Freitag, 30. November 2007

Caramel for Bundesrat

«Dann willst du wohl mal Bundesrätin werden?», fragen mich die Leute, wenn ich sage, dass ich Politologie studiere. Neiiiin, das hat nix damit zu tun, möchte ich rufen. Male mir aber gerne ein wenig aus, wie das wäre.

Bundesrätin Caramel Landsturm beschliesst als erste Amtshandlung, dass gescheiterte Studenten keine Gastronomiebetriebe mehr eröffnen dürfen. Das ist nämlich auch ein Missverständnis: Dass jeder Tubel eine Beiz führen kann. Nein, nein, nochmals nein. Als Konsequenz dieses universellen Alternativplans, der vor allem unter Sozialwissenschaftlern grassiert, werden leidenschaftliche Cafébesucher wie ich mit schlechtem Service gefoltert von ultracoolen und betont unmotivierten Studentinnen, die Mittli tragen.

Zweite Amtshandlung: Bologna-Reform rückgängig, aber subito. Seit diesem Blödsinn hat Uni nämlich nichts mehr mit Studieren zu tun, nur noch mit Für-die-Prüfung-auswendig-lernen. So richtig Wichtiges lernt man nämlich nicht an der Uni. Meine Medizinstudentenfreunde beispielsweise können zwar tipptopp Diagnosen stellen und rezeptpflichtige Medikamente besorgen. Kaum haben sie aber mal einen Kater, liegen sie hilflos am Boden rum wie die toten Fliegen. Bundesrätin Caramel Landsturm befiehlt, dass im Medizinstudium ein Semester Katerbekämpfungskunde Pflicht wird.

«Das kann doch ein Bundesrat gar nicht!», ruft da schon mein enttäuschter Politikwissenschaftsprofessor. Da zeigt es sich wieder: Ich habe nichts gelernt in zwei Jahren Uni. Bundesrätin wird wohl nicht aus mir. Aber schliesslich kann ich ja immer noch ein hippes Bistro eröffnen.

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