Mittwoch, 30. Dezember 2009

Britain, great










(Kleiner Cliffhanger)

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Messi

Das Jahresende ist eine gute Gelegenheit zum Dankesagen. Nicht Freunden oder Familie oder so, das machen ja alle, und die wissen ja eh, dass man sie gern mag. Jetzt wollen wir mal jenen Leuten und Institutionen danken, bei denen wir das üblicherweise nur mit unserem Geld tun.

Also Danke.

Danke Migros für das Pekannuss-Müesli, für den Espresso-Kaffee, für den Yogi-Tee, die Budget-Kaugummis.

Danke H&M für das Regenbogenglitzerkleid.

Danke Muji für die Buchstabenstempel.

Danke Coop für die schönen Markenprodukte, für die Zitronenravioli, für die Avocados.

Danke Vögele für die Krokodillederschuhe.

Danke benachbarter Kebabmann für den Kebab.

Danke mir unbekannte Pharmafirma für die formidablen Tabletten namens Dolo Spedifen.

Danke mir unbekannter Erfinder für den Whisky Sour.

Danke Pizzeria am Eigerplatz für die Pizza.

Danke der Marke Fever London für die hübschen Kleider.

Danke Kreissaal, Sous Soul, Adriano's und Lötschberg.

Danke James Frey für die schönen Bücher.

Danke Hollywood für diverse Filme und Serien wie Weeds oder Californication.

Danke BBC für Tudors und Mistresses.

"Danke Caramell und Millefeuille für die vorzüglichen Fairycakes", sagt Christine (man nennt sie auch "Chrugle") aus Ortschwaben. Caramell: "Gern geschehen! Weitere Bestellungen an die einschlägige E-Mail-Adresse!"


So, mehr und Interessanteres folgt bald, versprochen.

Sonntag, 13. Dezember 2009

Ein Katastroph

Also, gerade als ich schon denken wollte: Noch nie hat die Postfinace-Arena so viele halbwegs gut angezogene Leute gesehen wie am Samstagabend, kamen die Nummerngirls in Ed-Hardy-Fummeln, und dann trudelte auch noch die ukrainische Mafia ein, und alles war wieder kaputt. Es ist ganz erstaunlich, wie viel Geld man dafür ausgeben kann, möglichst billig auszusehen, nicht?

Aber das nur nebenbei. Ansonsten war ich ja noch viel enttäuschter als vergangenes Jahr im Hallenstadion. Dabei hätte man es vorher wissen müssen. Die ganze Show war einzig und allein auf den mediokren RTL-Zuschauer ausgerichtet, und damits ein bisschen nach was aussieht, füllen wir doch noch ein Stadion mit Leuten, die dumm genug sind, exorbitante Ticketpreise zu bezahlen. Das fand auch mein Sitznachbar, ein Boxexperte aus der Romandie, dessen Kommentare mich dafür ausreichend entschädigten. "Das ist ein Katastroph! Das ist eine Schonde! Klitschko ist pensioniert! Er macht nischts!"

Dabei finde ich Boxen sonst super.

Oder vielleicht finde ich auch nur die Idee von Boxen super. Ich stelle mir Boxkämpfe so vor wie einmal vor Jahren in der Matte-Turnhalle, wo man auf so Turn-Bänkli vor dem Ring sass, und es ein bisschen streng roch. Oder als Boxing Day noch im National stattfand und nicht im Teppich-Kursaal. Oder als vor kurzem so Ausscheidungen für die Schweizermeisterschaften ausgetragen wurden in der Wankdorf-Turnhalle, Kampf um Kampf, alles ganz nüchtern und unspektakulär, und dann geht einer zu Boden und die Freundin auf der Tribüne kann sich vor Weinen gar nicht mehr einkriegen und ein Pitbull bellt.

Aber wie alle, die nicht wirklich eine Ahnung haben, verkläre ich irgend ein selbst gebasteltes Bild einer Tatsache.

Am Samstag eben auch wieder. Diesen sehr zeitgeistigen Ärger wollte ich dann wegspülen. Und das tat ich auch sehr erfolgreich, an der besten und leider jetzt letzten WG-Party der nördlichen Halbkugel, an die sogar die Polizei zweimal kam.

Es gefiel ihr nicht so. Und das kostete dann 1000 Franken Busse.

Sonntag, 6. Dezember 2009

Nachtleben in Absurdistan

Am Freitag war Ausgang und im Dachstock Konzert und danach war gar nichts mehr deshalb ins Dead End beim Türsteher auf die Zunge beissen und nett tun bis er einen reinlässt und drin spielt eine Band von angefetteten Typen in Dreiviertelhosen und hässlichen Skaterschuhen schlechte Covers und ihr Leadsänger ist:

Michu von MusicStar.

Im Dead End.

Ich bin immer noch ganz fassungslos.



(Dieses Bild, das auf faszinierende Weise gleich eine ganze Reihe widerlicher Dinge in sich vereint, wurde hier gestohlen.)

Aus dem Leben von Miss Anthropie

Das Leben ist eine missgünstige Hure. Kaum passiert einem was Hübsches, folgt auch gleich der Tritt in den Arsch. Kleines Schmankerl:

Erster Schnee. Zug extra voll, weil die doofen Autofahrer, die sonst immer übers Zugfahren motzen, jetzt plötzlich doch lieber auf die Schiene ausweichen, jaja. Ich stehe auf dem Perron und ärgere mich und noch mehr, als der Zug zum Stillstand kommt und vor mir ein 1.-Klass-Wagen steht, in einem Sektor, wo sonst nie 1. Klasse hält. Die Mitwartenden rennen links und rechts davon, um einen 2.-Klass-Wagen zu finden, ich steige trotzig ein und freue mich: Auf einem A4-Blatt, das an der Abteiltüre klebt, steht "2. Klasse". Noch nie war eine Zugfahrt schöner.

Am nächsten Tag dann die Retourkutsche, die Sau: Normaler Zug, normale 2. Klasse, nur etwas ist doof: iPod vergessen. Macht doch nichts, denk ich, für einmal wird das schon gehen, setze und freue mich, dass die anderen Pendler auch alle schön leise sind.

Dann kommen sie. Fünf praktisch angezogene Frauen, eine Ausflugsgruppe, das ist unverkennbar. Nur Ausflügler haben am Morgen früh so aufgekratzt-penetrant gute Laune. Glücklicherweise hats noch überall viel Platz, also werden die ja sicher nicht...

Doch. Sie sitzen zu mir. Logisch. Kommentieren lautstark jede Bewegung des Zuges. Jede Veränderung in der Landschaft. Jede schneebedeckte ebenso wie jede schneelose Stelle. Die Frauen sind irgendwie verwandt, zwei von ihnen sind die erwachsenen Töchter von einer, und eine ist das Gotti, die jüngeren heissen Barbara und Martina, und Barbara hat schöne Meches und Dauerwellen, und Hanni muss sich auf dem Weihnachtsmarkt in Freiburg dann unbedingt! eine! Thermoskanne! kaufen dann weil die alte rinnt und das war ein See in der Handtasche!, ha ha ha. Hanni arbeitet auch viel, Service, einer anderen ist fristlos gekündigt worden, jetzt hat eine Neue angefangen, "klar het die ä schwarze Grind, aber die isch ir Schwyz ufgwachse". Alle freuen sich auf den Glühwein und nicht dass du dann wieder so besoffen bist wie letztes Jahr in Konstanz, ha ha! Ich wollte schon ein Abschleppseil mitnehmen für dich! Ha ha ha! Aso dass diese Whitney Toyloy mit ihren Aussagen gegen die SVP so provokatieren muss, das ist einfach unterste Schublade. Als wir Turnen hatten haben gestern ein paar Gielen Schneebälle in die Halle geschmissen und die Männer vom TV sind rausgegangen und wollten ihnen nach, aber sie hatten schon das Kostüm an für die Probe der Weihnachtsaufführung und das sah vielleicht lustig aus!

Wie die Zeit vergeht. Respektive eben nicht vergeht, wenn man sich wünschte, sie täte es.

Dienstag, 1. Dezember 2009

Hallo, du Schnee.