Dienstag, 26. März 2013

Allegra

Hach, das Engadin! Es ist dort so schön, dass es manchmal fast kitschig ist. Drei Tage dort sind wie eine Woche Ferien im Ausland. Höhenluft für das Gemüt, das Segantini-Triptychon bestaunen, paar Stunden wandern, in diesem Hotel übernachten, das wahnsinnig zu empfehlen ist, Halbpension mit Viergängern am Abend, einzig die Website nervt, zu manieriert getextet, dafür sonst alles äusserst angenehm und unkompliziert. Sogar die Zugfahrt ist schön. Und schön lang.

(Im Hotel Piz Linard kann man übrigens auch heiraten. Ich wäre sehr gern an eine Hochzeit dort eingeladen, wie mein Gspänli D. es mal war.)

 












Freitag, 22. März 2013

Neo-traditionalistische Haushaltskunst

„Across the Internet, on a million mommy blogs and Pinterest pages, these women—conceptual cousins of the bearded and suspendered artisanal bakers and brewers who reside in gentrified neighborhoods—are elevating homemaking to an art (...).“ 
Grad noch ein Artikeltipp, schliesslich ist bald Wochenende. Atemlos gelesen: Diesen Artikel mit dem Titel „The Retro Wife“ im „New York Magazine“ zu einer der grossen unbeantworteten Fragen unserer Zeit, nämlich, was die moderne Frau von heute wählen soll: Karriere oder Kind oder die unerträgliche Schwierigkeit der Kombination. Der Text handelt von jenen Frauen, die es als Privileg ansehen, daheim bleiben zu dürfen (das „nur“ am Anfang dieses Halbsatzes habe ich jetzt mal wieder gelöscht), sich voll und ganz der Erziehung ihrer Kinder, der Pflege ihres Ehemanns Ehelebens und der Einrichtung ihres Haushalts zu widmen. 

Es sind dies intelligente, hoch gebildete Frauen, die durchaus anspruchsvolle Jobs machen könnten, aber einfach finden: Muss ja nicht sein. Angesichts all der Mommy-Blogs zur Zeit scheint das ein absolut akzeptiertes, wenn nicht gar bewundertes Lebensmodell für die coole Frau von heute zu sein. Sie tragen den schönen Namen „Neo-Traditionalisten“ und erinnern mich bisschen an „Mad Men“ (zu allem fällt mir eine TV-Serie oder eine Szene aus einer Serie ein. Ich sollte mehr Theaterstücke besuchen.)

Aber ich weiss ja nicht. Darf, soll, will man sich derart auf den Errungenschaften des Feminismus, ähm, ausruhen? Und soll man dann für allfällige Hemdkäufe eine Liste der Kleidergrössen des Mannes auf dem Handy speichern? Ist das wirklich erstrebenswert? Die von mir hoch verehrte, wenn auch slightly vulgäre Caitlin Moran würde in schönstem British English entgegnen: Bollocks. Und Mani Matter könnte wieder singen: Isch das dr Ändpunkt vore Entwicklig vo 5000 Jahre? 

Andererseits bin ich ja auch munter am kochen und backen und dekorieren und darüber am bloggen. Und im Übrigen: Was weiss ich schon. Ich bin ja keine Mutter.

(Hier gehts zum Artikel.)

Frau Lena und die Hündchen

Die von mir sehr bewunderte Lena Dunham kann kann gut Geschichten erzählen, nicht nur in „Girls“ (schon wieder Staffel fertig! Mann! Super Serie. Das Ding mit dem Ohr war für mich aber grad bisschen too much, zumal ich beim Schauen gerade zum zweiten Mal innerhalb eines halben Jahres an einer Mittelohrentzündung litt. Nochmal Klammer - meine küchentisch-psychosomatische Erklärung: zu viel um die Ohren.)

Jedenfalls kann sie auch noch huren gute Artikel schreiben, im „New Yorker“, h.a.l.l.o., (wo kürzlich ein gefühlt 100-seitiger Artikel über ihre Mutter, die Fotografin, drin war. Ja ja ja.) Frau Lena spaziert also nicht nur halbnackt mit viel Fett und Cellulite herum und ist dabei einfach grossartig, revolutionär. Sie verfilmt nicht nur die interessantesten Sexszenen der Welt. Nein, sie schreibt auch noch super über Hunde. Wer kann das schon? Ich habs sehr gern gelesen, dabei mag ich gar keine Hunde.

(Hier gehts zum Artikel.)

Donnerstag, 21. März 2013

Die grösste Schweizer Stadt

Meine Theorie besagt, dass Hafenstädte die besten sind, und deshalb ist Basel auch eine meiner Lieblingsstädte in der Schweiz - irgendwie ein bisschen anders als der Rest. Weltoffener ist ein Scheisswort, aber ich weiss grad kein anderes. Grösser im Denken. Das zeigt sich schon daran, dass die Basler unverdrossen überall weiterrauchen. Jedenfalls hatte ich die grosse Ehre, vergangene Woche in Basel in einer Musikjury zu sitzen, einer Jury! Kritisieren als Job! Jee! Ich war dann wahnsinnig nervös, nervöser sicher als die Bands, und wäre gern lustiger gewesen; aber lustig sein, wenn einen das Herz bis zum Hals klopft, ist eine Kunst, die wenige können (mein Jury-Gspänli P. auf jeden Fall. Also der war wohl nicht einmal nervös.)

Und der hipste Shit in Basel ist jetzt im Fall scheints nicht mehr die Friends-Bar, sondern die Lady-Bar, respektive die Agora-Bar. Das als Gratistipp zum Angeben. Sie stehen alle in einem Umkreis von hundert Metern.





Der Frau Sabina von unserem B & B möchte ich an dieser Stelle wärmstens empfehlen, einen anderen Schlüsselanhänger in Betracht zu ziehen. Dieser hier ist irgendwie - unappetitlich.

Mittwoch, 13. März 2013

Arschloch-Problem im Zug

Aber was soll man denn tun, wenn ein älterer, schmudeliger Mann im praktisch leeren Zug genau ins Abteil schräg vis-à-vis sitzt, wo er einen im Blickfeld hat, und wenn man dann den Platz wechselt, weil man nicht angestarrt werden mag, tut er es auch noch einmal, und gafft weiter? Eben, was? Etwas sagen? Ausharren, ignorieren und dem Kondukteur melden, wenn der vorbeikommt (was aber auch schwierig ist, weil man "angestarrt werden" ja schwerlich beweisen kann)? Oder einfach den Wagen wechseln, wie ich es getan habe, und sich dann irgendwie doof fühlen, weil, Mann, so sollte es ja einfach nicht sein, Arschloch?

Vielleicht sollte man einfach sehr offensiv Fotos machen von solchen Typen, den Spiess umdrehen? Aber warum kommen einen die Ideen immer erst im Nachhinein? Und würde man sich überhaupt trauen, oder eben doch nicht, und wieder den Wagen wechseln?

Sonntag, 10. März 2013

Kochen nach Farben: Grün

Frühling in der Stadt! Unter der Kornhausbrücke, entlang der Rabbentaltreppe, hats jetzt Bärlauch. Sammeln. Waschen. Pinienkerne bitzeli rösten. Mit etwas Olivenöl und Salz zum Pesto pürieren. Fertig.



(Hier die Winterausgabe von "Kochen nach Farben": Rot.)

Bloeb

War jemand schon in diesem neuen Laden am Bubenbergplatz, Maggs? Ich hatte mich ja wie üblich total von der Werbung beeindrucken lassen ("wie ein Stück New York, Paris oder London") und mich gefreut, dass es einen neuen coolen Laden geben soll in Bern. Ich bin ein potenzieller Grosskunde! Überteuerte Einrichtungsgegenstände und Kleider, her damit! 

Aber hach, ich hätte es wissen müssen. Loeb eben. Weingläser, auf denen "vin" steht? Designer-Frotteetücher fürs Badezimmer? Federn an den Lampen an der Blümchentapete? 

Prädikat: Biederer Landhausstil für Nespresso-Kapselmaschinen-BesitzerInnen. 



(Nichts gegen den Cupcake-Laden. Aber der scheint ja auch zu laufen wie verrückt.)


Hingegen gut von Loeb: Die Osterhäsli im Schaufenster des Hauptgeschäfts. Jedes Jahr wieder umwerfend herzig. Jetzt haben sie kleine Häuschen und sitzen auf den Balkonen. Schnusiger gehts ja wohl nicht.


Freitag, 1. März 2013

Alles neu!

Liebe ihr, es gibt super Neuigkeiten, und zwar wird Caramell.ch bald endlich ganz neu ausschauen! Relaunch! Nach so vielen Jahren! The Discokugel-Ära geht zu Ende! Momol, all die vielen Ausrufezeichen sind nötig!

(Also nicht ganz so bald, aber wir arbeiten da dran, und es wird hübsch und gepflegt.)

Jeeee!