Ai, ai, ai. Nervt ja eigentlich, wenn Kolumnisten etc. darüber schreiben, was sie im Tram/Zug/Bus aufgeschnappt haben. Aber ist mir jetzt grad zum zweiten Mal passiert, so was, drum:
Im Intercity, ziemlich voll, ein Mann mit einer hohen Stimme telefoniert, irgendetwas Arbeitstechnisches, Informatikzeugs; ja, er ist Deutscher, und ja, es dauert, und ja, es ist auch laut, aber so ist das halt bei den Menschen. Jedenfalls sitzen im Abteil neben dem Telefoneur ein feister Mann und zwei ältere Damen, und irgendwann herrscht der Mann den Telefoneur so an: "Chöit dr nid ä chly lisliger rede!"
Später gibts eine Fortsetzung, die ich ein bisschen verpasse, weil ich das tue, was ich immer tue, wenn es zu sehr menschelt: Ich höre Musik. Auf jeden Fall wird weiter gehässelt. Irgendwas mit "Dann geht man halt ins Zwischenabteil!" und viel Kopfschütteln.
(Irgendwie stinkt es auch ganz fürchterlich nach Schweiss, aber das lässt sich ja leider/zum Glück weniger präzis verorten als Geräusche.)
(Vis-à-vis von mir telefoniert derweil ein junger Schnauz und plaudert Internas aus seinem Job aus, aber das scheint wiederum niemanden zu stören. Ich erzähls hier, weil wenn er es durch den Zug schreit, kann es ja kaum geheim sein, oder? Also: Ein Mann, der als Beleuchter oder so beim Opernhaus gearbeitet hatte, hatte einen Unfall oder so, jetzt wurde er in die Werkstatt versetzt und drei Lohnstufen zurückgestuft, und der Schnauz wollte sich erkundigen, wie man da vorgeht, etc. pp.)
Ein andermal, der gleiche Zug, andere Richtung, Speisewagen: Der Mann mir gegenüber trinkt Tee, und die Tasse klimpert im Fahrtrhythmus auf dem Tellerchen, klimperklimper, bis es den Mann neben ihm verjagt: «Tschuudigung, chöit dir das Tassli nid näbe das Tällerli steue?» Macht der Mann dann auch. Er sieht genervt aus, aber gut. Das reicht dem anderen nicht: «Dir ghöret doch, wie das tuet!», doppelt er nach. Schliesslich sagt auch der Mann mit dem Tee etwas: «Ja Entschuldigung, wir fahren hier bisschen Zug, sind ja nicht im Hotel!» Hilflose Replik: «Jaja, i wüu dr de!»
Für mich sind das zwei klassische Bilderbüechli Schweizer-Deutsche-Situationen: Dem Schweizer ist der Deutsche zu laut, scheint es. Aber abgesehen davon: Ich weiss ja nicht.
Mich nervt ja auch manchmal jemand. Ich meine, muss man das Big-Mac-Menu im Zug essen? Ja? Dann halt. Ich suche mir dann einfach einen neuen Platz. Aber vielleicht wäre es besser, auch einmal zu sagen: Dir, exgüsé. Andererseits ergreife ich als Zeugin solcher Situationen immer sofort und reflexartig Partei des Angegriffenen, weil Freiheit. Und weil so Freizeitpolizisten nerven. Ich weiss nicht.
Wie macht man es denn richtig? Schweigen? Höflich hinweisen? Gar nüt? Und was macht man gegen die doofen Motzer? Und was gegen die ekligen Stinker?
Selber gleich daheim bleiben?
Im Intercity, ziemlich voll, ein Mann mit einer hohen Stimme telefoniert, irgendetwas Arbeitstechnisches, Informatikzeugs; ja, er ist Deutscher, und ja, es dauert, und ja, es ist auch laut, aber so ist das halt bei den Menschen. Jedenfalls sitzen im Abteil neben dem Telefoneur ein feister Mann und zwei ältere Damen, und irgendwann herrscht der Mann den Telefoneur so an: "Chöit dr nid ä chly lisliger rede!"
Später gibts eine Fortsetzung, die ich ein bisschen verpasse, weil ich das tue, was ich immer tue, wenn es zu sehr menschelt: Ich höre Musik. Auf jeden Fall wird weiter gehässelt. Irgendwas mit "Dann geht man halt ins Zwischenabteil!" und viel Kopfschütteln.
(Irgendwie stinkt es auch ganz fürchterlich nach Schweiss, aber das lässt sich ja leider/zum Glück weniger präzis verorten als Geräusche.)
(Vis-à-vis von mir telefoniert derweil ein junger Schnauz und plaudert Internas aus seinem Job aus, aber das scheint wiederum niemanden zu stören. Ich erzähls hier, weil wenn er es durch den Zug schreit, kann es ja kaum geheim sein, oder? Also: Ein Mann, der als Beleuchter oder so beim Opernhaus gearbeitet hatte, hatte einen Unfall oder so, jetzt wurde er in die Werkstatt versetzt und drei Lohnstufen zurückgestuft, und der Schnauz wollte sich erkundigen, wie man da vorgeht, etc. pp.)
Ein andermal, der gleiche Zug, andere Richtung, Speisewagen: Der Mann mir gegenüber trinkt Tee, und die Tasse klimpert im Fahrtrhythmus auf dem Tellerchen, klimperklimper, bis es den Mann neben ihm verjagt: «Tschuudigung, chöit dir das Tassli nid näbe das Tällerli steue?» Macht der Mann dann auch. Er sieht genervt aus, aber gut. Das reicht dem anderen nicht: «Dir ghöret doch, wie das tuet!», doppelt er nach. Schliesslich sagt auch der Mann mit dem Tee etwas: «Ja Entschuldigung, wir fahren hier bisschen Zug, sind ja nicht im Hotel!» Hilflose Replik: «Jaja, i wüu dr de!»
Für mich sind das zwei klassische Bilderbüechli Schweizer-Deutsche-Situationen: Dem Schweizer ist der Deutsche zu laut, scheint es. Aber abgesehen davon: Ich weiss ja nicht.
Mich nervt ja auch manchmal jemand. Ich meine, muss man das Big-Mac-Menu im Zug essen? Ja? Dann halt. Ich suche mir dann einfach einen neuen Platz. Aber vielleicht wäre es besser, auch einmal zu sagen: Dir, exgüsé. Andererseits ergreife ich als Zeugin solcher Situationen immer sofort und reflexartig Partei des Angegriffenen, weil Freiheit. Und weil so Freizeitpolizisten nerven. Ich weiss nicht.
Wie macht man es denn richtig? Schweigen? Höflich hinweisen? Gar nüt? Und was macht man gegen die doofen Motzer? Und was gegen die ekligen Stinker?
Selber gleich daheim bleiben?
PS: Apropos Freizeitpolizisten: Als wären das Velofahrverbot, die Grosskontrollen und das Rumgenerve auf der Kornhausbrücke nicht genug gewesen, schreit doch nun Bernerzeitung.ch tatsächlich nach Polizeikontrollen auf der gesperrten Kirchenfeldbrücke. (Hier der blöde Artikel inkl. blöde Kommentare.)