Nächste Woche ist Unifest. Hurra! Wo sonst diskutiert, studiert, notiert und geschlafen wird, wird am 2. Juni für einmal gesoffen, geraucht, geknutscht und gekotzt. Olé!
Zuvor werden ich und meine Gspänli aber ein kleines Drama erleben. Dies, weil wir uns wie jedes Jahr viel zu cool fühlen, Tickets im Vorverkauf zu besorgen. So werden wir zwei Stunden in der Schlange vor der Abendkasse stehen, uns über Mitanstehende aufregen und über jene, die vordrängeln (so bünzlig sind wir). Ab und zu wird jemand Bier beim «Mappamondo» holen, und noch bevor wir drin sind, werden wir schön betrunken und die Konzerte vorbei sein. Endlich am Fest, werden wir harten Alkohol bestellen an Bars, die sehr bemüht nach einem extrem witzigen Motto («Deregulirium!?») dekoriert sind. Und wir werden lange warten auf unsere Getränke und uns zuflüstern, dass Studenten in der Gastronomie nichts taugen. Bald werden wir kein Geld mehr haben und Depotbecher sammeln oder anderer Leute Drinks klauen. Bis wir auf dem Velo irgendwie heimkommen, einmal mehr, o Wunder, ohne zu verunfallen.
Vielleicht sollte ich mal Tickets kaufen gehen. Dann würde vielleicht alles anders dieses Jahr. Aber wer will das schon?
Freitag, 25. Mai 2007
Freitag, 11. Mai 2007
«Hesch nid chaut?»
An der Uni Bern ist das mit der Mode so: Wer ins Hauptgebäude geht, ist schick. Die Frauen tragen braune Lammlederjacken und hübsche Pullöverli. Tapfer stöckeln sie, teure Taschen am Arm baumelnd, mit hohen Absätzen über den Rasen der Grossen Schanze. Die Männer flanieren leger in Lacoste- und Polo-Shirts und V-Ausschnitt-Pullover. Alles signalisiert: Hier studiert das Geld von morgen. Volkswirtschaft, Betriebswirtschaft eben. UniS: Modisch, gepflegt. Sehr teuer. Einen Jura-Studenten erkennt man von weit her.
Je weiter nach Unitobler, desto Hippie. Je bunter und mehr Kleidungsstücke übereinander, desto sozialer und humaner. Wer hier nicht mindestens drei Schichten trägt, wird auf seinen Fauxpas mit der Du-hast-aber-wenig-an-Frage aufmerksam gemacht: «Hesch nid chaut?»
Problematisch wirds, wenn man sich endlich an den Unitobler-Stil gewöhnt hat und dann eine Veranstaltung im Hauptgebäude besuchen muss. Noch in sauberen Jeans und neuen Turnschuhen fühlt man sich hier wie frisch ab dem Miststock.
Voller Vorfreude sehne ich mir den Sommer zurück. Wenns so richtig heiss ist, ziehen sogar die Sozialwissenschaftlerinnen die Jeans unter den Röcken aus. Und ich werde dann gar nicht mehr so fest auffallen.
Je weiter nach Unitobler, desto Hippie. Je bunter und mehr Kleidungsstücke übereinander, desto sozialer und humaner. Wer hier nicht mindestens drei Schichten trägt, wird auf seinen Fauxpas mit der Du-hast-aber-wenig-an-Frage aufmerksam gemacht: «Hesch nid chaut?»
Problematisch wirds, wenn man sich endlich an den Unitobler-Stil gewöhnt hat und dann eine Veranstaltung im Hauptgebäude besuchen muss. Noch in sauberen Jeans und neuen Turnschuhen fühlt man sich hier wie frisch ab dem Miststock.
Voller Vorfreude sehne ich mir den Sommer zurück. Wenns so richtig heiss ist, ziehen sogar die Sozialwissenschaftlerinnen die Jeans unter den Röcken aus. Und ich werde dann gar nicht mehr so fest auffallen.
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