen Aktion.

1 Kommentar:

  1. Zum Glück gibt's die homo- und (in diesem Fall) alkophile Kirche.
    Schöne Schwangerschaft!
    y

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