Freitag, 8. November 2013

Ein Tag als Teenager

Das letzte Mal, als ich im Europapark war, war ich etwa 12-jährig und so mager, wie es 12-jährige Mädchen häufig sind (damals wünschte ich mir nichts sehnlicher, als zuzunehmen, dss dss...). Das Figurproblem ist in dem Zusammenhang wichtig, weil ich damals auf diesem Piraten-Schaukel-Schiff Todesängste ausstand: Immer wenn das Schiff ganz oben angelangt war, hatte ich das Gefühl, aus dem Sitz zu fliegen. Ich musste mich an der - viel zu wenig engen - Schranke mit all meiner Kraft festhalten, um nicht herauszufallen.

Damals schwörte ich mir: Nie wieder würde ich eine solche Bahn besteigen.


Nun waren wir wieder im Europapark. Fast zwanzig Jahre nach meinem letzten Mal. Eine Gang von zwölf Ü-30ern, die wissen, was cool ist (deshalb trugen auch 9 von 12 eine olivgrüne Jacke. Sie sahen aus wie aus dem Barbour-Katalog). Die das eigentlich eher ironisch meinten. Und die doch dann unverhohlen und aufrichtig Spass an den uncoolsten Sachen der Welt hatten. Schon an der Busfahrt mit dem solothurner Chauffeur (7 Uhr ab Schütz, Asterix-Füum im Fernseher). Und dann all diese Kindersachen wie Wildwasserbahn (die war vor zwanzig Jahren noch richtig abgefahren!) oder Riverrafting.

Natürlich ging ich dann doch wieder mit auf ein paar schlimmen Bahnen, nicht auf das Schaukelschiff zwar, dafür aber auf diese Holz-Achterbahn, die so gar nicht krass aussieht, sondern vielmehr gemütlich und sogar ein bisschen heimelig.

Well. Sie war es nicht.





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