Kinder im Zug sind für gewöhnlich ein nie versiegender Quell des Ärgers. Die beiden Mädchen aber, die neulich im Abteil neben mir sassen, waren lustig. Sie spielten hochdeutsch. «Kumm, wir gehen noch chley go forschen!», schlug das eine vor. Ich fühlte mich zunächst an den Mister Schweiz erinnert (der geht dann «go studieren»), anschliessend fragte ich mich hoch erfreut: Warum spielen kleine Mädchen so gerne auf Hochdeutsch?
Wir taten das auch schon. «Kommst du überen?», fragte die eine Barbie die andere, wenn sie in Highheels und Ballrobe zum Nachmittagskaffee einlud.
Meine Schwestern, meine Freundinnen und ich waren keine Lego-, sondern Barbie- und Playmobil-Kinder. Wir spielten am liebsten: Kleines Mädchen Superstar. Das ging etwa so: In der Playmobil-Welt gibt es ein ganz wildes, aber supertolles Pferd. Nur ein einziges Mädchen kann es reiten. Es ist der Superstar der Playmobil-Welt und hat alles toll im Griff. Olé.
Warum spielen kleine Mädchen so gerne Prinzessinnen-Zeug?
Ja, das wären mal Forschungsfragen! Würde ich Psychologie studieren, könnte ich mich diesen wirklich wichtigen Dingen widmen. So aber befasse ich mich mit Politikevaluation, Policy Cycles, Parlamentsrecht und Blablabla.
Hach, warum musste ich auch Politikwissenschaft go studieren.
Freitag, 23. Mai 2008
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