Freitag, 28. September 2012

Die blöden anderen Leute

Ai, ai, ai. Nervt ja eigentlich, wenn Kolumnisten etc. darüber schreiben, was sie im Tram/Zug/Bus aufgeschnappt haben. Aber ist mir jetzt grad zum zweiten Mal passiert, so was, drum:

Im Intercity, ziemlich voll, ein Mann mit einer hohen Stimme telefoniert, irgendetwas Arbeitstechnisches, Informatikzeugs; ja, er ist Deutscher, und ja, es dauert, und ja, es ist auch laut, aber so ist das halt bei den Menschen. Jedenfalls sitzen im Abteil neben dem Telefoneur ein feister Mann und zwei ältere Damen, und irgendwann herrscht der Mann den Telefoneur so an: "Chöit dr nid ä chly lisliger rede!"

Später gibts eine Fortsetzung, die ich ein bisschen verpasse, weil ich das tue, was ich immer tue, wenn es zu sehr menschelt: Ich höre Musik. Auf jeden Fall wird weiter gehässelt. Irgendwas mit "Dann geht man halt ins Zwischenabteil!" und viel Kopfschütteln.

(Irgendwie stinkt es auch ganz fürchterlich nach Schweiss, aber das lässt sich ja leider/zum Glück weniger präzis verorten als Geräusche.)

(Vis-à-vis von mir telefoniert derweil ein junger Schnauz und plaudert Internas aus seinem Job aus, aber das scheint wiederum niemanden zu stören. Ich erzähls hier, weil wenn er es durch den Zug schreit, kann es ja kaum geheim sein, oder? Also: Ein Mann, der als Beleuchter oder so beim Opernhaus gearbeitet hatte, hatte einen Unfall oder so, jetzt wurde er in die Werkstatt versetzt und drei Lohnstufen zurückgestuft, und der Schnauz wollte sich erkundigen, wie man da vorgeht, etc. pp.)

Ein andermal, der gleiche Zug, andere Richtung, Speisewagen: Der Mann mir gegenüber trinkt Tee, und die Tasse klimpert im Fahrtrhythmus auf dem Tellerchen, klimperklimper, bis es den Mann neben ihm verjagt: «Tschuudigung, chöit dir das Tassli nid näbe das Tällerli steue?» Macht der Mann dann auch. Er sieht genervt aus, aber gut. Das reicht dem anderen nicht: «Dir ghöret doch, wie das tuet!», doppelt er nach. Schliesslich sagt auch der Mann mit dem Tee etwas: «Ja Entschuldigung, wir fahren hier bisschen Zug, sind ja nicht im Hotel!» Hilflose Replik: «Jaja, i wüu dr de!»

Für mich sind das zwei klassische Bilderbüechli Schweizer-Deutsche-Situationen: Dem Schweizer ist der Deutsche zu laut, scheint es. Aber abgesehen davon: Ich weiss ja nicht.

Mich nervt ja auch manchmal jemand. Ich meine, muss man das Big-Mac-Menu im Zug essen? Ja? Dann halt. Ich suche mir dann einfach einen neuen Platz. Aber vielleicht wäre es besser, auch einmal zu sagen: Dir, exgüsé. Andererseits ergreife ich als Zeugin solcher Situationen immer sofort und reflexartig Partei des Angegriffenen, weil Freiheit. Und weil so Freizeitpolizisten nerven. Ich weiss nicht.

Wie macht man es denn richtig? Schweigen? Höflich hinweisen? Gar nüt? Und was macht man gegen die doofen Motzer? Und was gegen die ekligen Stinker?

Selber gleich daheim bleiben?



PS: Apropos Freizeitpolizisten: Als wären das Velofahrverbot, die Grosskontrollen und das Rumgenerve auf der Kornhausbrücke nicht genug gewesen, schreit doch nun Bernerzeitung.ch tatsächlich nach Polizeikontrollen auf der gesperrten Kirchenfeldbrücke. (Hier der blöde Artikel inkl. blöde Kommentare.)

Dienstag, 25. September 2012

Paar Dings

Ein Zitat:
"Ein Drittel der Erwachsenen versteht Ironie nicht, so eine Faustregel."
(Politikberater Mark Balsiger. Es ging um die Kunstfigur "Ziggy Zaugg" der Passivrauch-Gegner. Ehrlich gesagt noch nie gehört.)

Und auf den Herbst drei Fernsehtipps (in Nachgang der Emmys):

Wer "Homeland" immer noch nicht gesehen hat, hat jetzt keine Ausrede mehr. So spannend! Und vielschichtig! Und irreführend! Und super! Und Claire Danes spielt die Hauptrolle! Eine CIA-Tante mit Psycho-Geheimnissen! Ich sage nur: Jazz! Und bald kommt die zweite Staffel!

Ausserdem "Game Change". Ist alles längst Geschichte, aber wahnsinnig aufschlussreich und top umgesetzt und manchmal einfach unglaublich. Julianne Moore ist voll Sarah Palin, crazy.

Für was Lustiges vor dem Einschlafen: "Modern Family". Oh, ich liebe die passiv-agressive Claire. Ihr Vater ist übrigens Al Bundy!

Montag, 24. September 2012

Das Auge liest mit

Wieder mal die "Weltwoche" gelesen, die haben die wissenschaftlichen Publikationen von Christoph Mörgeli mit jenen seines Vorgesetzten verglichen und Interessantes gefunden:

"Vergleicht man die Werke der beiden ­Autoren, sticht einem sofort auch ein optischer Unterschied in die Augen. Im Gegensatz zu den textzentrierten Studien Condraus sind Mörgelis Bücher oft reich bebildert und illustriert. Das Auge liest mit."
Stimmt ja schliesslich! Aber nur, solange sie nicht ausgestochen wurden.

Freitag, 21. September 2012

Lorem ipsum


Zwei Links:

- Jeden Samstag erscheint in der "Berner Zeitung" ganz weit hinten, nach all den Nachrichten aus Stadt, Land, Provinz, nach den sinnigen Leserbildern und den schlauen Leserbriefen, eine Kolumne, die wahrscheinlich fast kein Mensch liest. Sie handelt vom Leben in der Stadt Bern respektive Biel. Falls euch mal langweilig wird: Hier sind alle erschienen Kolumnen auf einem Blog zum Nachlesen. http://bernbiel.blogspot.ch/

- Unsere kleine Zuckerbude hat jetzt dann bald ein Logo, endlich, und ich musste ein bisschen lachen, als ich diesen Tumblr sah, weil wir haben so gekreuzte Schwingbesen. Leider sind wir halt wohl nicht hardcore, aber der Tumblr ist super: Your Logo Is Not Hardcore erinnert mich bisschen an Fuck Your Noguchi Coffee Table.

Mittwoch, 12. September 2012

Salzig bis süss


Ach Sommer, schön wars mit dir. Bis bald, ich freu mich schon wieder auf dich, du bist mein allerliebster unter den Jahreszeiten. 

Bei Millefeuille in der Nähe hats einen Metzger, der einen super Grafiker hatte.
I love klugscheisserische Kommentare auf Plakaten etc.
Wie diesen: zuerst war da das "Fail" beim "Geschlossen", ein paar Monate später gesellte sich dann ein noch besserer dazu: 
"Dann wäre es eine Wand!"
Stimmt ja.

Das Bild ist von Manu. Merci. 
Bildlegende: Nie schmeckt Comella so gut wie beim Zügeln.
Als Zügelautovermietungsfirma würde ich immer auch Pringels und Schoggidrinks anbieten.
Bei meinem Zahnarzt schauen die Stofftiere ganz sehnsüchtig zum Fenster hinaus.

Vielleicht hab ich den schon gebracht. 
Aber macht doch nichts, wenn er gut ist.

Und ich dachte immer, Mrd. sei die Abkürzung für Milliarden, 
aber ja, man lernt immer dazu.

Montag, 10. September 2012

Being as in love with you as I am

Normalerweise bin ich ja ein Verfechter des Teammottos meines Lieblingsquartierfussballvereins (oh, und des Genitivs): mehr ist mehr. Aber beim neuen The-XX-Album ist es so: weniger ist viel, viel mehr. Das erste Album war ja schon gross, aber das neue ist noch grösser. Wie damals das Konzert in Fribourg - dermassen schön. Und ein bisschen schliesst sich damit auch ein Kreis.

Sonntag, 2. September 2012

Mare per tutti




Fröid